Regensburg, 18. Dezember 2024
Am Mittwochabend versammelten sich zahlreiche ehemalige Kollegen und Weggefährten im alten Reichssaal des Alten Rathauses in Regensburg, um gemeinsam um die am 1. Dezember verstorbene Oberbürgermeisterin a.D. Christa Meier zu trauern.
Christa Meier war von 1990 bis 1996 Oberbürgermeisterin von Regensburg und damit die erste Frau in diesem Amt in einer bayerischen Großstadt. Die gebürtige Regensburgerin war 1966 in die SPD eingetreten. Sie fungierte von 1979 bis 1985 als stellvertretende Landesvorsitzende der Partei in Bayern und wurde 1978 in den Bayerischen Landtag gewählt. Von 1982 bis 1990 hatte sie hier den Vorsitz des Kulturpolitischen Ausschusses inne. Seit 1972 war Christa Meier Mitglied des Regensburger Stadtrats, dem sie 48 Jahre lang, bis 2020, angehörte. Für ihr Engagement ist die Oberbürgermeisterin a.D. vielfach ausgezeichnet worden, unter anderem mit der Bayerischen Verfassungsmedaille, dem Verdienstkreuz erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und mit der Goldenen Bürgermedaille der Stadt Regensburg. Überdies prägte Christa Meier als Lehrerin für Grund- und Hauptschule viele Regensburger Schülerinnen und Schüler, die sie in Deutsch und Englisch unterrichtete.
Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer eröffnete den Trauerakt mit einer Würdigung ihrer Vorgängerin im Amt: „Sie war mein großes Vorbild, sie hat mich überzeugt, in die SPD einzutreten. Ihre klare Haltung zu Themen wie Gerechtigkeit, Gleichberechtigung und Verwirklichungschancen hat mich immer sehr beeindruckt. Sie war eine mutige Frau, die ihrer Linie treu geblieben ist und in vielen gesellschaftspolitischen Punkten ihrer Zeit weit voraus war. Und Christa Meier fühlte sich vor allem mit den Menschen in Regensburg verbunden und hat sich während ihrer 48-jährigen Tätigkeit im Stadtrat für ihre Heimatstadt stark gemacht. Sie war ein ganz feiner Mensch. Ich werde sie sehr vermissen.“
Als zweites sprach Dr. Thomas Burger, Fraktionsvorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion, über seine Bewunderung für die Fraktionskollegin. Er betonte, wie weit voraus Christa Meier ihrer Zeit war in ihren Bestrebungen für den Umweltschutz, eine Autofreie Innenstadt und Chancengleichheit in der Bildung für junge Regensburgerinnen und Regensburger. Sie habe den Grundstein dafür gelegt, dass Regensburg 2006 zum UNESCO-Welterbe wurde. Die Stadt und die Menschen haben ihr viel zu verdanken.
Zum Abschluss las die Autorin Julia Weigl-Wagner noch einen Auszug aus der Biografie von Christa Meier „Vorausgehen“. Für die musikalische Umrahmung des Traueraktes sorgten die Regensburger Domspatzen unter der Leitung von Domkapellmeister Christian Heiß. In einem Kondolenzbuch hinterließen die Trauergäste ihre Beileidsbekundungen.