Sag Nein zu Crystal und Co – die Caritas leistet auch auf dem Katholikentag Information, Aufklärung und Prävention in Suchtfragen
So bekommt ein Projekt Drive: mit der grenzüberschreitenden Initiative „Need NO Speed“ kamen der Leiter der Kriminalpolizei in Weiden/Oberpfalz und Gerhard Krones, Leiter der Caritas-Suchtambulanz in Weiden auf die Caritas-Bühne des Katholikentags. Am Freitagvormittag leisteten sie dann gleich Präventions- und Aufklärungsarbeit im Goethe-Gymnasium unter dem Motto „Sag Nein zu Crystal & Co.“ Denn schon im Alter von 13, 14 Jahren gibt es Konsumenten dieser Droge, deren Absatz vor allem im deutsch-tschechischen Grenzgebiet in den vergangenen Jahren dramatisch zugenommen hat. „Vor 2010 hatten wir noch zehn Prozent Klienten, die mit Crystal Speed in Berührung gekommen waren, jetzt sind es mehr als 30 Prozent“, berichtete Gerhard Krones.
Crystal Speed ist eine synthetisch hergestellte Droge, die mit wenigen Zutaten aus der Apotheke leicht für den Eigengebrauch herzustellen ist. Das weißlich bis gelb-bräunliche kristallförmige Pulver wird entweder geschnupft oder verflüssigt intravenös eingenommen. Das gefährliche daran ist der in der Droge eingebaute „Turbo“, wie es Gerhard Krones nennt: durch ihn werden die Konsumenten besonders schnell aufgepusht, aber auch besonders schnell abhängig; mit allen für Speed typischen Folgen: „Die Betroffenen sind extrem unruhig, sie haben einen richtigen Laber-Flash, müssen sich dauernd an der haut Kratzen und ihre Synapsen im Gehirn werden beschädigt“, beschreibt Gerhard Krones die Symptome und Auswirkungen des Konsums von Speed.
Eine gute, enge Kooperation mit den tschechischen Kollegen ist für Thomas Bauer, Leiter der Kripo Weiden das Eine. „Aber wir haben festgestellt, dass die repressiven Aktionen nicht ausreichen“, sagt er. Deshalb ist das Andere das seit zwei Jahren laufende Projekt „Need NO Speed“, wobei die beiden Buchstaben NO auch als Abkürzung für Nordoberpfalz stehen. Besonders hier ist das Problem virulent: Auf den sogenannten Asia-Märkten kurz nach der deutsch-tschechischen Grenze versuchten Verkäufer mit kriminellem Hintergrund gezielt Konsumenten zu gewinnen.
Ist die euphorisierende, stimulierende Wirkung, der Kick, den viele junge Leute suchen, erst einmal vorbei, beginnen die Probleme, sowohl körperlicher als auch psychischer Art. Damit seien vor allem Eltern von Speed-abhängigen Kindern völlig überfordert, weiß Gerhard Krones. In seiner Suchtambulanz gibt es bereits eine Elterngruppe, in der sich betroffene Mütter und Väter gegenseitig Halt geben und unterstützen können. Eine solche Elterngruppe sei nun auch grenzüberschreitend geplant.
„Need NO Speed“ ist ein groß angelegtes Projekt, bei dem nicht nur die Caritas und die Kriminalpolizei, sondern auch zwei Landkreise und Jugendringe eingebunden sind.
Weitere Informationen gibt es unter www.nospeed.de
Tipp zum Katholikentag: Auf <link http: www.caritas-regensburg.de _blank external-link-new-window>www.caritas-regensburg.de finden Sie regelmäßig viele Bilder von der Caritas-Bühne und vom Caritas-Dorf.