Die Schatzkammer des Regensburger Doms St. Peter birgt Kostbarkeiten aus vielen Jahrhunderten. Sie stammen aus der Romanik, Gotik, Renaissance, dem Barock bis hin zur Gegenwart. Zur Feier der Gottesdienste im Dom wurden bemerkenswerte Stücke geschaffen, welche in den historischen Räumen der ehemaligen bischöflichen Residenz gezeigt werden. Eine tiefe Verehrung Gottes und Würdigung des christlichen Glaubens werden spürbar, gleichzeitig faszinieren die Objekte auch wegen ihrer hervorragenden künstlerischen Qualität und kunsthistorischen Bedeutung. Viele der Exponate sind nach wie vor an besonderen Festtagen in liturgischem Gebrauch, vorausgesetzt, der konservatorische Zustand lässt eine Nutzung zu. Die hier vorgestellten Objekte laden Sie ein zu einer spannenden Reise durch fast 1000 Jahre Geschichte.
Sommerreihe „Kostbarkeiten aus dem Domschatz“
Das älteste Objekt: „Die Wolfgangskasel“
Die „Wolfgangskasel“
Das älteste Objekt des Domschatzes ist eine Glockenkasel, die als Messgewand des hl. Wolfgang
verehrt wurde. Wolfgang wurde 973 zum Bischof von Regensburg geweiht. Er selbst hat sie sicher nicht mehr getragen, denn er starb bereits im Jahr 994. Im Jahr 1052 wurde er heilig gesprochen. Das Messgewand dürfte zur Erinnerung an dieses Ereignis in dessen Bischofsstadt angefertigt worden sein.
Die Kasel aus blauviolett-graugrünem Seidenstoff ist reich mit Gold und farbiger Seide bestickt. Auf dem Gabelkreuz umschließen goldene Ranken mit Blüten und Blättern abwechselnd einen Vogel und einen Vierfüßler. Weitere Tiere (wohl Falken und Löwen) zieren zu beiden Seiten die goldenen Borten. Vom ursprünglichen Grundstoff haben sich nur Fragmente erhalten. 1974–76 wurden die Reste bei einer aufwändigen Restaurierung auf eine neue Seidenkasel übertragen.
Regensburg, bald nach 1050
Seide, Seidendamast, Leinen
Inv. Nr. D 1974/101
Rund um den Domschatz und dem Dom gibt es ein reichhaltiges Angebot an Führungen und Mitmachaktionen. In den kommenden Tagen gibt es zum Beispiel folgende Veranstaltungen:
MITMACH-AKTION
Samstag, 13. August, 13 Uhr
Macht doch einfach mal „BLAU“!
Himmelblau und goldener Sonnenschein
Warum hat Maria einen blauen Mantel an? Wieso ist der Esel in einem Domfenster ebenfalls blau? Weshalb sehen wir in der Kerzenflamme einen blauen Schein? Wir erforschen, welche Bedeutung die Farbe Blau in den mittelalterlichen Kunstwerken im Dom hat. Dabei erfahren wir, aus welchen Farbstoffen und Lichterscheinungen Blau entsteht. Gemeinsam zaubern wir mit Sonnenlicht unsere eigenen Kunstwerke in der Farbe der Ferne und des Wassers. Lasst uns zusammen blau machen!
Treffpunkt: Domplatz 5
Ort: wird noch bekannt gegeben
Alter: ca. 8 bis 18 Jahre
Dauer: rund 90 Minuten
FERIENFÜHRUNG
Dienstag, 16. August, 14 Uhr
Von Krabben, Drachen und einem blauen Esel
Domführung für Kinder
Was macht ein blauer Esel im Dom? Wieso gibt es hier Krabben? Wer reitet auf einem Pferd zum Hauptportal? Ihr wandelt auf den Spuren der mittelalterlichen Baumeister und löst alle Rätsel. Denn in der größten Kirche der Stadt gibt es viel zu erkunden und ein Engel schaut euch lächelnd dabei zu. Deswegen können euch die beiden Gestalten in den kleinen Höhlen gar nicht erschrecken: Dort sitzen seit vielen hundert Jahren nämlich ein kleiner Teufel und seine Großmutter.
Treffpunkt: Domplatz 5
Ort: Dom
Alter: ca. 6 bis 12 Jahre
Dauer: rund 90 Minuten
Alle Bilder und Texte finden sich in der Domschatz-Broschüre „Domschatz Regensburg“ hrsg. von den Kunstsammlungen des Bistums Regensburg, Kataloge und Schriften, Band 50, Morsbach Verlag, Regensburg 2021, ISBN 978-3-96018-061-6
Alle Fotos: Gerald Richter