Freiburg / Regensburg, 18. Dezember 2024.
Die humanitäre Lage in Syrien hat sich nach dem Sturz des Assad-Regimes keineswegs verbessert. 90 Prozent der Menschen im Land leben in Armut, christliche Minderheiten und andere religiöse Minderheiten beklagen neue Restriktionen und Verbote. Im Land herrscht eine gespenstische Ruhe, eine geistliche und materielle Leere. Doch noch überwiegt die Hoffnung.
Nach 13 Jahren Krieg und dem Sturz des Regimes in Syrien sind die Hoffnungen vieler Menschen auf ein besseres Leben in der Zukunft immer noch groß. Ganz aktuell sieht sich die syrische Bevölkerung jedoch einer sich schnell verschärfenden humanitären Katastrophe ausgesetzt. Sieben Million Menschen sind im Land auf der Flucht, 90 Prozent der Menschen leben in bitterer Armut und 15 Millionen sind auf Unterstützung angewiesen. Caritas international, das Hilfswerk der deutschen Caritas, hat mit ihren langjährigen Partnern deshalb landesweit in den am stärksten betroffenen Regionen wie Aleppo, Hassakeh, Homs, Idlib und Damaskus unmittelbar nach dem Ende der Kämpfe die lebensrettende Nothilfe wieder aufgenommen: Lebensmittel, Hygieneartikel, warme Kleidung und Medikamente erreichen die Menschen, die in größter Not bei Temperaturen um 0 Grad Celsius ausharren. Insgesamt 37.000 Frauen, Kinder und Männer kommt diese laufende Caritas-Hilfe zugute.
„Dank der unerschütterlichen Stärke und Solidarität unserer Caritas-Partner in Syrien können wir aktuell ganz direkt dort helfen, wo unmittelbare Not herrscht“, so Oliver Müller, Leiter von Caritas international. Nun sei aber auch der Zeitpunkt gekommen, mit gezielten Projekten die kritische Infrastruktur im Land wiederaufzubauen, um den Menschen eine Perspektive zu eröffnen. „Zerstörte Wohnungen müssen dringend repariert, Gemeinschaftszentren aufgebaut sowie Trinkwasser- und Stromversorgung gesichert werden“, so Müller.
Besonders im Fokus der Caritas-Arbeit stehen Kinder und Jugendliche. Millionen von ihnen sind in den Jahren des Krieges ohne Bildung aufgewachsen. In Idlib kümmern sich Caritas-Partner um unbegleitete Minderjährige, in Homs erhalten Kinder mit intellektuellen Beeinträchtigungen Zugang zu Bildung und Therapieangeboten. Mit Nachhilfekursen und psychosozialer Begleitung hilft Caritas zudem jungen Menschen, verlorene Schuljahre aufzuholen und neue Perspektiven zu entwickeln. „Bildung gibt Hoffnung und die Chance auf eine bessere Zukunft – für jedes syrische Kind“, so Oliver Müller, der Leiter von Caritas international. Seine Organisation hilft den Menschen in Syrien seit dem Kriegsbeginn im März 2011. Mit den aktuell laufenden Hilfsprojekten werden 37.000 Menschen unterstützt.
Text: Caritasverband
(sig)