News Bild Regensburger Cartellverband feierte seinen 100. Geburtstag

Regensburger Cartellverband feierte seinen 100. Geburtstag

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(pdr) Am vergangenen Sonntag feierte der Regensburger Cartellverband (RCV) die 100 Jahre seines Bestehens. Der RCV war 1907, am Ende des Akademischen Kulturkampfs, in Regensburg gegründet worden, nachdem der Regensburger Bischof Antonius von Henle (1906-1927) selbst Mitglied des Cartellverbands (CV) war. Der CV vereint 123 Katholische Deutsche Studentenverbindungen mit rund 30.000 Mitgliedern.

Dr. Josef Graf, Spiritual des Regensburger Priesterseminars, hielt die Predigt während des Gottesdienstes in der Basilika Unsere Liebe Frau zur Alten Kapelle in Regensburg. „Unsere Prinzipien, Glaube, Wissenschaft, Freundschaft und Vaterlandsliebe, weisen uns den Weg“, erklärte Dr. Graf. An erster Stelle stehe dabei die Religio, die Verbundenheit mit dem Glauben der katholischen Kirche. „Die heilige Kirche ist immer auch eine Kirche der Sünder, deswegen haben wir darin alle Platz. Stehen Sie bitte auch weiter zur Kirche, auch wenn dies nicht immer leicht ist“, sagte der Spiritual. Er ermunterte die zahlreich versammelten Cartellbrüder, „vom Altar ausgehend Zeugnis in der Welt zu geben“. Die Freundschaft im Verband sei keine „Zechkumpanei“, sondern die „helfende Anteilnahme am Geschick des anderen“.

Die Festrede während des Festakts im Diözesanzentrum Obermünster, zu dem rund 250 Cartell- und Bundesbrüder gekommen waren und an dem auch der Rektor der Universität Regensburg, Prof. Dr. Alf Zimmer teilnahm, hielt der Regensburger Unternehmer, langjährige Vorsitzende im CV-Rat und Vorsitzende des Altherrenbundes in Deutschland, Dr. Karlheinz Götz. Er forderte dazu auf, angesichts des teilweise schlechten Rufs des Verbindungswesens zu agieren, nicht zu reagieren. „Wir sind schon in die Offensive gegangen. In dieser Hinsicht hat der CV eine Vorreiterrolle.“ Dr. Götz erinnerte an große Mitglieder des Cartellverbandes, darunter auch Märtyrer, die die Geschichte nicht nur beobachteten, sondern aktiv mitgestalteten. Allerdings seien deren Verdienste kein Alibi für das, „was Verbände heute nicht leisten“, so Götz. Er appellierte, von einer „verstaubten Gemütlichkeit und Selbstgenügsamkeit Abschied zu nehmen“. Beispiel dafür sei die konkrete Einmischung in die Hochschulpolitik, etwa in der Frage des Bolognaprozesses. (ven)



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