Studentinnen und Studenten der Kölner Hochschule für Katholische Theologie auf den Spuren Ratzingers begegnen Bischof Voderholzer
Für das Glaubensverständnis entscheidend wichtig
Regensburg, 20. März 2024
„Wir dürfen unseren Glauben mit guten, verantwortbaren Gründen auf Jesus Christus, den gekreuzigt-auferstandenen Herrn stützen“, so Bischof Rudolf Voderholzer bei der Messfeier mit Studenten der Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT). Diese haben im Rahmen ihres Seminars über die Theologie Joseph Ratzingers Regensburg besucht; dabei tauschten sie sich auch mit Bischof Voderholzer aus.
Zusammen mit ihrem Dozenten für Dogmatik und Ökumenischen Dialog, Prof. Dr. Manuel Schlögl, waren Studenten und Studentinnen der KHKT in der Woche vor Palmsonntag nach Regensburg gekommen, um ihre Forschungen über die Theologie Joseph Ratzingers zu vertiefen. Die Heilige Messe in der bischöflichen Hauskapelle und die anschließende Begegnung mit Bischof Rudolf bildeten den Abschluss dieses Besuchs.
Ringen um die Identität Jesu
„In diesen Tagen vor Ostern nimmt uns die Liturgie der Kirche mit hinein in das Ringen um die Identität Jesu“, eröffnete Bischof Rudolf Voderholzer seine Predigt in der Hauskapelle des Bischöflichen Ordinariats. Das Bekenntnis zu Jesus, dem Sohn Gottes, dem Retter der Welt, sei zentral und fundamental für unser Christsein. Für das Glaubensverständnis insgesamt und für die Grundlegung des Priestertums in besonderer Weise sei das entscheidend wichtig. Der Priester sei gesandt, Jesus Christus mit der Gemeinschaft seiner Schwestern und Brüder zu repräsentieren.
Glaube muss anschaulich bleiben
„Bischof Voderholzer hat uns alle in seiner Predigt ermutigt, den nahezu unerschöpflichen Reichtum des geistig-geistlichen Werks Joseph Ratzingers zur Grundlage unseres Theologiestudiums zu machen“, schildert Prof. Manuel Schlögl seine Erlebnisse. Über das Werk Joseph Ratzingers, aber auch über viele andere Themen konnte sich die Gruppe im Anschluss an die Heilige Messe mit dem Bischof austauschen. „Die Führung durch die Krippenausstellung und die anderen Bilderwelten war ein Stück lebendige Verkündigung, die uns gezeigt hat, dass der Glaube anschaulich bleiben muss, um im Leben der Menschen von heute wieder einen Platz zu bekommen“, so Schlögl. Auch Joseph Ratzinger habe immer betont, dass der Glaube „einfach“ sei und dass er nicht nur den Geist, sondern auch das Herz und das ganze Leben prägen soll.
Berührt und begeistert von den Einblicken in den Alltag des Theologen zeigten sich auch die Studenten. „Es haben sich neue Perspektiven auf Leben und Werk Joseph Ratzingers eröffnet“, so der Dozent. Im vergangenen Semester haben sich 15 junge Frauen und Männer intensiv mit den Schwerpunkten der Theologie Joseph Ratzingers auseinandergesetzt, mit seiner Lehre von Jesus Christus, der Kirche, den Sakramenten, aber auch mit weniger bekannten Themen wie der christlichen Freiheit und Prophetie.
Bescheidenheit, Demut, Treue zum Glauben
Dem Treffen mit Bischof Voderholzer vorausgegangen war ein Besuch des Instituts Papst Benedikt XVI. sowie des ehemaligen Wohnhauses von Joseph Ratzinger in Pentling. Bei Letzterem hat vor allem die Einfachheit Eindruck hinterlassen, in der der große Gelehrte lebte: Seine Bescheidenheit, Demut und Treue zum Glauben waren für alle Grund zur Faszination.
Der Wunsch der Gruppe, Regensburg als wichtigen Ort der Ratzinger-Forschung kennenzulernen und sich mit Experten für die Theologie Ratzingers auszutauschen, entstand unter anderem aus der Forschung Schlögls zur Biografie Joseph Ratzingers heraus. „Einige Teilnehmer schreiben ihre Magister- oder Doktorarbeit über Ratzinger und werden für eigene Forschungen sicher wieder einmal nach Regensburg kommen.“
Text und Fotos: Katharina Winterlich
(SG)