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Rom: Bischof Rudolf feiert die Heilige Messe in Santa Maria Maggiore

Gott wird Mensch

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Am letzten Tag der Pilgerfahrt nach Rom feierte Bischof Rudolf mit den Wallfahrern aus dem Bistum Regensburg die Heilige Messe in der Kirche Santa Maria Maggiore. Hatte sich die Reise in die Heilige Stadt in den vergangenen Tagen bereits auf das Thema der Weihnachtskrippen konzentriert, so konnte die Messe passenderweise am Krippenaltar des Gotteshauses, der Sacra Culla, gefeiert werden. Die reiche Ikonographie von Santa Maria Maggiore mit dem Blick auf Bethlehem und das Lukas Evangelium machen diese Basilika zum Bethlehem Roms. Bischof Rudolf schilderte eindrucksvoll diese historischen und geistlichen Bezüge und öffnete die Zusammenhänge christlichen Schauens und Verstehens. Bethlehem verliert sich dabei nicht als Metapher, sondern lebt vielmehr aus der Rückbindung an einen historischen Ort, bleibt somit geerdet. Sichtbar hinter Kristall über dem Altar erinnern diese schlichten Reliquien: Der Herr ist da. Mit den Worten des cherubinischen Wandersmanns Angelus Silesius kleidete Bischof Rudolf die Wirklichkeit des christlichen Lebens „Und wäre Christus tausendmal in Bethlehem geboren, und nicht in dir: Du bliebest doch in alle Ewigkeit verloren.“.

 

Im Dienst der Krippenkultur

Für die Krippenfreunde gab es nach der heiligen Messe noch eine ganz besondere Überraschung. In der Sixtinischen Kapelle erinnern Krippenfiguren von Arnolfo di Cambio aus den Jahren 1291/92 an die ersten beweglichen Figuren. Das ganze Jahr stehen sie seit 2020 in dieser Kapelle ganz nahe bei der Confessio des Papstaltares. Als Eigenart dieser Patriarchalkirche wird hier Weihnachten keine Krippe aufgebaut. Die Kapelle der Hl. Wiege, die Figuren des Arnolfo di Cambio sind eben genug. Es sind Traditionen, die uns in ihrer Eigenart anrühren und dennoch immer vom selben erzählen, dem großen Mysterium: „Gott wird Mensch, wirklicher Mensch. Während wir uns bemühen, über unser Menschsein hinauszuwachsen, den Menschen hinter uns zu lassen, wird Gott Mensch und wir müssen erkennen, dass Gott will, dass auch wir – Menschen, wirkliche Menschen, seien.“ (Dietrich Bonhöffer) Vielleicht haben diese Tage vielen Krippenfreunden einen neuen Impuls geben können, für die wunderbare Berufung im Dienst der Krippenkultur gebraucht zu werden.

Die Sacra Culla in Santa Maria Maggiore

Es war wohl einer der bewegendsten Augenblicke, vor den Krippenreliquien zu stehen und ihren Pilgerweg zu betrachten. Das hier als Krippe des Herrn verehrte Holz hat einen weiten Weg zurückgelegt. Es wird vermutet, dass seit dem fünften Jahrhundert diese kostbaren Reliquien in der altehrwürdigen Marienbasilika aufbewahrt und behütet werden. Wahrscheinlich sind sie mit Hilfe des ehemaligen Papstsekretärs Hieronymus, der in Bethlehem die Bibel übersetzte, nach Rom gebracht worden. Auf Wunsch des palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas schenkte Papst Franziskus im Jahr 2019 Fragmente aus dem Kristallschrein den palästinensischen Christen. Gerade die Fassbarkeit des Glaubens wird in diesen Zeichen und den heiligen Stätten zum Bollwerk der Wahrheit „und das Wort ist Fleisch geworden“.

 



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