Sterbebegleitung muss besser finanziert werden - Caritas fordert umfassenden Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung
„Menschen müssen am Ende ihres Lebens gut versorgt und würdig begleitet werden, unabhängig davon, ob sie zu Hause, im Pflegeheim oder im Krankenhaus sterben“, macht Caritasdirektor Dr. Roland Batz deutlich. Anlass ist die Beratung des Gesetzentwurfs im Bundestag zum Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung.
Mit dem Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Hospiz- und Palliativversorgung ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Versorgung kranker und sterbender Menschen getan. Zu begrüßen sei der grundlegende Ansatz des Gesetzentwurfs, die allgemeine ambulante Palliativversorgung zu etablieren und flächendeckend auszubauen. „Die von der Regierung geplante Summe reicht jedoch nicht aus, um die Situation nachhaltig zu verbessern“, so Batz. „Allein um in den stationären Pflegeeinrichtungen den Ausbau von Hospiz- und Palliativangeboten umzusetzen, braucht es erheblich mehr Geld, als im Gesetzentwurf vorgesehen ist“. Die Hospiz- und Palliativversorgung müsse in den Pflegeheimen und Krankenhäusern umfassend ausgebaut werden. „Die meisten Menschen sterben in Krankenhäusern und Pflegeheimen. Sie brauchen dort eine würdevolle und kompetente Begleitung“, fordert der Regensburger Caritas-Chef.
Ambulante Hospizdienste besser finanzieren
Der vorliegende Entwurf sieht auch vor, ambulante Hospizdienste künftig besser finanziell auszustatten. So ist geplant, die Sachkosten künftig über die gesetzliche Krankenversicherung zu finanzieren. Die Höhe der Finanzierung ist jedoch nicht definiert. „Das schafft bei den ambulanten Hospizdiensten keine ausreichende Planungssicherheit“, so Batz. „Menschen in ihrer letzten Lebensphase brauchen bestmögliche Versorgung, Pflege und menschliche Zuwendung. Dies ist eine Aufgabe nicht nur der Politik, Krankenkassen, Ärzte und Sozialstationen, sondern für uns alle“, so Batz.
Im gesamten Bistum Regensburg existieren derzeit:
- 26 ambulante und
- 18 stationäre Hospiz- und Palliativdienste und -einrichtungen,
- 60 ambulante Caritas-Pflegedienste und
- 51 katholische Alten- und Pflegeheime, in denen Palliativfachkräfte arbeiten.
Jährlich versterben in Deutschland etwa 800.000 Menschen, davon über 70 Prozent in Pflegeeinrichtungen, Hospizen und Krankenhäusern. Laut Umfragen wollen aber 90 Prozent zuhause in ihrer vertrauten Umgebung sterben.