News Bild Spezialisten in Sachen Diagnostik, Therapie und vernetztem Arbeiten - MdL Tanja Schweiger zu Besuch im Regensburger Kinderzentrum St. Martin

Spezialisten in Sachen Diagnostik, Therapie und vernetztem Arbeiten - MdL Tanja Schweiger zu Besuch im Regensburger Kinderzentrum St. Martin

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Was ein Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ) ist und wie dort gearbeitet wird, das wissen die meisten Leute erst dann, wenn der Kinderarzt eine Überweisung ausgestellt hat. Im Regensburger Kinderzentrum St. Martin der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Regensburg e.V. werden Säuglinge, Kinder und Jugendliche mit drohender oder vorhandener Behinderung, neurologischen Störungen und Auffälligkeiten in der Entwicklung medizinisch wie therapeutisch behandelt.

Die Einladung ins Regensburger Kinderzentrum St. Martin nahm Tanja Schweiger gerne an. Begleitet von der ärztlichen Leiterin Dipl. med. Angelika Aisch, KJF-Direktor Michael Eibl und Abteilungsleiter Behindertenhilfe der KJF Bertin Abbenhues verschaffte sie sich einen umfassenden Einblick in die Arbeit eines Sozialpädiatrischen Zentrums. Sie zeigte sich nach zweistündigem Gespräch mit Rundgang durch die Einrichtung beeindruckt vom differenzierten, interdisziplinären Angebot.

In St. Martin sind derzeit acht KinderärztInnen und sieben PsychologInnen beschäftigt. Die medizinisch-therapeutische Arbeit komplettieren Ergo- und PhysiotherapeutInnen, HeilpädagogInnen, LogopädInnen und EEG-AssistentInnen. Jährlich werden etwa 1.800 Patienten betreut, davon sind ca. 600 Neupatienten. Das Besondere an der Arbeit im Kinderzentrum ist die enge Vernetzung mit niedergelassenen Ärzten, Kinderärzten, der Neurochirurgie, der Kinder- und Jungendpsychiatrie, der Kinderklinik und der Uniklinik. Behandelt werden u.a. Teilleistungsstörungen, Schulleistungsstörungen, ADHS, autistische Störungen, Epilepsie, Bewegungsstörungen, spastische Störungen, Muskelerkrankungen, Körperbehinderungen. Das Angebot erfolgt im ambulanten Setting. „Ganz wichtig ist die Elternbegleitung“, so Angelika Aisch. Viele der Familien würden über Jahre hinweg begleitet und betreut.

Die komplexe Versorgungsstruktur im Haus und die Vernetzung mit externen Fachkräften kämen in dieser Situation den Eltern entgegen. Alles wird unter einem Dach angeboten und koordiniert. Es sei auch eine wichtige Erfahrung für die Eltern, immer die gleichen Ansprechpartner zu haben und das von Anfang an, erklärte Aisch. Je nach Entfernung zum Kinderzentrum nähmen die Eltern auch Therapeuten vor Ort in Anspruch. Der Einzugsbereich des Regensburger SPZ erstreckt sich auf einen Umkreis bis zu 200 km. „Für den Ersttermin mit Eltern und Kind nehmen wir uns besonders viel Zeit. In etwa 3 Stunden erfolgte eine ausführliche Anamnese und psychologische Diagnostik“, erzählte die ärztliche Leiterin. „Wir informieren die Eltern auch über sozialrechtliche Hintergründe, weitergehende Hilfen und bieten eine umfassende Beratung an.“

Michael Eibl machte deutlich, dass es sich beim SPZ um ein hochqualifiziertes medizinisches Versorgungszentrum handle, das aufgrund seiner weitreichenden Vernetzung die Versorgung betroffener Patienten im gesamten ostbayerischen Raum ermögliche. Man arbeite weiter daran, auch im ländlichen Bereich die Versorgungsstrukturen optimal zu gestalten. Eibl erzählte auch von einem großen Anliegen des SPZ, die Versorgung der über 18-Jährigen betreffend. Schwerstbehinderte seien ihr Leben lang auf Hilfen und Betreuung angewiesen. Die jahrelange medizinische und therapeutische Versorgung, die von Geburt an in St. Martin geleistet wurde, dürfe nicht plötzlich mit Erreichen der Volljährigkeit abbrechen.

Schließlich sei in dieser Zeit eine tragfähige Beziehung zwischen Ärzten, Psychologen, Therapeuten und den Patienten wie deren Familien gewachsen, die Sicherheit bietet. „Die Familiengeschichten sind bekannt“, bestätigt Angelika Aisch, „ wir kennen Kind und Eltern über einen langen Zeitraum.“ Die KJF macht sich hier für die betroffenen Familien und ihre Kinder stark und versucht von Verhandlungen mit den Kostenträgern bis hin zur politischen Einflussnahme auf Bundesebene die Behandlung auch für über 18-Jährige im SPZ zu ermöglichen.



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