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Sozialpädiatrisches Zentrum St. Martin der KJF

Jetzt steht der Rohbau

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Regensburg, 10. Oktober 2024

Der Neubau am Sozialpädiatrischen Zentrum St. Martin der Katholischen Jugendfürsorge (KJF) der Diözese Regenburg e. V. kommt zügig voran. In dem 1.189 Quadratmeter großen Gebäude werden die Interdisziplinäre Frühförderstelle und weitere Beratungsdienste beheimatet, so dass die KJF eine optimale Versorgung von Kindern mit Behinderung, Entwicklungsauffälligkeiten oder einer drohenden Behinderung unter einem Dach bieten kann.

„Für die betroffenen Familien ist das entstehende Versorgungs- und Behandlungszentrum von unschätzbarem Wert, denn medizinische, therapeutische, sozialpädagogische, heilpädagogische und psychologische Fachkräfte arbeiten hier zum Wohle der Familien und ihrer Kinder Hand in Hand. Diagnose, Therapie, Behandlung und Beratung finden unter einem Dach statt. Die enge Verzahnung der Einrichtungen und Dienste führt zu Synergieeffekten, die insbesondere den kleinen Patientinnen und Patienten mit ihren Familien zugutekommen", sagt KJF-Direktor Michael Eibl. „Ich danke allen, die uns bei dieser aufwendigen Baumaßnahme unterstützen, sowie den Kolleginnen und Kollegen am Kinderzentrum St. Martin, die sich täglich für die jungen Menschen einsetzen.“ Die ehrenvolle Aufgabe, den Richtspruch vorzutragen, übernahm Architekt Benedikt Fuchs vom Architekturbüro Fuchs. Verlaufen die Bauarbeiten weiterhin planmäßig, kann das Bauprojekt im Herbst 2025 abgeschlossen und der zweite Bauabschnitt, die Modernisierung des Bestandsgebäudes, starten.

Verlässliche Wegbegleiter für Familien

Die Ärztliche Leiterin Dr. Christina Kutzer stellte den Gästen das Sozialpädiatrische Zentrum näher vor: „In unserer medizinischen Einrichtung sind wir Ansprechpartner für Familien mit Kindern und Jugendlichen mit Entwicklungs-, Verhaltens- und neurologischen Problemen. Wir sind ihr Wegbegleiter – von der Säuglingszeit bis ins junge Erwachsenenalter – für Diagnostik, Therapie und Beratung.“ Künftig arbeiten verschiedene Dienste eng vernetzt unter einem Dach zusammen, um den Patienten eine bestmögliche Rundumversorgung zu bieten: Die Epilepsieberatung, die interdisziplinäre Frühförderstelle, die Sozialberatung und der GeschwisterCLUB für Geschwisterkinder von Kindern mit Behinderung oder einer chronischen Erkrankung. Die Ärzte, Psychologen sowie Therapeuten verfolgen einen interdisziplinären Ansatz und beleuchten Störungsbilder aus verschiedenen Blickwinkeln. „Allen, die dazu beigetragen haben, gilt mein Dank, insbesondere unserem Förderverein Aktion Sonnenschein mit seiner Vorsitzenden Sissi Riebeling, die uns jahrzehntelang treu und mit großem Engagement begleiten“, so Dr. Kutzer weiter.

Die Interdisziplinäre Frühförderstelle (IFS) stellte die Gesamtleiterin des Pater-Rupert-Mayer-Zentrums Gerlinde Dubb vor. Dem Förderzentrum ist die IFS strukturell zugeordnet. „Unsere Frühförderstelle ist eine offene und niederschwellige Anlaufstelle für Eltern, deren Kind von einer geistigen, körperlichen oder seelischen Entwicklungsverzögerung oder Behinderung bedroht ist oder bei dem eine Behinderung bereits gegeben ist". Gleichzeitig würden Wartezeiten für Therapien und Beratungen verkürzt, so Dubb weiter. In der IFS Regensburg sind 38 Mitarbeiter tätig und kooperieren mit 25 Therapiepraxen. In 2023, so informierte Dubb, gab es 705 Erstkontakte und es wurden 325 Kinder neu aufgenommen. Für 2024 werden 750 Erstkontakte erwartet. In den vergangenen Jahren stieg in der IFS Regensburg die Kinderzahl um über 18 Prozent (2019: 520 Kinder).

