Richtfest für das neue Depot von Stadt und Diözese Regensburg
Ein Hoch, Hoch, Hoch!
Am heutigen Mittwoch feierten Diözese und Stadt Regensburg das Richtfest für das neue zentrale Depot- und Magazingebäude. 2023 ist der Gebäudekomplex bezugsfähig für die Museen der Stadt Regensburg, das Stadtarchiv, die Kunstsammlungen des Bistums Regensburg und das Bischöfliche Zentralarchiv. Bevor Polier Christian Hutzler den traditionellen Richtspruch auf alle beteiligten Handwerker in Versform vortrug und anschließend sein Sektglas mit einem feierlichen „Hoch, hoch, hoch!“ zu Boden warf, denn Scherben bringen bekanntlich Glück, wandten sich Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer und Bischof Dr. Rudolf Voderholzer an alle Anwesenden. Bischof Rudolf lobte die Leistung aller Beteiligten: Trotz coronabedingter Einschränkungen und trotz der bekannten Schwierigkeiten in den Lieferketten für alle benötigten Materialien könne der zeitliche Bauplan eingehalten werden. Zum Glück sei bisher auch kein Unfall passiert, hob Bischof Voderholzer hervor und wünschte allen Verantwortlichen und dem Bauvorhaben Gottes reichen Segen!
Bischof Rudolf wünschte Gottes Segen für das Großbauprojekt.
Die Oberbürgermeisterin von Regensburg, Gertrud Maltz-Schwarzfischer, erklärte, dass den beiden Bauherren vor allem die Funktionalität des Gebäudes am Herzen läge. In der jetzigen Bauphase könne man bereits auf einen 185 Meter langen und über 12 Meter hohen Rohbau blicken, der die künftigen Ausmaße des städtischen und kirchlichen Depots klar vor Augen führe. 60 % würden in Zukunft von der Stadt, 40 % von der Diözese genutzt. Bei dem neuen Depot handle es sich nicht um ein herkömmliches Bauprojekt und trotz aller Herausforderungen konnten dank der Fachkompetenz der Verantwortlichen alle bisherigen Bauabschnitte entschieden vorangetrieben werden, um den Zeitplan zu erfüllen.
Die Oberbürgermeisterin lobte die große Fachkompetenz aller Beteiligten.
Daten & Fakten
Am Prüller Weg 15/17 in Burgweinting entsteht ein neues zentrales Depot- und Magazingebäude für die Museen der Stadt Regensburg, das Stadtarchiv, die Kunstsammlungen des Bistums Regensburg und das Bischöfliche Zentralarchiv. Das gesamte Gebäude hat eine Länge von ca. 185 Metern, eine Tiefe von 38 Metern und eine Höhe von 12,5 Metern.
Gebäudegrundfläche: 7.000 Quadratmeter
Geschossflächen: ca. 16.700 Quadratmeter
Bruttorauminhalt: ca. 86.000 Kubikmeter
Davon entfallen ca. 60% auf das Gebäude der Stadt und ca. 40% auf das Gebäude der Diözese.
Bauherren, Baukosten und Fördergeber
Stadt Regensburg / Kulturreferat der Stadt Regensburg
Diözese Regensburg
Die Investitionen belaufen sich auf ca. 43 Millionen Euro. Auf Seiten der Diözese werden rund 20 Millionen Euro, auf Seiten der Stadt rund 23 Millionen Euro eingesetzt.
Als Fördergeber haben der Kulturfonds Bayern und die Landesstelle für nichtstaatliche Museen in Bayern Fördermittel zugesagt; bei der Bayerischen Landesstiftung wurden Fördermittel angefragt.
Projekthistorie
Das Vorhaben begann mit der Erfassung des notwendigen Umfangs eines solchen Gebäudes für die Sammlungen. Mengengerüste wurden erstellt und in Frage kommende Standorte untersucht. Die ersten Überlegungen zum Planungsumfang wurden mit Beginn des Jahres 2014 in einer Machbarkeitsstudie festgehalten. Der Grundsatzbeschluss des Stadtrats erfolgte im Dezember 2014, der Maßnahmenbeschluss wurde 2018 vom Stadtrat gefasst und der Technische Beschluss zur Realisierung des Gebäudes im Januar 2019. Gemäß Beschluss des Diözesansteuerausschusses vom 22. November 2018 wurde die Maßnahme freigegeben, mit dem Ziel, im Herbst 2019 mit der Baumaßnahme zu beginnen. Am 11. September 2019 fand der Spatenstich statt, bis September 2020 wurden 421 Bohrpfähle zur Gründung gesetzt. Die Grundsteinlegung fand am 02.10.2020 statt. Danach begannen die Rohbauarbeiten.
Baufortgang
2020: Erd- und Gründungsarbeiten, Beginn Rohbau, 2021: Rohbau, 2022: Innenausbau, 2023:Bezug
Künftige Nutzer
Die Museen der Stadt nutzen künftig in den beiden mittleren Trakten Depoträume für die konservatorisch angemessene Lagerung der archäologischen, künstlerischen und kulturgeschichtlichen Sammlungen der Stadt Regensburg von der Prähistorie, über die Römerzeit, das Mittelalter und das Barock bis heute. Die Lagerräume werden von Werkstätten und Büros für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter flankiert, die in wissenschaftlicher Sammlungsbetreuung, Restaurierung und Inventarisation sowie in der Verwaltung und im Gebäudemanagement für die Sammlungen tätig sind. Das Stadtarchiv zieht in den westlichen Gebäudeteil mit neuen Magazinräumen für die historischen Dokumente sowie den dazugehörigen Funktions- und Büroräumen. Auch das Evangelisch-Lutherische Kirchenarchiv und der Historische Verein für Oberpfalz und Regensburg erhalten eigene Büro- und Magazinräume. Das neue Gebäude enthält auch einen Multifunktions-Saal für Vorträge und Seminare und einen öffentlich zugänglichen Lesesaal.
Der östliche Gebäudeteil wird von der Diözese als Zentraldepot für die Kunstsammlungen und die Bestände des Bischöflichen Zentralarchivs (BZAR) gebaut. Das neue Depot bildet das Rückgrat der Museums- und Archivarbeit der Diözese Regensburg und wird Sammlungsmanagement und Bestandserhaltung beider Einrichtungen optimieren. Die Kunstsammlungen des Bistums Regensburg bewahren das breite Spektrum sakraler Werke (Skulpturen, Vasa sacra, Textilien, Paramente, Graphiken und Gemälde) und kirchliche Ausstattungen (Chorgestühle, Altarelemente, Kanzeln etc.).
Der Rohbau steht: 185 Meter lang und 12,5 Meter hoch.