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Spannender Einblick in die Welt der Gentechnik für den Bischof

Längst keine Sciencefiction mehr

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Regensburg, 16. Februar 2023

Eine weitere Station seiner Pastoralreise durch das Dekanat Regensburg-Stadt führte Bischof Rudolf gestern in den Biopark auf dem Gelände der Universität Regensburg. Dort bekamen der Bischof und seine Begleiter, Regionaldekan Prälat Michael Fuchs und Stadtdekan Roman Gerl, einen spannenden Einblick in die Welt der Gentechnik und der Biotechnologie. Der Geschäftsführer des Bioparks, Dr. Thomas Diefentahl, stand den Geistlichen Rede und Antwort rund um die medizinethischen Fragen.

Die BioPark Regensburg GmbH ist eine Clustermanagement-Gesellschaft und betreibt ein Technologie- und Gründerzentrum im Bereich der Biotechnologie. Dies besteht derzeit aus drei Gebäuden mit 18.000 m² Fläche, davon 5.400 m² hochwertige Labore. Bei diesem Besuch ging es vor allem um die Brücke zwischen Theologie, Gentechnik und Vereinbarkeit mit der Naturwissenschaft. Rund 700 Personen arbeiten, forschen und lehren derzeit am Biopark in Regensburg. Das Unternehmen feiert nächstes Jahr bereits sein 25-jähriges Bestehen. Mit großem Interesse lauschte Bischof Voderholzer den Ausführungen von Dr. Thomas Diefenthal. Er berichtete unter anderem, dass einige Regensburger Biotechnologie-Unternehmen einen nicht unerheblichen Anteil an der Entwicklung zur Herstellung des Coronaimpfstoffes hatten. Und erklärte anhand des Coronaimpfstoffes die Funktionsweise von Gentechnik: „Wir sind jetzt alle sozusagen etwas genmodifiziert, wenn sie gegen Corona geimpft sind“, formulierte es Dr. Diefenthal etwas überspitzt. Des Weiteren erklärte er, dass es rund 15 Jahre dauert, bis ein Medikament auf den Markt kommt.
 

Stadtdekan und Bischof unterhalten sich am Tisch mit einem Mann, den man nur von hinten sieht

Der perfekte Mensch – Gentechnik ist keine Sciencefiction mehr

Kritische Fragen der Gentechnik wurden ebenfalls fachlich beleuchtet, wie zum Beispiel das Thema Leihmutterschaft, Designerbabies oder die Altersforschung. Im Gegensatz zu den USA sind in Deutschland Leihmutterschaften gesetzlich nicht möglich. Es wurde auch über das Thema der Medizinethik diskutiert. Laut Dr. Diefenthal sind heutzutage viele „gentechnische Optimierungen“ keine Sciencefiction mehr. Mit diesen medizinethischen Fragen beschäftige sich auch die Gemeinschaft der deutschen Bischöfe, erklärte der Regensburger Oberhirte. Er nannte dabei Anton Losinger, den Weihbischof von Augsburg. Er unterrichtet die deutschen Bischöfe regelmäßig über die Fragen zur Gentechnik oder medizinethische Fragen. Alle Beteiligten des Infogespräches waren sich einig: Die Moral muss bei jeder Entscheidung der Gentechnik immer im Vordergrund stehen! Die medizinischen Möglichkeiten wären zwar da, aber es müsse eine Grenze gezogen werden.

Bischof Voderholzer mit Heft in der Hand am Tisch

Biopark – Bindeglied zwischen Wissenschaft und Unternehmertum

Mit ihrer Vermittlungsarbeit sieht sich der Biopark als Bindeglied zwischen der forschenden Wissenschaft und dem Unternehmertum. „Jede gute Idee braucht auch finanzielle Unterstützung um sie auf den Markt zu bringen“, so Geschäftsführer Dr. Thomas Diefenthal. Die Biopark GmbH betreut viele Firmen im ganzen Bistum Regensburg und kooperiert auch mit der Caritas im Bistum Regensburg. Dabei geht es vor allem um den gesundheitstechnischen Bereich der Pflege. Bischof Rudolf Voderholzer bedankte sich am Ende des Gesprächs bei Dr. Thomas Diefenthal für den spannenden Einblick in die Medizinwelt und bot ihm eine Kooperation im Rahmen eines Symposiums über verschiedene Fragen der Medizinethik an.

Christian Beirowski/kw



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