Staatsministerin Emilia Müller besucht die neu erbaute St. Johannes Werkstätte der KJF Werkstätten
Herzlich empfangen von KJF-Direktor Michael Eibl und dem Geschäftsführer der KJF Werkstätten gemeinnützige GmbH Hans Horn begann Bayerns Sozialministerin Emilia Müller ihren Besuch mit einem Rundgang durch die Werkstätte und Geschäftsstelle, an den sich eine Diskussionsrunde anschloss. „Die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Arbeitsleben ist mir ein zentrales Anliegen. Die KJF Werkstätten leisten hier einen wichtigen Beitrag: Sie geben Menschen mit Behinderung Beschäftigung, die sie auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt nicht bekommen. Und sie zeigen, dass Menschen mit Behinderung leistungswillig und –fähig sind. Auch die Unternehmen sollten dies erkennen und Menschen mit Behinderung eine Chance geben“, betonte Müller bei ihrem Besuch.
Gesprächsthemen gab es an diesem Nachmittag viele. Geschäftsführer der KJF Werkstätten Hans Horn stellte die Situation schwerbehinderter Menschen auf dem Arbeitsmarkt in Bayern vor, gab einen Überblick über Werkstätten, Integrationsfirmen und Zuverdienst für Beschäftigte mit Behinderung und die Mitwirkung und Mitbestimmung der Werkstattbeschäftigten. Hier gilt Bayern bundesweit als Vorreiter. „Arbeit ist weit mehr als nur Mittel zum Lebensunterhalt. Sie bietet unseren Beschäftigten Struktur, Kontakt zu ihren Mitmenschen und das Gefühl gebraucht zu werden. Sie sind damit ein aktiver Teil der Gesellschaft und geraten nicht in Isolation“, so Geschäftsführer der KJF Werkstätten Hans Horn.
Die Gesprächspartner diskutierten zudem Themen wie den Übergang von Werkstätten in den allgemeinen Arbeitsmarkt und die neuen Herausforderungen die entstehen, wenn Menschen erst im Laufe ihres Erwachsenenlebens erkranken und keinem Beruf nachgehen können. In der Gesprächsrunde waren von Gastgeberseite Kerstin Laumer, Referentin der Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen Bayern e.V., die Einrichtungsleiterin der St. Johannes Werkstätte Dr. Eva Haas und die Werkstatträte der Johannes Werkstätte Maria Prechtl und Simon Dyckert beteiligt.
Bei dem Rundgang durch die Werkstätte suchte die Staatsministerin das Gespräch mit den Beschäftigten. „Ich finde es toll, dass die Arbeitsplätze und -inhalte hier genau auf unsere Bedürfnisse angepasst sind, “ so ein Beschäftigter der Werkstätte. „ Ich war vorher vier Jahre erwerbslos – das geht ganz schön an die Substanz. Umso mehr freue ich mich jetzt über einen geregelten Tagesablauf.“
Die St. Johannes Werkstätte Regensburg ist die erste Spezialwerkstätte für Menschen mit Körperbehinderung in Ostbayern. Hier bieten die Katholische Jugendfürsorge der Diözese Regensburg e.V. (KJF) und ihre Tochtergesellschaft, die KJF Werkstätten gemeinnützige GmbH, auf barrierefreien 1.000 qm Werkstattfläche eine wohnortnahe Beschäftigungsmöglichkeit für insgesamt 30 junge Menschen mit körperlichen Behinderungen. Die KJF Werkstätten GmbH ist an acht Standorten in Niederbayern und der Oberpfalz professioneller Arbeitsmarktpartner für mehr als 1500 Menschen mit und ohne Behinderung. Sie arbeitet eng mit den Integrationsfirmen SIGMA und labora zusammen. Am neuen Standort in Regensburg sind auch Geschäftsführung und Verwaltung der KJF Werkstätten angesiedelt.
„Viele junge Menschen mit Körperbehinderung waren nach ihrer Schulzeit in den Förderzentren der KJF auf der Suche nach einer wohnortnahen Beschäftigung. Wir sind diesem Wunsch nachgekommen und können nun die entsprechenden Arbeitsplätze bieten“, so KJF-Direktor Eibl. „Wichtig sind Hinhören, die differenzierte Betrachtung jedes Menschen und die damit einhergehende beste Unterstützung – das macht unsere Arbeit aus.“
Text und Bild: Olga Baranowska