Treffen der Ordensfrauen - Leidenschaft für Christus, Leidenschaft für die Menschheit
(pdr) Am Sonntag, 16. Oktober, sind 41 Ordensfrauen aus fünf Gemeinschaften der nördlichen Region der Diözese Regensburg im Exerzitienhaus in Johannisthal zur Reflexion, Austausch und gemeinsamen Gebet zusammengekommen. Anwesend war auch die neu gewählte Vorsitzende der AGOF (Arbeitsgemeinschaft der Ordensfrauen in der Diözese Regensburg), Sr. M. Martina Neuhauser msc.
Frau María Luisa Öfele, Mitarbeiterin im Referat Orden und Geistliche Gemeinschaften im Bischöflichen Ordinariat, berichtete über den Internationalen Kongress des geweihten Lebens in Rom (November 2004), an dem 847 Ordensleute, meist höhere Ordensobere/innen aus aller Welt versammelt waren. Auch Theologen, Präsidenten von nationalen Ordensvereinigungen, und einige Bischöfe haben an diesem weltweiten Kongress teilgenommen. Das Thema des Kongresses: „Leidenschaft für Christus, Leidenschaft für die Menschheit“, wurde von den Schwestern in vier Arbeitsgruppen vertieft, die analog zu vier von fünfzehn Arbeitsgruppen des Kongresses gewählt wurden. Die Aktualität der Themen wurde an diesem Nachmittag auch für die Ordensfrauen in der Diözese Regensburg deutlich.
„Der Durst nach Gott und die Suche nach Sinn“ beschäftigte einen größeren Kreis. Die Gruppe erkannte im Gebet, in der geistlichen Begleitung und im Sakrament der Versöhnung eine Chance, um als versöhnte Gemeinschaften ein Zeichen für die nach Sinn suchenden Menschen zu sein. Die Erfahrung zeigte aber auch, dass die Suche nach guten geistlichen Begleitern, die Möglichkeiten des Empfangs des Bußsakraments und die Versöhnung in den Kommunitäten mit Schwierigkeiten verbunden ist. „Wir sollen uns aber bewusst werden, dass wir die Quelle gefunden haben“, betonte die Gruppe als Ergebnis.
Engagiert reflektierte eine zweite Gruppe über die „Gemeinschaft als Sendung“. Gemeinschaft wurde als Geschenk und als Schwierigkeit erfahren. Gemeinschaft trägt durch Durststrecken, wenn Vertrauen vorhanden ist. Auch wenn Verletzungen oft sehr tief sitzen, „können versöhnte Ordensleute Freundlichkeit und Frieden ausstrahlen in eine Welt, die nach Gemeinschaft sucht“. Sie sind somit Zeichen für eine tieferes Geheimnis, dass ihnen geschenkt ist.
Die Suche nach „Gerechtigkeit, Frieden und das Leiden der Menschheit“ beschäftigte eine weitere Gruppe, die bei allen Grenzen, die aufgrund von Aufgaben und Alter vorliegen, vor allem im Dasein für die Notleidenden vor Ort, im fürbittenden Gebet, im füreinander Dasein, in der täglichen Arbeit „aus Liebe zu den Menschen“, eine Antwort auf die Not vieler Menschen erkennen konnte.
Nicht zuletzt war auch die „kirchliche Dimension des geweihten Lebens“ ein zentraler Aspekt des Austausches einer Gruppe. Gerade durch die Weihe des eigenen Lebens an Gott und die Bindung an eine klösterliche Gemeinschaft mit einem konkreten Charisma und Sendung, tragen die Ordensleute zum Aufbau des Leibes Christi bei und gehören in einer besonderen Weise zur Familie der Diözese. Dies ist unabhängig von den Diensten und den Aufgaben die von den einzelnen verrichtet werden.
Frau Öfele ermutigte die Ordensfrauen am Ende des Plenums mit den Worten, die der verstorbene Papst Johannes Paul II. in seiner Botschaft an die Teilnehmer des Kongresses richtete: „Das geweihte Leben muss zum Hüter jenes Reichtums an Leben und Schönheit werden, der jeden Durst stillen, jeden Schmerz lindern, jede Wunden heilen und jeden Wunsch nach Freude und Liebe, Freiheit und Frieden erfüllen kann.“
Mit der gemeinsamen Feier der Vesper, die der Direktor des Hauses, Msgr. Johann Schober, leitete, wurde der Nachmittag beendet.