schülerinnen beim religionsunterricht mit dv andreas albert

Rosenkranzaktion im Oktober in den Regensburger Marienschulen

Rosenkranz als Quelle der Inspiration


Regensburg, 16. Oktober 2025

Rosenkranz beten gehört nicht gerade zur Lieblingsbeschäftigung von Kindern und Jugendlichen. Dafür trotzdem einen Zugang zu schaffen, hat sich die Regensburger Marienschule im Marien- und Rosenkranzmonat Oktober zum Ziel gesetzt. 

Auf unterschiedlichsten Wegen erkundeten die Schülerinnen im Unterricht, im Klassenverband in der Schulkirche oder beim gemeinsamen Morgengebet „on air“ aus dem Direktorat in alle Klassen diese Gebetsform der christlichen Tradition. Einige haben sogar mit ihren Familien am offiziellen Rosenkranz im Dom St. Peter mit Bischof Rudolf als Vorbeterinnen mitgefeiert und nahmen an der anschließenden Lichterprozession durch die Regensburger Altstadt teil. 

Mehrere Schülerinnen der höheren Jahrgangsstufen nahmen ihren Religionslehrer, Domvikar Andreas Albert, ins Kreuzverhör, um noch mehr über die Tradition des Rosenkranzgebetes zu lernen und zu erfahren, was ihm persönlich an dieser Gebetsform besonders reizt. 

Im Oktober wird im christlichen Glauben dem Rosenkranzgebet besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Kann man diese Form des Gebets noch jungen Menschen vermitteln oder ist es „aus der Zeit gefallen?“ Wie können Sie Schülerinnen dafür begeistern?

Domvikar Andreas Albert: In der Tat ist diese Form wenigen bekannt, von eigenen Erfahrungen meist keine Rede. Aber die meisten haben einen (geschenkt bekommen!): daran lässt sich anknüpfen. Es geht also darum, erst einmal die Struktur kennenzulernen und das tun die Kleinen zumindest gerne: z.B. an die Tafel malen; und erst dann gilt es das Ganze mit dem theologischen Inhalt zu füllen. Das „Ave Maria“ ist zu ungefähr 50 Prozent bekannt: hier lassen sich deutliche Rückschlüsse auf die kirchliche Sozialisation der Familie bzw. den vorausgegangenen Reli-Unterricht ziehen. Es müssen also alle auf den gleichen Stand gebracht werden. Geschieht das spielerisch, wettkampfmäßig lässt sich da schon was machen. Bei älteren Schülerinnen bringe ich oft die verschiedenen Sprachen ins Spiel: es muss kein Nachteil sein, ein Gebet in mehreren Sprachen zu können!

Die wiederkehrenden Gebete beim Rosenkranzgebet werden von manchen Leuten als eintönig wahrgenommen. Gibt es aber nicht auch einen besonderen Reiz durch die mehrmalige Wiederholung?

Domvikar Andreas Albert: Zur Ruhe kommen ist heute überall ein Thema. Durch Reizüberflutung sinkt sonst v.a. auch bei Kindern und Jugendlichen ganz schnell die Lernfähigkeit und Leistungsbereitschaft. Dem kann der Rosenkranz etwas entgegensetzen – vergleichbar dem Herzensgebet der Ostkirche. Davon zu hören, ist Aufgabe des Religionsunterrichts – ob und wie das später beherzigt und umgesetzt wird, bleibt wie bei allem Lehrstoff offen.

Was gibt Ihnen persönlich das Rosenkranzgebet? 

Domvikar Andreas Albert: Für mich ist der Rosenkranz oft eine Quelle der Inspiration – je weniger zielgerichtet ich ihn bete, desto häufiger steht am Ende ein vorzeigbares Ergebnis, einerlei ob das eine Ansprache, Reli-Stunde oder auch die richtige Reaktion auf eine vorab schwierige Situation beinhaltet. Nicht selten beim Spazierengehen, Radfahren, im Wartezimmer – en passant. Wenn man davon erzählt, hat man sehr häufig eine interessierte Zuhörerschaft. Mein Rat: Nachmachen, Ausprobieren!!

Text und Fotos: St.-Marien-Schulen Regensburg
(jas)



Nachrichten