
Person der Woche: Kristina Baldauf setzt sich im Dienstleistungszentrum für die Pfarrstiftungen ein
Der richtige Zeitpunkt
Regensburg, 11. April 2025
Am 1. März 2025 hat das Dienstleistungszentrum (DiLZ ) der Diözese Regensburg im Herzen der Regensburger Altstadt offiziell seine Arbeit aufgenommen. Die Diözese Regensburg bietet damit allen Kirchenstiftungen ein umfassendes Angebot zur Unterstützung ihres stiftungsrechtlichen Auftrags. Wir haben uns mit Kristina Baldauf, stellvertretende Abteilungsleiterin des Zentrums, unter anderem über die Aufgabenschwerpunkte der Einrichtung, die Notwendigkeit der Errichtung dieses breitgefächerten Angebots und die Bedeutung für die Pfarreien unterhalten.
Sehr geehrte Frau Baldauf, warum war jetzt die Einrichtung eines Dienstleistungszentrums notwendig und sinnvoll?
Jetzt ist der richtige Zeitpunkt. Die Verwaltungsaufgaben in den Kirchenstiftungen haben in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen und auch die rechtlichen Anforderungen sind komplexer geworden, daher ist eine noch professionellere Unterstützung sinnvoll und hilfreich. Die Verwaltungsaufgaben in den Kirchenstiftungen werden vom Kirchenverwaltungsvorstand gemeinsam mit den Ehrenamtlichen vor Ort sowie den Angestellten der Kirchenstiftungen übernommen. Durch unsere Unterstützungsangebote und die Dienstleistungszentren möchten wir den Personen vor Ort die Möglichkeit für Unterstützung in Verwaltungsaufgaben anbieten. Hierdurch soll insbesondere das Ehrenamt gestärkt und auch attraktiver gemacht werden. Mit den DiLZ rückt das Angebot näher an die Kirchenstiftungen und Pfarreien heran, um noch mehr Servicezeiten anbieten zu können und geographisch näher an den Kirchenverwaltungen zu sein.
Wer ist die Zielgruppe für Ihr Leistungsangebot?
Die Unterstützungsangebote der Pfarreienunterstützung richtet sich an alle Personen, welche in den Kirchenstiftungen vor Ort mit Verwaltungsaufgaben betraut sind. Dies sind insbesondere der Kirchenverwaltungsvorstand (Pfarrer), die Kirchenpfleger/innen, die Mitglieder der Kirchenverwaltung, Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, aber auch Angestellte von Kirchenstiftungen. Durch unsere Unterstützungsangebote soll insbesondere das Ehrenamt gestärkt und auch (wieder) attraktiver gemacht werden.
Mit welchen Dienstleistungen unterstützen Sie die Pfarreien?
Wir bieten zwei Unterstützungsmodelle – die Verwaltungskoordination und die Verwaltungsleitung – an. Dabei bietet die Verwaltungskoordination in Verwaltungsaufgaben Beratung und Unterstützung an. Die Verwaltungsleitung übernimmt als Ständige Vertretung des Kirchenverwaltungsvorstandes (Art. 10 Abs. 4 + 5 KiStiftO) die Verwaltungsaufgaben des Kirchenverwaltungsvorstandes.
Was bedeutet das für die zukünftige Arbeit auf Ebene der Pfarrstiftungen und im speziellen für die Seelsorger vor Ort?
Da die Verwaltungsaufgaben sowohl bei den Kirchenverwaltungsvorständen (Seelsorgern) und auch Ehrenamtlichen inzwischen einen großen Teil der Aufgaben ausmachen, ist eine Entlastung in diesem Bereich von diesen Personengruppen immer wieder gewünscht und gefordert. Hinzu kommt die Komplexität der Anforderungen durch immer wieder neue Gesetze und Richtlinien. Die Unterstützungsangebote der Pfarreienunterstützung sollen genau hier Ansatzpunkt für Unterstützung und Hilfe sein. Es soll ermöglicht werden, dass das Hauptaugenmerk vor Ort weniger auf der Verwaltung und noch mehr auf der Seelsorge liegen kann. Insbesondere auch durch die neuen Dienstleistungszentren und die sich daraus ergebende Nähe zu den Kirchenstiftungen sollen diese Anlaufpunkte für die engagierten Personen vor Ort sein und zusätzlich die bisher bereits bekannten Angebote der Verwaltungskoordination und Verwaltungsleitung nochmals attraktiver machen.
Was muss man machen, um von Ihrem Angebot Gebrauch machen zu können?
Für die Verwaltungskoordination bedarf es einen Kirchenverwaltungsbeschluss, dass die Kirchenstiftung gerne in den Verwaltungsaufgaben unterstützt werden möchte. Die Verwaltungsleitung (Ständige Vertretung nach Art. 10 Abs. 4 + 5 KiStiftO) ist durch den Kirchenverwaltungsvorstand zu beantragen.
Für beide Unterstützungsangebote sind jeweils vorformulierte Muster auf unserer Homepage www.sinnstiftung-regensburg.de unter dem Reiter „Pfarreienunterstützung“ zu finden. Gerne stehen wir für Anfragen und Nachfragen zur Verfügung; unsere zuständige Ansprechpartnerin ist Frau Feiler. Sie erreichen Frau Feiler telefonisch unter 0941/597-1969 und per E-Mail unter pfarreienunterstuetzung(at)bistum-regensburg.de.
Welches Know How besitzen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter?
Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen mit unterschiedlichen Branchen-Erfahrungen zu uns ins Team. Durch die Fülle dieser Hintergründe und zum Teil langjährigen Erfahrungen bei der Diözese Regensburg (z.B. Betriebswirtschaft, Jura, Personalwesen, u.a.) ergänzen sich die Damen und Herren in allen Fragestellungen rund um Verwaltung sehr gut. Zudem ist die Vernetzung in die einzelnen Fachstellen der Diözese ein deutlicher Mehrwert für die Kirchenstiftungen, da einzelne Fragestellungen direkt mit den Ansprechpersonen im Haus geklärt werden können.
Die Einrichtung eines Dienstleistungszentrums in Regensburg ist erst der Anfang. Weitere Standorte im Bistum Regensburg sind geplant. Wann und wo sollen diese entstehen?
Das Bistum Regensburg hat eine große Ausdehnung und auch geographische Besonderheiten, daher versuchen wir mit den DiLZ die Fahrzeiten deutlich zu reduzieren, reagieren also sowohl im Bereich der Anforderung des Angebotes als auch im Sinne der Nachhaltigkeit. Um schnellstmöglich in allen geografischen Bereichen die Nähe zu den Kirchenstiftungen verbessern zu können, sichten wir derzeit bereits in verschiedenen Orten und Himmelsrichtungen Bestandsgebäude von Kirchenstiftungen. Bis 2027 sind insgesamt 13 Dienstleistungszentren auf die Fläche der Diözese Regensburg verteilt geplant. Im Anschluss daran werden wir prüfen, ob Verbesserungsbedarfe bestehen und weitere Zentren benötigt werden.
Das Gespräch führte Jakob Schötz