Regensburger Diözesankomitee bittet die Bundesregierung um Flüchtlingskontingent für Christen

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In über 100 Ländern der Welt werden heute Christen verfolgt oder bedrängt wegen ihres Glaubens. Das konnten wir zuletzt einer Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung entnehmen, die am Montag in Berlin veröffentlicht wurde. Derzeit finden diese Verfolgungen ihren blutigen Höhepunkt im Nahen Osten, wo der sogenannte "Islamische Staat" sich mit Massenerschießungen von Christen brüstet, Kinder erschlägt, Frauen versklavt und sogar das Kreuzigen von Menschen anscheinend wieder eingeführt hat. Gerade mit Blick auf den Karfreitag geht uns dieses Leiden besonders zu Herzen.

Die Morde sind nicht nur eine Verhöhnung unseres Glaubens, sie sind vor allem eine grauenvolle Todesfolter, deren Würdelosigkeit und Systematik die Solidarität jedes Menschen herausfordern muss. Als Diözesankomitee rufen wir angesichts der systematischen Vernichtungsdrohung deshalb die Bundesregierung in der Karwoche dieses Jahres dazu auf, verfolgten Christen aus dem Nahen Osten die Möglichkeit anzubieten, als Kontingentflüchtlinge in Deutschland Zuflucht zu finden. Wir bitten auch die Muslime und ihre Verbände in Deutschland, diese Bitte zu unterstützen.

Damit wollen wir nicht unsere Hilfe für alle Flüchtlinge einschränken oder schmälern. Verwiesen sei auf das Positionspapier zum Thema "Flucht und Asyl mit Schwerpunkt 'flüchtende Familien'", das wir auf der Frühjahrsvollversammlung der katholischen Laienvertreter im Bistum Regensburg vor zwei Wochen veröffentlichten (im Anhang).

Es kommt uns darauf an, beides zu tun: Offen zu sein für jeden Menschen, der in Deutschland Sicherheit und Lebensperspektive sucht und gleichzeitig den Christen im Nahen Osten, denen die systematische Vernichtung droht, eine kontingentierte Aufnahme zu eröffnen.


Regensburg, 01.04.2015

Michaela Halter
Vorsitzende des Diözesankomitees im Bistum Regensburg





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