News Bild Philippinen: „Kirche in Not“ unterstützt Katechetenausbildung in Terrorregion
Philippinen: „Kirche in Not“ unterstützt Katechetenausbildung in Terrorregion

Entmutigung entgegenwirken

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Regensburg 14. Mai 2024

Auf der südphilippinischen Insel Mindanao finanziert das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) einen neuen Ausbildungskurs für Katecheten. Im Juni wird am „Emmaus College of Theology“ in Zamboanga ein neuer Lehrgang beginnen, an dem laut lokaler Mitteilung „dutzende angehende Katecheten“ teilnehmen werden.

Veranstalter ist die katholische Silsilah-Bewegung. „Silsilah“ ist Arabisch und bedeutet „Kette“ oder „Verbindung“. Ziel ist es, den Dialog zwischen Christen und Muslimen und das friedliche Zusammenleben zu fördern, betont der Gründer der Bewegung, Pater Sebastiano D’Ambra: „Die Ausbildung soll dazu beitragen, dass die Katecheten den christlichen Glauben in ihren Gemeinden besser bewahren und verbreiten können. Außerdem sollen sie für den Dialog mit der muslimischen Bevölkerung gerüstet sein.“

Auf Mindanao gehören rund 20 Prozent der Einwohner dem Islam an, das ist der größte muslimische Bevölkerungsanteil auf den Philippinen. Immer wieder kommt es in der Region zu islamistischen Anschlägen, so zum Beispiel im Dezember 2023: Damals explodierte beim Gottesdienst in einer Turnhalle in Marawi eine Bombe und riss vier Menschen in den Tod. 2017 hatten IS-nahe Milizen die Stadt fünf Monate lang belagert. Dabei sollen lokalen Angaben zufolge über 1000 Menschen umgekommen und über eine Million vertrieben worden sein.

„Verwirrung und Entmutigung“ entgegenwirken

Pater Sebastiano D’Ambra ist ein langjähriger Projektpartner von „Kirche in Not“. Er habe erkannt, dass neben der interreligiösen Verständigung auch der eigene Glaube Stärkung bedürfe, betonte der italienische Missionar. Deshalb habe er den Katecheten-Kurs ins Leben gerufen: „Heute gibt es in der Kirche viel Verwirrung und Entmutigung. Viele Menschen auf Mindanao konvertieren zum Islam, schließen sich Sekten an oder geben ihren Glauben ganz auf. Wir wollen den neuen Katecheten helfen, als Religionslehrer oder Gruppenleiter zu arbeiten und die Menschen zu begleiten.“

Teilnehmer werden über die Bischöfe und Gemeindepfarrer ausgewählt. Ziel ist es, dass die Katecheten den Kurs dann an ihren Wohnorten wiederholen; das gesamte Material wird kostenlos zur Verfügung gestellt, auch dank eines Zuschusses von „Kirche in Not“. Das Hilfswerk ist seit 20 Jahren Partner der Silsilah-Bewegung.

Text und Bild: Kirche in Not

(to)



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