News Bild Regensburgs neuer Domkapellmeister: Domspatzen sind und bleiben ein Knabenchor!

Regensburgs neuer Domkapellmeister: Domspatzen sind und bleiben ein Knabenchor!

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„Ich freue mich auf die neue Aufgabe, vor allem auf die Buben und Männer, mit denen ich zukünftig täglich arbeiten kann“, sagte Christian Heiß gestern bei der Ankunft in der Reichsstraße 22. Für ihn als Kirchenmusiker sei es das Größte, bei den Domspatzen zu arbeiten. „Darüber gibt es für mich in der katholischen Kirchenmusik nichts mehr. Auf die Domspatzen wird geschaut“, so Heiß. Der erste öffentliche Auftritt des neuen Domkapellmeisters ist am Sonntag, 15. September, um 10.00 Uhr bei der Messe im Dom. Christian Heiß dirigiert dann seinen Chor mit der Missa "Vidi speciosam" von Tomas Luis de Victoria, einem spanischen Komponisten des 16. Jahrhunderts.

Die Domorgel wird in dieser Messe von einem weiteren Neuzugang gespielt: Regionalkantor Florian Schuster ist ebenfalls neu zum 1. September in den Diözesandienst getreten. Er betreut als neuer Regionalkantor das Gebiet um die Regionen Weiden-Ost und Cham-Nord. Er war selbst Domspatz und hat nun mit nicht einmal 24 Jahren diese verantwortungsvolle Aufgabe übernommen.

 

Domspatzen bleiben ein Knaben- und Männerchor

Christian Heiß wird die Klangtradition der Domspatzen fortführen. Die Regensburger Domspatzen sind der Chor der Kathedrale von Regensburg. Sie sind der weltbekannte Knabenchor und stehen als solcher in einer über 1000-jährigen Tradition. Sie gehören damit zu den ältesten Knabenchören überhaupt. Die Domspatzen sind seit jeher der „Markenkern“ der Regensburger Dom-Musik. Zu dieser gehöre im Übrigen auch unverzichtbar die Orgelmusik, so Heiß. Mit dem Regensburger Domorganisten verbinde ihn seit Jahren eine gute Freundschaft.

Mädchen werden auch zukünftig nicht bei den Regensburger Domspatzen mitsingen. „Die Stimmen von Mädchen und Jungen entwickeln sich bei Heranwachsenden ganz verschieden“, sagt Heiß aus Erfahrung. Ein Knabenchor habe eine ganz eigene Klangqualität und auch heute noch seine Berechtigung. Der neue Domkapellmeister verfügt gleichwohl an Erfahrungen in der Leitung von Mädchenchören. Er schätzt diese als eigene Kategorie. „Auch Mädchen können natürlich hervorragend singen und musizieren. Es gibt an anderen Kathedralen ganz hervorragende Mädchenchöre“, sagt Heiß.


Transparenz und Offenheit

Christian Heiß möchte den Weg der Offenheit und Transparenz seines Vorgängers Roland Büchner weitergehen. „Die Domspatzen haben die Fälle von Gewalt aus den 50er bis 90er Jahren, auch mithilfe des Bistums und seines Bischofs, vorbildlich aufgearbeitet“, sagt der Domkapellmeister. Seine Aufgabe wird es nun sein, diesen Weg weiter mitzugehen. Seit 2002 gebe es im gesamten Haus ein Präventionskonzept, welches ständig weiterentwickelt und gelebt werde.

 

Domkapellmeister war selbst Domspatz

Christian Heiß ist 52 Jahre alt und stammt aus Greding im mittelfränkischen Landkreis Roth. Er war selber Domspatz, absolvierte danach das Studium der Kirchenmusik mit dem Fach Orgel an der Musikhochschule in München, unter anderem bei Franz Lehrndorfer. Dann war er als Kirchenmusiker im baden-württembergischen Ravensburg und ab 1999 Domorganist in Eichstätt. 2002 wechselte er in der Nachfolge von Professor Wolfram Menschick in das Amt des Eichstätter Domkapellmeisters. In dieser Funktion leitete er die Chöre der Eichstätter Dom-Musik (Domchor, Schola Gregoriana und Jugendkantorei). Zudem trug er bis zu seinem Wechsel nach Regensburg auch als Diözesanmusikdirektor und Leiter des Amtes für Kirchenmusik die Verantwortung für die diözesane Kirchenmusik im Bistum Eichstätt. Heiß ist verheiratet und hat drei Kinder. Zum Deutschlandbesuch von Papst Benedikt XVI. im Sommer 2011 vertonte er den Primiz-Spruch von Joseph Ratzinger als offizielles Geschenk der Deutschen Bischofskonferenz an das Oberhaupt der katholischen Kirche. 



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