News Bild Presseclub Regensburg: Pater Gerhard Lagleder OSB berichtet von seinem Dienst in Südafrika
Presseclub Regensburg: Pater Gerhard Lagleder OSB berichtet von seinem Dienst in Südafrika

Den Menschen zeigen, dass Gott sie liebt

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Regensburg, 16. Mai 2023

Am Donnerstagabend konnte Manfred Sauerer, Vorsitzender des Regensburger PresseClub e.V., den aus Regensburg stammenden Missionsbenediktiner Pater Gerhard T. Lagleder OSB in den Räumen des PresseClubs in der Regensburger Innenstadt begrüßen. Moderator Gregor Tautz schlug in seiner Einführung eine Brücke von Regensburg nach Südafrika und erinnerte neben den Mallersdorfer Schwestern auch an die drei aus dem Bistum stammenden Missionsbischöfe Fritz Lobinger (*1929), Hubert Bucher (1931-2021) und Oswald Hirmer (1930-2011), die segensreich in Südafrika wirkten. Beide hatten 1976 in Regensburg das Theologiestudium begonnen, 2001 gab es beim Silbernen Bischofsjubiläum ein Wiedersehen mit Pater Gerhard, den Mallersdorfer Schwestern und der „Brotherhood of Blessed Gérard“.

Der Selige Gerhard und seine Bruderschaft im Zululand

„Ich bin ein Afrikaner, ich kann laut reden, ich brauche kein Mikrofon“, so eröffnete Pater Gérard seinen Vortrag über seine vielfältige Arbeit in Südafrika, wohin er 1987 von seinem Ordensoberen entsandt wurde. Von seinem aus Österreich stammenden Pfarrer lernte er als Kaplan in Mahlabatini, Provinz KwaZulu-Natal, die Sprache der Einheimischen, das Zulu. „Die Sprache eröffnete einem den Zugang zu den Menschen“. Als Weißer in Zeiten der Apartheit hatte er jedoch keine Probleme, da die Katholische Kirche immer gegen die Rassentrennung in Südafrika Position bezog. Einige Jahre wirkte er als Pfarrer von Mangete (1990-1997) und von Mandini (1991-2001). „Ich musste den Menschen zeigen, dass Gott sie liebt, ich konnte nicht nur davon reden. Ich selbst habe nur zwei Hände, zwei Beine und einen Kopf, aber Tausende brauchen Hilfe“, so gründete er 1992 die „Brotherhood of Blessed Gérard“ (Bruderschaft des Seligen Gerhard). Wenn Hilfe nachhaltig sein soll, so Pater Gérard, muss man die Menschen vor Ort begeistern, befähigen und begleiten. Dies geschieht in dieser Hilfsorganisation des Malteserordens in Südafrika. Mittelpunkt dieses umfassenden Systems ganzheitlicher Hilfe im Zululand ist das "Blessed Gérard's Care-Zentrum".

 

Gregor Tautz moderierte den Informationsabend mit Pater Lagleder (rechts).

„Bezeugung des Glaubens und Hilfe den Bedürftigen“

Das Motto des über 900 Jahren alten Souveränen Malteserordens ist auch das Leitmotiv der vielfältigen Arbeit von Pater Gerhard und seinen 120 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Care-Zentrum. Dazu kommen noch viele Ehrenamtliche. In einer Region, die stark von Armut, Arbeitslosigkeit und Krankheiten gezeichnet ist, wo Säuglingssterblichkeit und eine hohe AIDS-Rate die Bevölkerung dezimieren, gibt es vielfache Notwendigkeit zu Hilfsangeboten. Gesundheitspflege-Projekte sind die AIDS-Hilfe, die ambulante und mobile Hospizarbeit sowie der Krankenhilfsfonds, Projekte der Kinderpflege sind ein Kindergarten, ein Kinderheim, die Hungerhilfe und die Stipendien-Fonds für Schule und Studium. Ein großes Nothilfe- und Sozialprojekt ist der Nothilfe-Fonds. All dies kann aber nur durch Spenden finanziert werden, die größtenteils aus Deutschland, Österreich und der Schweiz aber auch aus den Vereinigten Staaten oder aus Südafrika selbst kommen. Die Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine und das Erdbeben in der Türkei und Syrien wirken sich auch auf die Spendentöpfe in Südafrika aus. Mehr über die Arbeit der „Brotherhood of Blessed Gérard“ und die Möglichkeiten zu spenden findet man auf www.bsg.org.za.

Malteser aus St. Cäcilia als Missionar für Leib und Seele im Zululand

Pater Gerhard T. Lagleder OSB wurde 1955 in der Regensburger Hedwigsklinik geboren und in der Niedermünsterkirche getauft. Dem Gymnasialbesuch in Regensburg, Straubing und Weiden folgte das Theologiestudium in Regensburg und Frankfurt am Main. Der ehemalige Ministrant in der Dompfarrei wurde 1982 durch Bischof Dr. Rudolf Graber zum Priester geweiht. Noch im gleichen Jahr trat er in die Erzabtei St. Ottilien der Missionsbenediktiner ein und erhielt den Ordensnamen „Gerhard Tonque“ nach dem ersten Großmeister des Johanniterordens (1100 bis 1120), aus dem 1530 der katholische Zweig der Malteser hervorging. Bereits 1987 wurde Pater Gerhard ins Zululand in Südafrika zur Abtei Inkamana in der Diözese Eshowe ausgesandt. Lange bevor er zu den Söhnen des Heiligen Benedikt zählte, wurde er in Regensburg aktives Mitglied des Malteser-Hilfs-Dienstes (1969). Er durchlief die gesamte Ausbildungslaufbahn als ehrenamtlicher Helfer, qualifizierte sich immer weiter, sodass die Sorge um die leibliche Gesundheit der Menschen neben der Sorge um deren Seelen sein großes Hauptanliegen wurde. Mit der „Brotherhood of Blessed Gérard“ (Bruderschaft des Seligen Gerhard) gründete er 1992 einen Hilfsverein in Südafrika, der die vielfältigen Aktivitäten in der Kranken-, Kinder- und Altenpflege finanziell unterstützt. Zahlreich sind die Auszeichnungen für seinen Dienst an den Kranken und Alten, die Aufnahme in den Souveränen Malteser-Ritterorden als Magistral-Kaplan in Regensburg bildete 1994 (seit 2005 Ehren-Konventualkaplan) sicher einen Höhepunkt. Pater Gerhard, der auf den Namen Clemens getauft wurde, fühlt sich auch heute noch seiner alten Heimatpfarrei St. Cäcilia in Regensburg verbunden. Von Osterdienstag bis Mitte Juli ist Pater Gérard wieder in seiner bayerischen Heimat unterwegs, um von der Arbeit im Zululand zu berichten und die dringend benötigten Spenden zu sammeln.

Text und Fotos: Carl B. Prämassing/jas



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