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Stadt zeichnet Pfarrei Herz Marien aus

Umweltpreis für nachhaltiges Pilotprojekt

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Regensburg, 7. Oktober 2022. Die Stadt Regensburg verleiht der Pfarrei Herz Marien den Umweltpreis der Stadt. Die bemerkenswerte Auszeichnung wird Bürgermeister Ludwig Artinger am Donnerstag, 13. Oktober 2022, um 16.00 Uhr im Reichssaal überreichen. Im April 2022 war der Umweltpreis der Stadt Regensburg ausgeschrieben worden. Das Umweltteam der Pfarrei Herz Marien hat sich zügig beworben. Bürgermeister Artinger hatte im vergangenen August durch ein Schreiben an Pfarrer Heinrich Börner die entsprechende freudige Nachricht der Würdigung mitgeteilt.    

Das teilte Anton Schels mit, der in der Pfarrei als Kirchenpfleger und Umweltmanagementbeauftragter fungiert. Er teilte außerdem konkrete Entwicklungen im positiven Sinne mit. Dementsprechend haben sich im Vergleich der gemessenen Werte aus dem Jahr 2019, in dem der Beginn des EMAS-Zertifizierungsprozesses liegt, mit denen aus dem Jahr 2021 erfreuliche Entwicklungen im Sinne der Reduzierung des Verbrauchs ergeben:

Papierverbrauch geht um 44 Prozent zurück.

Energieverbrauch geht um 9 Prozent zurück.

Elektrische Energie sinkt um 14 Prozent.

Anteil an regernativer Energie steigt von ca. 9 Prozent auf 32 Prozent.

Reduzierung des CO2-Ausstoßes um 42 Prozent.

Mit der Veröffentlichung des Umweltmanagementsystems sowie der Umwelterklärung war das Umweltteam zu Beginn des Jahres 2021 auf der Zielgeraden zur Zertifizierung angekommen und konnte sich nach erfolgreichem internem Audit am 6. Juli 2021 der externen Prüfung durch die Agentur Omnicert stellen, die mit Bravour bestanden wurde.

Fünf größte Erfolge

All diese einzelnen Schritte waren darauf ausgerichtet, die Pfarrei nachhaltiger zu gestalten und ökologische und soziale vor rein ökonomische Gesichtspunkte zu stellen. Im Folgenden sind einige der Maßnahmen dargestellt, die im Laufe des Prozesses realisiert wurden:

  1. Zum 1. Januar 2021 wurde die gesamte Gasversorgung des Pfarrzentrums und Kindergartens auf Wind- und Biogas umgestellt. Dabei wird überflüssiger „Grüner Strom“ in Wasserstoff umgewandelt und in das Gasnetz eingespeist. Somit wird dieser Gasanteil direkt klimaneutral umgewandelt. Mit dem Wechsel auf Greenpeace Energy kann die Pfarrei bereits sieben Tonnen CO2 jährlich einsparen.
  2. Auf Basis eines diözesanweiten Rahmenvertrags mit der Naturstrom GmbH wurde zeitgleich auch die Stromversorgung auf „Grünen Strom“ umgestellt und weitere 17 Tonnen CO2 eingespart. Damit konnte allein durch die bewusste Wahl der Energieversorger eine Einsparung der CO2-Emissionen um 30 Prozenterreicht werden.
  3. In Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis MEF der Pfarrei konnten entsprechend der Umweltleitlinien („Wir sehen die Bewahrung der Schöpfung als Bildungsauftrag“) regelmäßig Gottesdienste gestaltet werden, die z.B. für Kinder oder Familien Nachhaltigkeit verständlich und greifbar machten.
  4. Das Pfarrbüro wurde nicht nur durchgängig auf Recyclingpapier umgestellt, sondern durch Konsolidierung und Umstellung der Büromaterialbeschaffung eine ökologische Ausrichtung aller Einkäufe ermöglicht. Ebenso wurden in Absprache mit den Reinigungskräften des Pfarrzentrums und des Kindergartens alle Reinigungsmittel durch ökologisch unbedenkliche Alternativen ersetzt.
  5. Für die Besucher der Pfarrei wurde das Wirken des Umweltteams auch durch eine insektenfreundliche Blühwiese im Pfarrgarten, neue Nistmöglichkeiten für Vögel und fehlendes Streusalz im Winter sichtbar.

Viele weitere kleine Maßnahmen haben dazu beigetragen, dass der ökologische Fußabdruck der Pfarrei bereits erheblich verkleinert wurde. Dabei sind nicht alle Effekte unmittelbar messbar (z.B. Gottesdienste/Bildungsarbeit), sicherlich aber spürbar. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass bei der Außensanierung des Pfarrzentrums (2018 -2021) ökologische Gesichtspunkte eine große Bedeutung gewannen. Aufgrund des EMAS-Erfolgs gilt dies in besonderer Weise nun auch bei der Ende 2021 in Angriff genommenen Innensanierung.

Impuls für andere Pfarreien

Den Aufbau des Umweltmanagementsystems in Herz Marien sehen die Verantwortlichen nicht als singuläre Initiative einzelner Weltverbesserer, sondern vielmehr als Pilotprozess für weitere Pfarreien. Unterstützt wird das Vorhaben durch die Diözese Regensburg, die für die Jahre 2020 bis 2022 einen Klimaschutzfonds in Höhe von einer Million Euro aufgelegt hat. Damit werden geeignete Maßnahmen unterstützt, um den diözesanweiten CO2-Ausstoß zu reduzieren und so die selbstgesteckten Klimaziele zu erreichen.

Wechsel des Gasanbieters

Die Kooperation mit der „Fachstelle für Umwelt & ökosoziale Gerechtigkeit“ der Diözese reduzierte sich aber nicht auf finanzielle Unterstützung, sondern zeichnet sich durch einen regen Austausch von Fachexpertise und Erfahrungen aus. Während Herz Marien beim Bezug von „Grünem Strom“ auf einen Rahmenvertrag der Diözese zurückgreifen konnte, revanchierte sich die Pfarrei durch profundes technisches und wirtschaftliches Verständnis bei der Power-to-Gas-Technologie und dem Wechsel des Gasanbieters. Prof. Dr. Veit Neumann

 



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