News Bild Politik und Kirche diskutiert über Jugendsozialarbeit in Bayern

Politik und Kirche diskutiert über Jugendsozialarbeit in Bayern

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(pdr) Das Haus Hemma, Zentrum für Mädchen und junge Frauen in Regensburg, war am Freitag, den 7. Oktober, Tagungsort für Vertreter aus Kirche, Politik und Wirtschaft, die unter dem Motto „Jugendsozialarbeit kostet was – keine Jugendsozialarbeit kostet mehr“ zum 2. Regensburg Dialog zusammen gekommen waren.
Michael Kroll, Leiter der Landesstelle Katholische Jugendsozialarbeit (KJS) in Bayern begrüßte die zahlreich erschienenen Persönlichkeiten und stellte die Schwerpunkte der Landesarbeitsgemeinschaft KJS wie Berufsvorbereitungsmaßnahmen, Jugendwohnheime, Jugendmigrationsdienste, Erziehungshilfen und Streetwork vor. Einleitend wurde ein Film gezeigt, der einen Zusammenschnitt von Interviews mit prominenten Partnerinnen und Partnern der „Aktion Standpunkt“ der LAG KJS zu Fragen der Jugendsozialarbeit zeigte. Symbolisch wurde der Standpunkt auch in die Veranstaltung getragen. Die Redner stellten sich auf einen roten „Standpunkt“, um Ihre Statements abzugeben.
Jürgen W. Heike, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen machte mit seinem Grußwort den Anfang. Er stellte unter Anderem die neuesten Entwicklungen im Arbeitsmarkt, vor allem im Hinblick auf die hohe Jugendarbeitslosigkeit dar. Trotz der erschreckenden Zahlen sei „Bayern im Ländervergleich gewissermaßen eine „Hochburg“. Mit Haushaltmitteln aus dem Kinder- und Jugendprogramm und Zuschüssen aus den Arbeitsmarktfonds werden jährlich rund 50 Projekte gefördert und somit auch Kommunen finanziell entlastet.“ Dem konnte Oberbürgermeister von Regensburg und Vorsitzender des Bayerischen Städtetags Hans Schaidinger nicht so recht zustimmen: „Der größte Teil dieser Aufgaben bleibt für uns als Kommune. Doch allen geforderten Aufgaben können wir nicht gerecht werden. Um einen genehmigungsfähigen Haushalt vorstellen zu können, müssen wir uns einer Prioritätendiskussion stellen. Es ist zwar eine schmerzliche Diskussion, doch ist sie nötig, da wir in Zukunft nicht mehr alle Projekte unterstützen können.“
Generalvikar Dr. Wilhelm Gegenfurtner räumte aber auch der Kirche eine wichtige Rolle für die Jugendarbeit ein: „Wenn man finanziell an der Wand steht, macht man viel kaputt. Wir stehen als Diözese gut da, weil viel gespart wurde. Doch bei der Jugend haben wir nie gespart. Es ist die Aufgabe für uns als Kirche im Brennpunkt präsent zu sein und die Jugend auch in Zukunft weiter zu fördern.“
Im Anschluss an die Statements wurden vier Gesprächsgruppen mit unterschiedlichen inhaltlichen Grundlagen gebildet, die anschließend im Plenum ausgewertet wurden.
Das Ziel des Dialog war die Vernetzungen von Gesellschaft, Kirche und Politik für alle Beteiligten klarer darzustellen. Darüber hinaus sollen die Möglichkeiten, die ein vernetztes Arbeiten bietet, aber auch die Grenzen, die beispielsweise durch finanzielle Mittel gegeben sind klar aufgezeigt werden, um damit mögliche Probleme schon im Vorfeld auszuräumen und die Kräfte auf wichtigere und umsetzbare Projekte zu lenken.
Auch die Finanzierung der Arbeitskräfte im sozialen Bereich im fortschreitenden Prozess des „Lohndumpings“ war ein wichtiger Punkt, der in der nächsten Zukunft geklärt werden sollte. So wurde das Motto des Treffens wieder aufgenommen: „Jugendsozialarbeit kostet was und an den qualifizierten Mitarbeitern dürfe man keinesfalls sparen“ so Michael Kroll, der allen Beteiligten für das Erscheinen und die rege Diskussion herzlich dankte.



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