Sudetendeutsches Museum in München eröffnet – Bischof Dr. Rudolf Voderholzer ruft den Segen Gottes herab
Bei der Eröffnung des Sudetendeutschen Museums am vergangenen Montagvormittag in München hat Bischof Dr. Rudolf Voderholzer zusammen mit Msgr. Dieter Olbrich, dem Präses der Sudetendeutschen Katholiken, sowie mit dem evangelischen Regionalbischof Christian Kopp aus München die Segnung des Baus vorgenommen. Rabbiner Steven Langnas sprach ein Gebet auf Hebräisch. Der Bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder eröffnete das Sudetendeutsche Museum. Es sei ein unverzichtbarer Bestandteil der Erinnerung an Geschichte, Schicksal und Kulturleistungen der Sudetendeutschen, sagte Bayerns Sozialministerin Carolina Trautner: „Das Sudetendeutsche Museum ist ein begehbarer Schatz. Es soll alle Generationen ansprechen und zur weiteren Beschäftigung mit den Sudetendeutschen und ihrer Geschichte anregen.“ Sobald es das Infektionsgeschehen zulässt, werde es ein großes Museumsfest geben, sagte die Ministerin weiter.
Die Gäste können die Ausstellung in deutscher, tschechischer und englischer Sprache kennenlernen. Ab Ende Oktober 2020 öffnet das Museum mit einem umfassenden Hygienekonzept für Besucherinnen und Besucher seine Türen. Das Sudetendeutsche Museum zeigt auf etwa 1200 Quadratmetern Ausstellungsfläche rund 900 Exponate, darunter Künstlerglas im Jugendstil, ein dreisitziges Motorrad sowie Streich- und Blasinstrumente. Unter den Ausstellungsstücken befindet sich auch der erste Gartenzwerg. Die Idee des Gartenzwerges stammt aus dem Sudetenland. Weitere Besonderheiten sind eine Lederjacke mit einem Einschussloch aus der Vertreibung, ein Bergarbeiterhelm aus der Zwangsarbeit im Uran-Bergbau und ein Leiterwagen, mit dem die Vertriebenen ihr Gepäck transportieren mussten.
Dr. Raimund Paleczek, Vorsitzender des Sudetendeutschen Instituts, des Archivs der Sudetendeutschen, gab Bischof Dr. Rudolf Voderholzer und Regionalbischof Christian Kopp eine eigene Führung durch das neueröffnete Museum.
Bischof Dr. Voderholzer gehört der sudetendeutschen Volksgruppe an. Er ist Mitglied des Sudetendeutschen Priesterwerks sowie der Sudetendeutschen Akademie der Wissenschaften und Künste.