„Ein Ort der Hoffnung und Unterstützung“

In seinem Grußwort würdigte Bezirkstagsvizepräsident Thomas Thumann die herausragende Bedeutung des Kinderzentrums für die Versorgung der Patienten im ostbayerischen Raum: „Hier werden nicht nur Wände errichtet, sondern auch Brücken zu einer besseren Zukunft für viele Kinder. Unsere Vision ist es, jedem Kind die bestmögliche Förderung zu bieten, unabhängig von seinen Herausforderungen. Dieses Zentrum wird ein Ort der Hoffnung, der Unterstützung und der Fachkompetenz für viele Kinder und Familien in unserer Oberpfalz". Regensburgs Sozialbürgermeisterin Astrid Freudenstein dankte allen, die einen Beitrag zum Gelingen der Baumaßnahmen leisten: „Die KJF Regensburg baut mit dem Sozialpädiatrischen Zentrum und der Interdisziplinären Frühförderstelle wichtige Behandlungs- und Therapiekapazitäten auf, die einen unverzichtbaren Beitrag zur medizinischen Infrastruktur von Stadt und Landkreis Regensburg leisten.“

Die Benefizaktion Sternstunden unterstützt das Projekt mit einer Million Euro. Natalie Schmid, Geschäftsführerin der Sternstunden, wünschte eine erfolgreiche reibungslose Bauphase, damit die Frühförderstelle ihre wichtige Arbeit schnell aufnehmen kann: „Vor gut 30 Jahren hat sich Sternstunden das Ziel gesetzt, benachteiligte Mädchen und Jungen vor allem in Bayern, aber auch weltweit zu unterstützen. Seither setzen wir uns für Kinder und Jugendliche ein, die krank, behindert oder in Not geraten sind. Wir freuen uns sehr, dass mithilfe von Sternstunden neben dem erfolgreich geführten Sozialpädiatrischen Zentrum St. Martin der KJF Regensburg nun auch die Frühförderstelle entstehen kann und damit ein neues, modernes Beratungs- und Behandlungszentrum für den gesamten ostbayerischen Raum erwachsen wird.“

Neubau und Sanierung erfolgen in zwei Bauabschnitten

Die Gesamtkosten für den Neubau und die Modernisierung des Kinderzentrums St. Martin belaufen sich auf rund 12,34 Millionen Euro. Größter Zuschussgeber ist der Freistaat Bayern über die Regierung der Oberpfalz mit rund 5,09 Millionen Euro. Hinzu kommt eine Million Euro der Benefizaktion Sternstunden. Weiter unterstützen das Projekt die Stiftung „Für junge Menschen“ sowie zahlreiche Spender und Förderer und die KJF Regensburg aus Eigenmitteln.

Der 1.189 Quadratmeter große Neubau wird in den oberen Geschossen an den Bestandsteil angeschlossen. Das bestehende Kinderzentrum St. Martin wird in einem zweiten Bauabschnitt komplett renoviert und energetisch wie technisch an aktuelle Anforderungen angepasst.

Über das Sozialpädiatrische Zentrum

Das Kinderzentrum St. Martin wurde 1978 unter der Trägerschaft der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Regensburg e.V. gegründet. Es ist das zweitälteste Sozialpädiatrische Zentrum Bayerns. Es dient der multidisziplinären ambulanten Versorgung von Kindern und Jugendlichen, die wegen der Art, Schwere und Dauer ihrer bestehenden bzw. drohenden Krankheit oder Behinderung nicht ausschließlich von niedergelassenen Ärzten, Therapeuten oder von Interdisziplinären Frühförderstellen behandelt werden können. Sozialpädiatrische und neuropädiatrische Diagnostik und Therapie umfassen neben kinderärztlichen Leistungen auch psychologische und therapeutische Angebote (Logopädie, Ergo- und Physiotherapie) sowie Heil- und Sozialpädagogik. Im Jahr 2022 behandelten die 36 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kinderzentrums St. Martin 1.923 Kinder und Jugendliche vom Säuglingsalter bis zum 18. Lebensjahr und unterstützten deren Familien.

Text: Sebastian Schmid

(mw)



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