Beratung für Arbeitgebende und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
„Teilhabe am Arbeitsleben in unserer Gesellschaft ist gleichbedeutend mit Teilhabe am Leben“, sagt Martina Wagner-Stragies, Vorständin der LAG ifd. „Ein Baustein unseres Erfolgskonzeptes ist es, Arbeitgebende und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Behinderung bereits vor Beschäftigungsbeginn umfassend zu informieren, zu beraten und für die jeweiligen Erfordernisse zu sensibilisieren.“ Das Ziel sei es, mit Beteiligten gemeinsame Lösungen zu entwickeln. Dabei behielten die über 300 Integrationsfachberaterinnen und -berater in Bayern tagtäglich sowohl die Bedürfnisse der Arbeitgebenden wie auch die der Arbeitnehmenden im Blick und platzierten Menschen mit Behinderung passgenau am Arbeitsplatz, damit sie ihre Fähigkeiten im Betrieb voll einbringen können.
Unternehmen sollen konsequent auf Inklusion setzen
In einem hochkarätig besetzten Podiumsgespräch, das KJF-Direktor Michael Eibl moderierte, gingen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf aktuelle Entwicklungen der Sozialpolitik ein: Dr. Peter Mozet, Referatsleiter am Bundesministerium für Arbeit und Soziales, begrüßte es, dass die Abgabe für Firmen, die keinen einzigen Menschen mit Behinderung beschäftigen, verdoppelt werden soll. Dr. Markus Gruber, Amtschef am Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales berichtete: „Ich kenne Firmen, die schon vor fünf Jahren begonnen haben, Menschen mit Behinderung einzustellen. Heute sind sie froh, dass sie diese Arbeitskräfte haben und auf eingespielte Kontakte und Mechanismen zurückgreifen können.“ Holger Kiesel, Beauftragter der Bayerischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung, sagte: „In vielen Branchen herrscht Fachkräftemangel, Unternehmer sollten jetzt handeln und die Chance nutzen, die die Integrationsfachdienste bieten.“ Ähnlich äußerte sich Klaus Beier, Geschäftsführer operativ und stellvertretender Leiter der Regionaldirektion Bayern der Agentur für Arbeit: „Wann wenn nicht jetzt!“ Eines der Unternehmen, die konsequent auf Inklusion setzen, ist die Lüdecke GmbH. Christine Birner, Werkstätten- und Inklusionsbetreuerin, berichtete aus der Praxis: „Wir haben unsere Montageanleitungen in Leichter Sprache verfasst und für Menschen, die Einschränkungen beim Lesen haben, bieten wir Videos an. Das hilft uns vor allem in der Ausbildung. Mit der Arbeit der Integrationsfachdienste bin ich sehr zufrieden, vor allem bei der Bürokratie stellt die Zusammenarbeit eine enorme Entlastung dar. Allerdings sollte man für Menschen mit Behinderung die Möglichkeit schaffen, den ersten Arbeitsmarkt unkompliziert auszuprobieren.“