Regensburg/Wiesbaden, 28. Juni 2023
Die Zahl der Abtreibungen in Deutschland ist im ersten Quartal 2023 um fast sieben Prozent gestiegen, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden bekannt gab. Demnach wurden rund 27.600 Abtreibungen gemeldet.
Ganz genau stieg die Zahl der vorgenommenen vorgeburtlichen Kindstötungen gegenüber dem Vorjahresquartal um 1877 Fälle, das sind 6,8 Prozent. Bricht man die Zahl auf Werktage herunter, werden nach Berechnungen der „Tagespost“ in Deutschland pro Werktag rund 431 Abtreibungen durchgeführt.
Die Ursachen für diesen Anstieg sind laut dem Statistischen Bundesamt nicht anhand der Daten ermittelbar. Dem Amt lägen „keine Erkenntnisse über die persönlichen Entscheidungsgründe für einen Schwangerschaftsabbruch nach der Beratungsregelung vor“.
Überwiegender Teil der Frauen unter 34 Jahre
Der größte Anteil der Frauen entfällt auf die Altersgruppe von 18 bis 34 Jahren, nämlich 70 Prozent. 19 Prozent sind zwischen 35 und 39 Jahre alt, acht Prozent der Frauen 40 Jahre oder älter, drei Prozent unter 18 Jahre alt. Beinahe die Hälfte der Frauen, etwa 43 Prozent, hatten vor der Abtreibung noch kein Kind zur Welt gebracht.
Abtreibungen kamen überwiegend durch Beratungsregelung zustande
Dem Statistischen Bundesamt zufolge ist nur in vier Prozent der Fälle die Abtreibung medizinisch oder durch Sexualdelikte begründet. Die restlichen 96 Prozent wurden laut den Statistikern nach der Beratungsregelung vorgenommen.
Wenn es um die Methode geht, ist fast die Hälfte aller Abtreibungen, nämlich 48 Prozent, mit der Absaugmethode (Vakuumaspiration) durchgeführt worden, bei 38 Prozent sei die Abtreibungspille Mifegyne zum Einsatz gekommen. Die meisten Eingriffe werden ambulant durchgeführt, davon 85 Prozent in Arztpraxen oder OP-Zentren, 13 Prozent in Krankenhäusern.
(kw)
