News Bild St. Martin Deggendorf feiert mit Bischof Patrozinium – Dr. Voderholzer firmt Jugendliche, die in Quarantäne nicht gefirmt werden konnten

St. Martin Deggendorf feiert mit Bischof Patrozinium – Dr. Voderholzer firmt Jugendliche, die in Quarantäne nicht gefirmt werden konnten

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Patrozinien werden in Bayern schon immer besonders festlich begangen. In der Pfarrei St. Martin in Deggendorf hatte dieser Festtag diesmal noch einen besonderen Glanz, hatte doch Bischof Rudolf Voderholzer am Sonntag, 15. November, seinen Besuch angekündigt. Schon am frühen Morgen wurde er von Pfarrer Franz Reitinger und seinem Pfarrteam freudig willkommen geheißen. Im Rahmen eines Pontifikalamtes empfingen auch drei Jugendliche das Sakrament der Firmung. Sie hatten zu ihrem großen Bedauern an der Firmung Ende Oktober nicht teilnehmen können, da sie sich in Corona-Quarantäne befanden. Darum war ihre Freude besonders groß, nun von ihrem Bischof persönlich gefirmt zu werden. Bischof Rudolf Voderholzer empfand das Patrozinium des heiligen Martin als überaus passenden Termin für eine Firmung.

In seiner Predigt erläuterte der Bischof von Regensburg, dass auch Martin ein Tauf- und damit gleichzeitig Firmbewerber war. Martin war ein römischer Offizier und in Frankreich stationiert. Zu dieser Zeit war er noch nicht Christ, aber vom christlichen Glauben fasziniert und bereitete sich gerade auf die Taufe und die Aufnahme in die christliche Gemeinde vor. Eines Tages sieht er vor den Toren einer Stadt einen frierenden Bettler sitzen. Er kann dessen Elend nicht ansehen und schenkt ihm kurzerhand die Hälfte seines Mantels. Die Bestätigung, dass er richtig gehandelt hatte, erfährt er in der folgenden Nacht. Jesus selber erscheint ihm im Traum, bekleidet mit seinem Mantel. Martin hat also Jesu Aufforderung „Was ihr den geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ wörtlich genommen und damit Jesu Willen erfüllt.

Auch wir seien dazu aufgerufen, nicht wegzusehen, sagte Bischof Rudolf. Die Not stelle sich immer wieder anders dar. Heute litten viele Menschen unter den Einschränkungen von Corona, unter Einsamkeit und Angst. „Wir müssen sehen, wo Menschen ein aufmunterndes Wort, ein wenig Aufmerksamkeit brauchen. Nutzen wir die Möglichkeiten der modernen Medien. Mit Telefon, WhatsApp und Computer sollten wir soviel Kontakt wie möglich halten." Auch die Kirche bemühe sich kräftig, die Traditionen rund um Weihnachten zu leben. Manches werde eine neue Form finden, doch es werde nicht verschwinden. Bischof Rudolf Voderholzer ist überzeugt, dass es auch Wege geben wird, die Sternsinger-Aktion coronakonform stattfinden zu lassen.

Nach der Predigt war für die drei Firmlinge der große Augenblick gekommen. Nach der Erneuerung des Taufversprechens traten sie einzeln mit ihren Paten vor. In einem sehr innigen, persönlichen Moment salbte Bischof Rudolf Voderholzer ihnen die Stirn mit Chrisam und legte die Hand auf. Das Sakrament der Firmung war das Glanzlicht auf dem feierlichen Pontifikalamt.

Zu einem rundherum gelungenen Festgottesdienst gehört die besondere musikalische Gestaltung. Für diese sorgte in virtuoser Weise das Streichquartett der Familie Kink mit zwei Geigen, Cello und Kontrabass und Christian Knödl an der Orgel. Die Gemeinde und Bischof Rudolf Voderholzer durften sich unter anderem an drei wundervollen Kirchensonaten von Wolfgang Amadeus Mozart erfreuen. Die Gesamtleitung hatte Dekanatskirchenmusiker Konrad Jocher inne, der auch als Kantor fungierte und mit seiner warmen, runden Stimme den Kirchenraum füllte.

Vor dem feierlichen Auszug bedankte sich Pfarrer Franz Reitinger bei Bischof Rudolf Voderholzer für seinen Besuch und überreichte ihm ein kleines Präsent aus dem Eine-Welt-Laden. Bischof Rudolf dankte seinerseits für die überaus freundliche Aufnahme. Lobend hob er das Engagement der Pfarrei und das lebendige Gemeindeleben hervor. Besonders angetan war er von der professionellen, sehr schön gestalteten Homepage der Pfarrei. Auch diese sei ein Mittel, um untereinander Kontakt zu halten.

Vor dem Kirchenportal im Freien hatten dann die Kirchenbesucher noch Gelegenheit ihren Bischof ganz hautnah zu erleben. Eltern kamen, um ihre Kinder segnen zu lassen, die Ministranten wurden noch für ihren Dienst bedankt und ein Gruppenfoto mit den Firmlingen durfte nicht fehlen.



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