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Rosenkranz und Lichterprozession durch die Regensburger Altstadt

Wie man mit Gebet die Herzen der Mächtigen bewegt

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Regensburg, 7. Oktober 2022

„Wir freuen uns, dass heuer der Tag unserer Rosenkranzprozession auf den 7. Oktober, also dem eigentlichen Gedenktag unserer Lieben Frau vom Rosenkranz, fällt“, erklärte Bischof Rudolf Voderholzer zu Beginn des diesjährigen Rosenkranzgebets im Hohen Dom St. Peter und anschließender Lichterprozession zur Schottenkirche St. Jakob. Der Rosenkranz war passend zu den momentanen Krisen in der Welt unter den Leitsatz „Maria, Königin des Friedens“ gestellt worden.

Rosenkranzgebet für die Menschen in Not

„So sehr wir uns freuen, dass uns die Pandemie nicht mehr so einschränkt, wie in den letzten Jahren, so bedrückt uns umso mehr der Krieg in der Ukraine, die Sorge um die Menschen, die unmittelbar von der Gewalt der Kriegshandlungen bedroht sind. Und die Sorge um die Menschen, die aus ihrer Heimat geflohen und bei uns Zuflucht gefunden haben“, sagte Bischof Rudolf am Anfang. Die Gläubigen sollen mit dem Rosenkranz den Himmel bestürmen, „damit die Herzen der Mächtigen bewegt werden“. Eingeleitet wurden die fünf Gesetze des schmerzhaften Rosenkranzes jeweils durch eine kurze Betrachtung des jeweiligen Geheimnisses und einer Schriftlesung, denen dann das Vater unser und die zehn Ave Maria folgten.

Mit Gesang und Gebet durch die Stadt

Nach dem feierlichen Rosenkranzgebet im Dom folgte eine bewegende Lichterprozession durch die Regensburger Innenstadt, vom Domplatz über den Neupfarrplatz und die Gesandtenstraße zur Schottenkirche St. Jakob. Die zahlreichen Gläubigen zogen mit Bischof Rudolf in ihrer Mitte durch die nächtliche Innenstadt mit Gebet und Gesang. Neben staunenden Gesichtern, Kichern und neugierigen Blicken erlebte man auch „viel Respekt und auch Dankbarkeit“, so Bischof Voderholzer am Ende des Abends.

Zentrum der Marienverehrung ist Maria selbst

In seiner abschließenden Predigt erinnerte der Bischof zunächst an das bevorstehende Jubiläum der Schottenkirche. Genau 150 Jahre ist es her, seit die Schottenkirche St. Jakob die Kirche des Priesterseminars Regensburg wurde. Aber neben dem Apostel Jakobus wird auch die Gottesmutter in dieser Kirche hochverehrt. „Ich möchte sie heute alle auf diese wunderbare Madonna im Strahlenkranz aufmerksam machen“. Sie war eigentlich für den Dom bestimmt und ist auf ungeklärten Wegen in St. Jakob gelandet. Da der Dom neben dem Heiligen Petrus auch der Gottesmutter Maria geweiht ist, ist das Hauptportal sehr marianisch geprägt, hier sollte sie ursprünglich hängen. „Eine schöne Verbindung von St. Jakob zum Regensburger Dom.“

Informationen wie diese kann man im vom Regensburger Marianischen Institut herausgegebenen Buch "Die Schönste von allen" nachlesen. Das Entscheidende und das Zentrum der Marienverehrung ist aber Maria selbst. „Sie bringt uns Christus zur Welt, sie zeigt uns, sie hebt ihn uns geradezu hin, damit wir ihn aufnehmen und einlassen in unser Leben.“ Das Bild der Madonna, welches das Kind auf dem Arm trägt, deckt sich mit dem Bild der Gottesmutter, die mit Johannes unter dem Kreuz steht, auf der spätromanischen Kreuzigungsgruppe der Kirche. „Von Weihnachten bis Karfreitag und Ostern hat Maria den Herrn begleitet“, so Bischof Voderholzer. „An ihrer Hand betrachten wir die Geheimnisse seines Lebens, Wirkens, seines Todes und seiner Auferstehung, bis hin dazu, dass Maria als erstes Geschöpf Anteil erhält am Auferstehungssieg ihres Sohnes, Maria, die der Herr in den Himmel aufgenommen und im Himmel gekrönt hat.“

Text und Fotos: Simon Doering/jas



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