Probenszene für das Stück über den Seligen Engelmar

925 Jahre: Sankt Englmar feiert Jubiläum

„Legende vom seligen Engelmar“

© Andreas Aichinger


Sankt Englmar / Regensburg, 23. April 2025

Ein Herzstück der über das ganze Jahr 2025 währenden 925-Jahres-Jubiläumsfeierlichkeiten in der Gemeinde Sankt Englmar sind die bevorstehenden Freilichtaufführungen der „Legende vom Seligen Engelmar“ an den letzten drei Juli-Wochenenden. Die Proben für das biographische Stück, das aus der Feder des Hunderdorfers Alois Winter stammt und jetzt von Regisseur Christian Holmer aus Offenberg überarbeitet wurde, sind schon in vollem Gange.

Die beiden Vorsitzenden des Vereins, der die Auführungen organisiert, Herbert „Herby“ Nemansky und Daniela Wittmann, freuen sich darüber, dass trotz einiger Änderungen alles im Zeitplan läuft. Immerhin musste beispielsweise eine neue Spielstätte gesucht werden! Mit der neuen Waldbühne an der Talstation der Predigtstuhl Arena sei man jedoch auf Grund der Nähe zur Natur, die Ortspatron Engelmar über alles geliebt hat, sehr glücklich. Hinsichtlich der Adaption des Stücks habe man an Regisseur Christian Holmer den Wunsch herangetragen, möglichst viele Kinder auftreten zu lassen. „Uns war das ein Kernanliegen, weil wir so das Bewusstsein für die Englmari-Bräuche auch künftig erhalten wollen. Christian hat diese Aufgabe mit jetzt über 20 teilnehmenden Kindern hervorragend gelöst“, loben Nemansky und Wittmann ihren künstlerischen Leiter. Überhaupt sei dieser ein Glücksgriff gewesen. Mit viel Kreativität und Authentizität gehe er engagiert ans Werk und stelle die rund 50 Mitwirkenden bestens ein. 

Der neu berufene Regisseur im Bergdorf Christian Holmer selbst war angenehm überrascht, als Sankt Englmars 2. Bürgermeister Andi Aichinger im Sommer 24 anfragte, ob er sich nicht vorstellen könne, die Inszenierung des für den Ort so wichtigen Stücks zu übernehmen. „In einem Jubiläumsjahr die Lokalgeschichte zum eigenen Orts- und Kirchenpatron mit Schauspielern, die nahezu alle in Sankt Englmar heimisch sind, lebendig werden lassen zu dürfen, ist zweifelsohne eine Herausforderung. Aber, ich habe nicht eine Sekunde überlegen müssen. Das in mich gesetzte Vertrauen, auch seitens kirchlicher und politischer Gemeinde, ist mir eine große Ehre. Ich freue mich riesig auf die Vorstellungen, weil ich deutlich spüre, wie positiv sich die Dynamik innerhalb meiner Truppe, die sich aus „alten Hasen“ und „vielversprechenden Newcomern“ zusammensetzt, in den vergangenen Monaten entwickelt hat.“ Die Hauptrollen des Engelmar und seines Gefährten Meinrad übernehmen mit Jan Tisowsky und Alexander Altmann zwei echte Sankt Englmarer Eigengewächse. 

„Im Jubiläumsjahr unseren Ortspatron darstellen zu dürfen, empfinde ich persönlich als hohe Auszeichnung. Wenngleich ich auswärts arbeite und von weiter weg zu den Proben anfahre, ist es mir das einfach wert, den damit verbundenen Aufwand auf mich zu nehmen. Diese Gelegenheit erhält man einmal im Leben“, lässt Tisowsky seiner Begeisterung freien Lauf. Alexander Altmann, der im Stück den Widersacher und späteren Mörder Engelmars mimt, stößt ins gleiche Horn. Obwohl er als festes Ensemblemitglied der Theatergruppe Sankt Englmar e.V. bereits über sehr viel Schauspielerfahrung verfüge, sei diese Rolle mit historischem Kontext eine äußerst reizvolle Aufgabe. Schließlich gelte es, Neid und Missgunst mit dem Ausfluss in einem Mord darzustellen.

Der Ortsgeistliche, Pater Simeon Rupprecht, und Bürgermeister Anton Piermeier freuen sich sehr, dass sich die Festspielgemeinschaft dieses Stoffes nach 2007 und 2008 wieder angenommen hat und an das „Heute“ hat anpassen lassen. „Das fügt sich gerade im Jubiläumsjahr hervorragend und ist ein deutlicher Beleg dafür, dass unsere dörfliche Identität aktiv praktiziert wird.“ Und während sich der Windberger Chorherr in einer kleinen Nebenrolle selbst unter die Schar der Schauspieler mischt, kümmern sich Bürgermeister und Verwaltung darum, da Hilfestellung zu geben, wo sie notwendig ist. Auch mit der Tourist-Information gebe es in Sachen Werbung viele Schnittmengen. Zwar läuft der Kartenvorverkauf über die Onlineplattform „okticket“, aber Eintrittskarten können auch in der Tourist-Info erworben werden.

Text: Andreas Aichinger

(sig)

Weitere Infos

Unser Bild zeigt eine Probe auf dem Gelände in Sankt Englmar, das sich bald in eine Büne verwandeln wird: Regisseur Christian Holmer (rechts) erklärt seinen Hauptdarstellern Jan Tisowsky (knieend) und Alexander Altmann, wie er sich die Mordszene vorstellt. Bürgermeister Anton Piermeier (links) und die beiden Vorsitzenden Daniela Wittman und Herbert Nemansky überzeugen sich von der Arbeit der Schauspieler.



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