„Sonntag ist unsersetzliches Gut der Sozialkultur“ - Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller besucht BMW-Werk
(pdr) Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller hat am Mittwoch das BMW Werk Regensburg besucht. Bei einer Werksbesichtigung erläuterte Werkleiter Erhard Frank die verschiedenen Produktionsabläufe. In Gesprächen mit der Belegschaft informierte sich Bischof Müller auch über das flexible Arbeitszeitmodell, das an diesem Standort praktiziert wird. Dadurch ist es den Mitarbeitern möglich, die Arbeitszeiten den persönlichen Bedürfnissen anzupassen. Ausgenommen ist der Sonntag, an dem die Maschinen nicht laufen.
„Es ist sehr erfreulich, wie hier die Sonntags-Heiligung praktiziert wird“, bemerkte Bischof Müller. „Der Sonntag ist auch gemeinsame Zeit der Familie, der Freunde und Nachbarn und damit ein wichtiges kulturelles Gut. In dieser Hinsicht ist dieses Arbeitszeitmodell vorbildlich für andere Unternehmen.“
Bischof Müller erkundigte sich bei der Werksleitung auch nach dem Stellenwert von familiären Bindungen. „Gerade die Männer und Frauen, die den Belastungen von Beruf und Familie ausgesetzt sind, dürfen nicht in einen Doppelkonflikt gestellt werden. Bei Schicht- und Gleitzeitmodellen muss auf Familien besondere Rücksicht genommen werden“, so Bischof Müller. Mehrkinderfamilien seien in räumlicher und zeitlicher Hinsicht weniger flexibel und daher oft extrem benachteiligt. „Schichtarbeit bedeutet oft einen Verlust an gemeinsamer Zeit. Dies muss bei der Planung mit einbezogen werden“.
Er nahm deshalb mit Genugtuung die bei BMW praktizierte hohe Mitarbeiterorientierung und die enge Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat zur Kenntnis.
Der Bischof wies auf die Bedeutung des BMW-Werks für die ganze Region hin. „Für die Region Regensburg ist BMW mehr als nur ein Auto. Die Ansiedelung in den 80er Jahren hat eine ungewöhnliche Dynamik ausgelöst, sie brachte viele Arbeitsplätze und eine moderne Infrastruktur nach Regensburg“. Seit dem Produktionsbeginn im November 1986 ist die Zahl der Beschäftigten bei BMW stets gewachsen. Heute sind rund 10.000 Menschen im Werk Regensburg beschäftigt, weitere 10 000 arbeiten in Zulieferbetrieben.