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Ratzinger-Gastprofessur im Sommersemester mit dem Philosophen Prof. Dr. Jean-Luc Marion

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Gastprofessur der Joseph Ratzinger Papst Benedikt XVI.-Stiftung an der Fakultät für Katholische Theologie der Universität Regensburg im Sommersemester 2018 mit Prof. Dr. Jean-Luc Marion

 

Am Begriff der Offenbarung scheiden sich Glaube und Vernunft. In beiden Bereichen geht es zunächst, wie es scheint, um etwas Ähnliches - nämlich um das, was sich in seiner Wahrheit offenbart. Gleichwohl handelt es sich bei der Verhältnisbestimmung von Vernunft und Offenbarung um zwei grundlegend unterschiedliche Typen von Wahrheit und infolgedessen auch um zwei Logiken der Erkenntnis, die sich dabei gegenüberstehen. Was also sieht und folglich begreift man von dem, was in Glaube und Vernunft jeweils zur Erscheinung kommt? Wie weist sich Offenbarung als solche aus? Wie kommt sie der Vernunft zu Gesicht? Das sind die Fragen, die sich nur im Zuge einer strengen Phänomenologie beantworten lassen.

 

Öffentliche Vorlesungen

 

Das Erscheinen des Unsichtbaren - Fragen zur Phänomenalität der Offenbarung

 

Das Vorrecht einer Anfrage an ein Theologumenon

Mi 13. Juni, 16 c.t. bis 18 Uhr, H 6

 

Das Vorrecht eines Begriffs vonOffenbarung

Do 14. Juni, 16 c.t. bis 18 Uhr, H 9

 

Thomas von Aquin und die erkenntnistheoretische Interpretation von Offenbarung

Fr 15. Juni, 16 c.t. bis 18 Uhr, H 4

 

Das Erscheinen des Unsichtbaren: Feststellung und Entdeckung

Mo 18. Juni, 16 c.t. bis 18 Uhr, Großer Sitzungssaal PT 3.0.79

 

Offenbarung vernehmen: Eine andere Logik und ihre Bestimmung

Di 19. Juni, 16 c.t. bis 18 Uhr, H 3

 

Festvortrag:

Unsere einzige Erde be-wohnen: Zur Metaphysik der ökologischen Krise

Mi 20. Juni, 16.15 bis 17.15 Uhr, H 24

 

 

Prof. Dr. Jean-Luc Marion

Jean-Luc Marion, geb. 1946, war Professor für Philosophie an der Sorbonne (Paris IV) und ist Professor für Religionsphilosophie und Theologie an der University of Chicago. 2008 wurde er mit dem Karl-Jaspers-Preis ausgezeichnet und als Mitglied in die Académie française gewählt. Marion gehört zu den bedeutendsten zeitgenössischen Philosophen Frankreichs.

 

Sein Werk hat schon jetzt den Status eines Klassikers. Marion geht es in seinem Denken um die Auseinandersetzung mit einem neuzeitlichen Begriff von Erkenntnis und Metaphysik, dessen vermeintliche Fundamente auf kapitalen Unsicherheiten gründen. Er setzte sich mit einem modernen Konzept von Subjektivität, das dessen Verwundetheit und Angewiesenheit ausblendet, auseinander und hat zur Entfaltung einer phänomenologischen Methode beigetragen, der es gelingt, "gesättigte Phänomene" zu Gesicht zu bekommen, eine Philosophie der Gabe zu entwickeln und ein Gott-Denken zu entwerfen, das sich vor jeder (begrifflichen) Idolatrie zu hüten versucht. In seinen Regensburger Vorlesungen setzt Marion sich mit einem Offenbarungskonzept auseinander, das sich als Aufrichtung aus dem, was der bloßen Vernunft unmöglich, weil unerreichbar scheinen muss, versteht.



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