Regensburg, 6. Dezember 2024
Am 14. Dezember feierte die Kirche den Gedenktag des seligen Berthold. Das Grab des wortgewaltigsten Volkspredigers seiner Zeit und Mitglied des Minoritenordens befindet sich in der seit rund 200 Jahren profanierten Minoritenkirche am Rande der östlichen Regensburger Altstadt. Im zu Ehren feierte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer am Samstag, den 14. Dezember 2025 um 18 Uhr eine abendliche Gedenkmesse im Regensburger Dom St. Peter.
Wer war Berthold?
Um 1210 in Regensburg geboren trat Berthold 1226 in das Franziskanerkloster der sogenannten „Minderen Brüder“ ein. Schnell machte er sich als wirkungsmächtiger und weitgereister Prediger einen Namen in Zeiten, in denen nur wenige Menschen des Lesens und Schreibens mächtig waren und die Volkspredigt sozusagen ein Massenmedium war. Die Chronisten vermerken gar bis zu 200.000 Zuhörer. Von ihm sind rund 400 lateinische und rund 70 mittelhochdeutsche Mitschriften von Predigten in ganz Europa überliefert. Seine Wirkung auf die Zuhörer erreichte Berthold mit erzählerischen Mitteln wie Märlein, Beispielen, Schilderungen und Vergleichen, mit volkstümlichem Sprachgebrauch aus Redensarten, Sprichwörtern und Wortspielen und rhetorischen Mitteln wie Anreden, Ausrufen oder Fragen. Berthold scheute auch nicht, Auswüchse beim Vertrauen auf den Ablass und die Fürsprache der Heiligen zu bekämpfen. Er verstarb um den 13. oder 14. Dezember 1272 in Regensburg und wurde in der Minoritenkirche im südlichen Seitenschiff beigesetzt.
Im Zuge der Klosterauflösung vor rund 200 Jahren im Rahmen der Säkularisation wurde seine Grabplatte in einem Privathaus verbaut, im Jahre 1862 wiederentdeckt und dann im Domkreuzgang platziert. Heute ist das Historische Museum der Stadt in Kirche und ehemaligem Kloster untergebracht. Bertholds Grabplatte hat ihren Platz wieder zentral im Chorraum der Kirche. Seine sterblichen Überreste werden in einem Holzschrein in der Bischofsgruft des Regensburger Doms St. Peter aufbewahrt.
Text: Silke Schötz/Ökumenischesn Heiligenlexikon
(SSC)
