Santa Maria Maggiore in Rom am 5. August 434 geweiht
Jubiläum für die älteste Marienkirche
Rom / Regensburg, 5. August 2024.
Santa Maria Maggiore, die große Marienkirche also, gehört zu den sieben römischen Pilgerkirchen und zudem zu den vier Patriarchalbasiliken. Sie ist die größte von über 40 Marienkirchen in Rom und die älteste Kirche des Abendlandes, die über dieses Patrozinium verfügt. Sie steht auf dem Esquilin-Hügel, der bereits in der Antike zum römischen Stadtgebiet gehörte.
Die Kirche Santa Maria Maggiore ist auch bekannt als Basilica Liberiana, S. Maria ad praesepe oder Santa Maria della Neve, also „Maria Schnee“. Der Anlass für diese Benennung war ein Wunder: In der Nacht zum 5. August des Jahres 352 erschien die Muttergottes dem Papst Liberius und dem Patrizier Johannes. Sie erteilte beiden den Auftrag, genau dort eine Kirche zu errichten, wo am nächsten Tag Schnee fallen würde. Als dies tatsächlich am nächsten Tag – mitten im italienischen Hochsommer – auf dem Esquilin-Hügel geschah, begann Papst Liberius, dessen Pontifikat gerade begonnen hatte und bis 366 nach Christus dauern sollte, an dieser Stelle mit dem Bau.
Unter Papst Sixtus III. (432 – 440) gewann der Bau dieser Marienkirche an Bedeutung, denn das Konzil von Ephesos hatte den Glaubenssatz von der Gottesmutterschaft Marias für verbindlich erklärt. Die Kirche wurde nochmals größer und schöner geplant, in veränderter Form fertiggestellt und durch Papst Sixtus III. am 5. August 434 geweiht, also vor 1590 Jahren.
Der Innenraum der großen römischen Marienkirche atmet auch heutzutage die Weite der Spätantike. Ihr baugeschichtliches Gegenstück hat diese Säulenbasilika in der Geburtskirche in Bethlehem im Heiligen Land.
Es handelt sich um die erste frühchristliche Basilika, die nicht vom römischen Kaiser oder der kaiserlichen Familie, sondern vom römischen Bischof in Auftrag gegeben wurde. Mit ihrer Größe von 79 Metern Länge, 35 Metern Breite und einer Höhe von 18 Metern übertrifft sie die meisten Titelkirchen dieser Zeit. Dieser Kirchenbau war ein wichtiger Schritt, um dem antiken Rom nach und nach ein christliches Gepräge zu geben.
Im Mittelalter wurde unter Nikolaus IV. (1288 – 1292) eine neue Apsis gebaut. 1377 folgte ein Campanile, der mit 75m der höchste von Rom ist. 1586 entstand eine Cappella Sistiana und 1611 eine Cappella Paolina. Im 17. Jahrhundert folgte eine Fassade mit einer Freitreppe. Auf dem Platz vor der Basilika gibt es eine Säule, die aus der Konstantinbasilika stammt, 1614 aufgestellt wurde und mit einer Marienstatue bekrönt ist. Die Basilika Santa Maria Maggiore ist die einzige römische Kirche, in der seit dem 5. Jahrhundert ununterbrochen täglich wenigstens eine Heilige Messe gefeiert wurde.
Text: Kathpedia / sig