Reisebericht 2: Jubiläum 150 Jahre Mallersdorfer Franziskanerinnen in Siebenbürgen

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Um 7.40 Uhr feierten wir in der schön  restaurierten  Franziskanerkirche mit H.H. Superior Dr. Wilhelm Gegenfurtner und H.H. Erzdekan Sándor das Fest der Heiligen Theresia von Avila. Nach dem Frühstück starteten wir  zu verschiedenen Besichtigungen im Kloster Odorhei selbst. Schwester M.Hiltrud hielt für alle Interessierten eine lebensnahe „Führung durch das Haus“. In den restaurierten Räumen des Franziskanerklosters sind neben dem großen Refektorium auch Küche und Wirtschaftsräume untergebracht.

Besonders bewegend waren die Begegnungen mit den sieben alten Schwestern, die noch aus der kommunistischen Zeit überlebt haben. Jede von ihnen freute sich riesig über den Besuch aus dem Mutterhaus. So konnten wir die Schwestern M.Armella, M. Ancilla, M. Pongratia, M. Nikoletta, M. Konradilla, M. Scholastika  und M.Luzia persönlich begrüßen. Jede von ihnen hatte in der „Untergrundzeit“ vor 1989 ein oft persönlich schweres Schicksal in Glaube und Tapferkeit durchtragen müssen. Sie sind für uns einfache, doch überzeugende  Zeugen von  Treue und Opferkraft.

 

Besuch der sozialen Einrichtungen in Odorhei

In den vier Gruppen des Kindergartens (ca. 100 Kinder),  die jeweils von einer jungen Schwester geleitet werden, herrschte frohes Treiben und interessierte Neugier über die vielen Besucher. Die Kinder werden liebevoll betreut und intensiv gefördert. Die Hausaufgabenbetreuung der Schulkinder am Nachmittag (fünf  Gruppen zu je 12 Kindern) baut darauf weiter auf. Diese Bildungsarbeit im Sinne von Vater Nardini legt gerade für die armen Kinder einen  wichtigen Grundstein für ein selbständiges erfolgreiches Leben. Im „Haus Nazareth“ werden z.Zt. sieben Kinder über Tag und Nacht von vier Mitarbeiterinnen betreut. Sie haben vielfach ein schweres Familienschicksal zu verarbeiten. Zwei Schwestern erteilen Religionsunterricht in umliegenden Schulen. Am Nachmittag konnten sich die Besucher zwischen verschiedenen Angeboten entscheiden.

 

Wer wollte, konnte in einem selbstständigen Spaziergang  die Stadt Odorhei erkunden. Schwester M. Margit bot eine Fahrt zu Familien auf dem Lande an, die immer wieder von den Schwestern mit Lebensmitteln versorgt werden. Schwester M. Michaela fuhr mit  einigen  Interessierten  - über waghalsige Straßen - nach Homorod-Remete. Hier war in mühevoller Kleinarbeit das ehemalige Elternhaus  von Schwester M. Luzia zu einem Erholungs- und Besinnungshaus für Schwestern umgestaltet worden, das Rückzug und Ruhe bietet. Ab fünf Uhr nachmittags brachen wir auf zur Pfarrkirche St. Georg in Odorhei, wo wir  den Friedhof mit den  eindrucksvollen Gräberreihen unserer Schwestern besuchten. Insgesamt: ein dicht gefüllter, eindrucksvoller Reisetag, an dem wir das engagierte Wirken unserer Schwestern – früher und heute – erfahren durften. Dafür können wir nur danken.

Von der Reise  berichtet Schwester Maria Godehard Haushofer aktuell aus Rumänien.

 

 

 



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