Regensburg, 17. Dezember 2024
Den Pleysteiner Holzschnitzerverein gibt es bereits seit über 50 Jahren. Von Mitte oder Ende Oktober bis Mitte März kommen die Vereinsmitglieder jeden Dienstagabend zum gemeinsamen Schnitzen im Werkraum der Zottbachtalschulen zusammen. Einige der Pleysteiner Holzschnitzer schnitzen bereits seit mehr als 30 Jahren.
Zu ihrem außergewöhnlichen Hobby sind sie auf unterschiedlichstem Wege und teils aus Zufall gekommen. Beim Holzschnitzen sind sie „hängengeblieben“, wie Angelika Kleiner aus Erfahrung weiß. Eine Nachbarin hatte sie damals zum Schnitzen eingeladen, obwohl Angelika Kleiner nicht mitwollte, ist sie hingegangen. Eigentlich wollte sie ihrer Nachbarin danach nur sagen können, dass es ihr nicht gefällt. Seit 1985, fast 40 Jahre später, hat Angelika Kleiner inzwischen unzählige Figuren geschnitzt. Gerade arbeitet sie an einer Hand, bei der der Zeigefinger Richtung Himmel zeigt. In der Weihnachtszeit wird normalerweise an Krippenfiguren gearbeitet, danach schnitzt jeder, was ihm einfällt.
Gearbeitet wird bei den Pleysteiner Holzschnitzern mit Lindenholz, das über mehrere Jahre hinweg getrocknet wird. Von der Wahl des Motivs bis zur fertigen Figur ist einiges zu tun. Wenn man sich bei einer Holzfigur verschnitzt hat, kann das mit dem Anmalen der Figur schon ein bisschen retuschiert werden, weiß Lothar Bock. Er hat Glasbläser gelernt und wegen seiner Frau mit dem Schnitzen angefangen. Sie hatte sich eine Krippe gewünscht und ihrem Mann zu Weihnachten ein Messerset und Holz geschenkt.
Die Arbeiten der Pleysteiner Holzschnitzer werden alle fünf Jahre im Rahmen einer großen Ausstellung präsentiert. Auch sonst ist jeder Interessierte, der keine zwei linken Hände hat, herzlich bei den Pleysteinern willkommen. Dort kann unter der fachkundigen Leitung der erfahrenen Holzschnitzer jeder eine Figur für die eigene Krippe oder ein Geschenk für die Familie herstellen.