News Bild Pontifikalamt anlässlich der Renovierung von St. Leonhard - Bischof Gerhard Ludwig Müller: „Das Geheimnis des Altars ist das Geheimnis der Eucharistie!“

Pontifikalamt anlässlich der Renovierung von St. Leonhard - Bischof Gerhard Ludwig Müller: „Das Geheimnis des Altars ist das Geheimnis der Eucharistie!“

Home / News

Bischof Gerhard Ludwig Müller weihte im Rahmen eines Pontifikalamts den neuen Altar und den Ambo in der Kirche St. Leonhard, die nach Jahren der Restaurierung nun in neuem Glanze erstrahlt. St. Leonhard stammt aus dem 12. Jahrhundert und zählt zu den ältesten Hallenkirchenbauten Bayerns. Konzelebranten der Pontifikalmesse waren Pfarrer Martin Müller, sein Vorgänger Pfarrer Josef Schönberger, Pater Günther Wendl und Pfarrer Christian Braun. In seiner Predigt ging Bischof Gerhard Ludwig auf die Bedeutung des Altars ein. „Das Geheimnis des Altars ist das Geheimnis der Eucharistie!“ Jedes Mal, wenn Eucharistie gefeiert werde, vollziehe sich das Werk der Erlösung und dann werde „die Fülle seines Heilswerkes lebendig und wir werden Teilnehmer an diesem Geschehen. Wir haben Anteil am Sohnes-Verhältnis zum Vater“, stellte der Bischof fest. „Wir heißen nicht nur Kinder Gottes, sondern wir sind es auch!“ sagte der Oberhirte und betonte, dass es keine engere Bindung gebe.

Bezugnehmend auf das 2. Vatikanische Konzil, das die grundlegende Bedeutung der Eucharistie bestätigt habe, sei die Liturgiereform entstanden. Diese Reform beinhalte, dass die Gläubigen nicht nur Zuschauer seien, sondern eine äußere und innere Anteilnahme am Geschehen nähmen.

Bischof Gerhard Ludwig Müller erklärte, dass sich in jeder Eucharistie das eigene persönliche Leben und Leiden mit dem Leben und Leiden Jesu Christi verbände. Durch die Liturgiereform des 2. Vatikanischen Konzils könnten die Gläubigen das Wort Gottes hören und verstehen und zwar in der jeweiligen Muttersprache. An die Pontifikalmesse schloss sich ein Festakt in der Kirche St. Leonhard an. Kirchenpfleger Professor Franz-Josef Helmig betonte, dass die Kirchengemeinde stolz auf dieses gelungene Werk sei. Er dankte all jenen, ohne deren Hilfe es nicht möglich gewesen wäre. „Jede Epoche hat ihre Spuren in diesem Gotteshaus hinterlassen. Wir nun auch!“ schloss Helmig. Pfarrer Martin Müller warf einen Blick zurück auf die Zeit der Restaurierung. Erste Gedanken habe man sich bereits im Jahr 2002 gemacht, da Schäden an den gotischen Seitenaltären gefunden worden seien. Im selben Jahr sei das Projekt der hierfür zuständigen Kirchenverwaltung Herz Jesu vorgestellt worden, die eine umfassende Sanierung beschlossen habe. Ein Problem sei die Finanzierung gewesen. Immerhin 1,2 Millionen Euro hat die Sanierung von St. Leonhard gefordert. 40 Prozent der Kosten hat das Bistum übernommen, 3,5 Prozent der Bezirk Oberpfalz, 6,5 Prozent die Bayerische Landesstiftung sowie ein Drittel der Baukosten durch den Entschädigungsfonds Denkmalschutz der bayerischen Regierung. Rund 200 000 Euro musste die Kirchenstiftung selbst aufbringen. Das Geld habe man, so Pfarrer Müller, unter anderem durch großzügige Spenden zusammengetragen. „So ist das Werk nun dank der Spender letztendlich doch gelungen“, sagte Müller. “

Die ehemalige Johanniterkirche St. Leonhard ist eine dreischiffige Hallenkirche aus dem 12. Jahrhundert. Erbaut wurde sie wahrscheinlich um 1130. Die Kirche diente als Sitz einer Johanniterkomturei. Im späten 19. Jahrhundert wurde die Kirche umfassend restauriert und im neuromanischen Stil ausgestattet. Heute ist St. Leonhard eine Nebenkirche der Pfarrei Herz Jesu. Sie wird derzeit für Werktagsgottesdienste und für das angrenzende Kinderheim St. Leonhard genutzt. Das innere des Kirchenraums wird durch vier Rundpfeiler geprägt. Die Kirche St. Leonhard ist die älteste Kirche dieses Bautyps in Regensburg und zählt zu den ältesten Hallenkirchen in Bayern. Der ursprünglich frei stehende Turm wurde im 14. Jahrhundert errichtet. Im Rahmen der Renovierung mussten vor allem die Durchfeuchtungen des Bodens und der Mauer beseitigt werden. Der Mosaikboden wurde von einer Salzkruste befreit. Der Dachstuhl musste restauriert werden, da im 2. Weltkrieg eine Granate eingeschlagen war und der Schaden nur unzureichend repariert wurde. Der gesamte Innenraum wurde von einer starken Verrußung befreit und weiß getüncht. Die Elektro- und Heizungsinstallation wurde erneuert. Die gotischen Seitenaltäre mussten wieder instand gesetzt und gesichert werden. Der im Dachboden aufbewahrte Raddeckenleuchter wurde wieder über dem Chorraum installiert. Der Außenputz wurde erneuert und die Kirche neu getüncht. Im Altarraum wurden ein neuer Altar und ein Ambo des Künstlers Robert Weber aufgestellt.



Nachrichten