News Bild Pilger beten für die Opfer der Erdbebenkatastrophe in Japan - Bischof Gerhard Ludwig Müller begrüßt Hungertuchwallfahrt in Regensburg

Pilger beten für die Opfer der Erdbebenkatastrophe in Japan - Bischof Gerhard Ludwig Müller begrüßt Hungertuchwallfahrt in Regensburg

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Bereits am Mittag feierten Gläubige aus dem Raum Regensburg zusammen mit Bischof Gerhard Ludwig Müller und den Misereor Gästen eine Andacht am Lappersdorfer Pfarrheim bei Regensburg. Hier wurden die Pilger der traditionellen Hungertuchwallfahrt willkommen geheißen, die in den vergangenen fünf Tagen von Erfurt nach Regensburg gewandert waren, um das Hungertuch für die Misereor Fastenaktion 2011 zu überbringen. Vor dem Abmarsch nach Regensburg lenkte der Bischof den Blick auf die aktuelle Tsunami-Katastrophe in Japan und betonte, dass die Gebete am heutigen Tage besonders den vielen Menschen gelten, die von dem erschütternden Ereignis betroffen wären.

Entlang am Ufer des Regen zogen die Pilger singend nach Stadtamhof. Dort wurde eine Statio abgehalten. Nach einer kurzen Rast zogen die Wallfahrer weiter in die Altstadt von Regensburg. Mittlerweilen hatte sich der Pilgerzug sichtlich vergrößert, denn viele Gläubige waren der Einladung des Bischofs gefolgt, mit ihm und den Misereor-Gästen, darunter Misereor Hauptgeschäftsführer Prof. Josef Sayer, die Pilger zur Regensburger Niedermünsterkirche zu begleiten, um dort eine Vesper zu feiern. Bis zur historischen Steinernen Brücke an der Grenze zur Regensburger Altstadt schlossen sich weitere Pilgergruppen, darunter mehrere Schulklassen, dem Pilgerzug an.

In der vollbesetzten Niedermünsterkirche predigte Bischof Gerhard Ludwig Müller zu den Gläubigen und bedankte sich bei den Wallfahren: „Es ist schön, dass sich bei der heutigen Wallfahrt mehrere Generationen zusammen auf den Weg gemacht haben. Diese Gemeinschaft gibt den Glauben und die Hoffnung weiter, in unserer Welt etwas zu bewirken. Sie sind insgesamt 500 Kilometer gepilgert, um das Hungertuch nach Regensburg zu bringen. Bei Sonnenschein aber auch bei Kälte und Regen. So ist auch das Christenleben: Oft wissen wir, dass die Wanderung beschwerlich ist und stellen uns die Frage, ob man nicht umkehren soll. Aber wir wachsen hinein in das Christsein und am Ende kommt jeder an das Ziel“. Wer mühselig und beladen sei, wisse, dass er stets zu Christus kommen könne. Er führe uns sicher durch die Wüste und weise den rechten Weg, erklärte Der Regensburger Oberhirte. „Menschenwürdig leben. Überall“, so der Leitspruch der Misereor Fastenaktion drücke die Notwendigkeit der christlichen Nächstenliebe konkret aus. Die Menschenwürde sei den Menschen von Gott gegeben. Aufgabe der Gläubigen sei es, Gottes gute Werke umzusetzen. Jeder müsse über den eigenen Tellerrand hinausblicken und sich verinnerlichen, dass alle Menschen auf dieser Welt unsere Brüder und Schwestern seien. Den Bedürftigen, den Armen und Kranken müssten wir brüderlich und schwesterlich zur Seite stehen. In diesem Zusammenhang verwies Bischof Gerhard Ludwig Müller abschließend auf die Katastrophe in Japan: „Unser Gebet gilt heute auch besonders den vielen Brüdern und Schwestern in Japan, die von einem fürchterlichen Unglück heimgesucht wurden. Für sie wollen wir auch in den Fürbitten beten. Liebe Pilger ich danke Ihnen herzlich für Ihr Engagement. Sie sind heute nicht allein gegangen, sondern stellvertretend für alle Menschen, die ihre Hilfe anbieten“.

In einem Schlusswort erinnerte der Misereor Hauptgeschäftsführer Prof. Josef Sayer an den Auftrag von Misereor und damit der zentralen Aufgabe aller Christen: „In einer zerrütteten Welt, die sich weit von der Versöhnung entfernt hat, müssen wir alle die Versöhnung herbeiführen“. Gleichzeitig würdigte er seine langjährige Freundschaft zum Regensburger Bischof: „Als Bischof, der immer wieder nach Südamerika reist, um sich mit den Nöten der Menschen auseinanderzusetzen, der sich nicht scheut auf dem Boden zu schlafen, sich für die Befreiungstheologie einsetzt, ist Gerhard Ludwig Müller in Deutschland einzigartig!“. Am Ende der Vesper dankten die Pilger Prof. Sayer und Bischof Gerhard Ludwig Müller mit lang anhaltendem Applaus.



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