„Seid Propheten im priesterlichen Dienst“ - Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller weihte sieben Diakone
(ih) Sieben junge Männer wurden am Gedenktag der Heiligen Barbara in der Pfarrkirche Sankt Elisabeth in Straubing durch Handauflegung und Weihegebet von Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller zu Diakonen geweiht. Überaus zahlreich nahmen die Gläubigen, vor allem aus den Heimatorten und den Praktikumspfarreien gemeinsam mit 80 Priestern aus der ganzen Diözese am Weihegottesdienst teil. Am Apostelamt hätten die Diakone als „Dienende“ und „fürsorglich helfende“ Anteil am priesterlichen Hirtendienst in der Gemeinde, erläuterte der Bischof in seiner Predigt.
Ein überaus festliches Gepräge hatte der Einzug der Ministranten, Seminaristen, 80 Geistlichen, sieben Weihekandidaten und des Diözesanbischofs Dr. Gerhard Ludwig Müller in die festlich geschmückte Pfarrkirche Sankt Elisabeth. Hier entbot Bischöflich Geistlicher Rat Dekan Georg Birner einen herzlichen Willkommensgruß an die große Gemeinschaft der Glaubenden aus allen Teilen der Diözese. Noch vor Beginn des Wortgottesdienstes wurden die Kandidaten namentlich aufgerufen und traten mit einem „Hier bin ich“ vor den Bischof, wobei Regens Monsignore Gottfried Dachauer um die Weihe zu Diakonen bat.
Verse wie „Rede Herr, dein Diener hört“, ließen sich mehrmals bei den Propheten im Alten Testament finden, erinnerte Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller in seiner Predigt. Fragen wie „ich bin zu jung“ oder „ich bin ein sündiger Mensch“ seien damit verbunden. Aber die Propheten seien dem Ruf Gottes gefolgt, ihren Weg gegangen und hätten auf Jesus Christus hingewiesen. In Jesus Christus hätten die alttestamentlichen Propheten die volle Verwirklichung des Prophetentums gefunden. Nicht Worte der Information, sondern Worte des Heils, Worte der Wahrheit und des Lebens habe Jesus gesprochen, da er nicht nur menschlicher Prophet war, sondern durch den Geist des Vaters gesendet war. „Jesus ist der Prophet, der Priester, der Hirte, der Lehrer, auf ihn müsst ihr hinschauen bei dieser Weihe“ betonte Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller und ermunterte die Weihekandidaten, durch ihr Leben Zeuge der Frohbotschaft zu sein. Menschen mit allen Schwächen habe Jesus als Apostel berufen, ihnen Anteil am Priesterdienst gegeben und daraus habe sich das 3fach gegliederte Apostelamt herausgegliedert. „Und in allen Sakramenten kommt Jesus Christus als der Handelnde heraus“, so der Bischof. Als „Dienende“ und „fürsorglich helfende“ hätten die Diakone Anteil am priesterlichen Hirtendienst in der Gemeinde. Im Dienst des Wortes, des Altares und der Liebe sei der Diakon für alle da. So sollten die Diakone den Dienst der Liebe Christi den Menschen erweisen und im Auftrag Jesu Christi als gute Hirten wirken. „Wir sind nicht Funktionäre eines Betriebes mit Serviceleistungen, sondern `wir sind alle Brüder und Schwestern `in der Kirche als Communio Gottes mit den Menschen und der Menschen“ betonte der Prediger. Klar sprach sich Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller zum Zölibat aus: Dies sei das Charisma der Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen, auch wenn die Welt dies nicht immer verstehen könne. Es gehe hier nicht um einen Verzicht um seiner selbst willen, sondern berufen zu sein für höhere Verpflichtungen. Abschließend ermunterte der Bischof die Weihekandidaten aus tiefer Gottverbundenheit solidarisch zu leben und nicht egoistisch um sich selber zu kreisen. „Setzt eure Talente und Charismen so ein, dass der Leib Christi, die Kirche, aufgebaut wird“.
Nach der Predigt leisteten die Weihekandidaten in die Hand des Bischofs ihr Treueversprechen für Ehrfurcht und Gehorsam gegenüber ihm und seinen Nachfolgern. Dabei erklärten sie feierlich ihre Bereitschaft zur Weihe, als Diakone in der Kirche Gott und den Menschen zu dienen, den Glauben zu hüten und in Wort und Tat zu verkünden, ehelos zu leben, das Stundengebet der Kirche treu zu beten, den Bedürftigen zu helfen und nach dem Vorbild Jesu Christi zu leben. Darauf hin wurde die Allerheiligenlitanei von der Schola des Priesterseminars gesungen, wobei die Kandidaten vor dem Altar lagen, zum Zeichen, dass sie sich ganz Gott übereignen wollen.
Ganz still war es im Gotteshaus, als die Handauflegung und das Weihegebet durch Bischof Gerhard Ludwig erfolgte, der den Weihekandidaten damit die Gabe des Heiligen Geistes für das Diakonenamt übertrug. Als ausdeutende Riten wurden die neuen Diakone mit Querstola und Dalmatik bekleidet; damit wird erinnert, dass sie als Diakone Christus und nicht sich selbst in die Mitte ihres Lebens stellen. Die Überreichung des Evangelienbuches, aus dem die Botschaft Jesu Christi verkündigt werden soll, folgte. Besiegelt wurde die Aufnahme in das neue Amt mit einer abschließenden Umarmung des Bischofs und der Diakone als Friedensgruß. Die Diakonenweihe empfingen: Martin Besold (Pfarrei St. Ägidius, Ebnath), Michael Birner (Pfarrei St. Georg, Plössberg), Thomas Helm (Pfarrei St. Marien, Sulzbach-Rosenberg), Michael Jakob (Pfarrei St. Jakobus d. Ä., Mammendorf), Adrian Latacz (Pfarrei St. Elisabeth, Straubing), Armin Maierhofer (Pfarrei St. Andreas, Altendorf) und Markus Meier (Pfarrei St. Vitus, Schnaittenbach). Beim musikalischen Bestandteil der Liturgiefeier wirkten die Chöre des Dekantes Straubing unter der Leitung von Andre Klatte, Christoph Janko an der Orgel sowie die Schola des Priesterseminars Sankt Wolfgang Regensburg mit. Herzliche Gratulationen von Eltern, Geschwistern, Verwandten, Freunden und Pfarreiangehörigen folgten im Anschluß an den Pontifikalgottesdienst für die neugeweihten Diakone. Sie werden am 25. Juni 2005 im Hohen Dom zu Regensburg die Priesterweihe empfangen.