Mehr Menschen sollen wieder Sinn im Glauben finden

Thalmassing, 18. Juni 2023.

Dietmar Breu ist Stellvertretender Sprecher des Pfarrgemeinderats in Thalmassing. Fast 40 Jahre lang arbeitet er im Pfarrgemeinderat mit: seit 1982, bei einer Periode Unterbrechung. Das Interview "Person der Woche".

Nicht weniger als 20 Jahre lang wirkte er zuvor bereits als dessen Vorsitzender bzw. Sprecher. „Ich erinnere mich an viele gute Pfarrfeste“ und verschiedene Aktionen des PGR, sagt der Thalmassinger, als es um die Frage geht, was in dem Gremium „läuft“. Die Pfarrei sei so etwas wie sein „zweiter Wohnsitz“, wie wohlmeinende Menschen freundlich und ehrlich dankbar sagen. Auch wirkt der Bankangestellte als Aushilfsmesner und in der Kirchenverwaltung. Doch damit längst noch nicht genug, ist Herr Breu außerdem Obmann der Marianischen Männer-Congregation (MMC) in Thalmassing. Der MMC gehören 85 Mitglieder an.

Weil man viele gleichgesinnte Menschen kennenlernt

Was sich in den Jahrzehnten geändert hat? „Die Beteiligung in den Pfarreien ist insgesamt geringer geworden, jetzt ist es nicht mehr so voll.“ Trotzdem sei es eine schöne Aufgabe, hier tätig zu sein, „weil man viele gleichgesinnte Menschen kennenlernt. Es ergeben sich Freundschaften!“ Und Besonderheiten im genannten Zeitraum? Herr Breu erinnert sich an die eigenen Ordnungsdienste, die in der Corona-Krise durchzuführen waren. Die Menschen mussten aufgrund der Pandemiebestimmungen auf Abstand gehalten werden, obwohl doch Kirche zusammenführen soll. Und, ganz positiv, an das sechswöchige Programm des Pfarrgemeinderates rund um den Besuch Benedikts XVI. im Jahr 2006. Dazu gehörten die Eucharistische Anbetung durch die Nacht hindurch, Vorträge und eine Novene (neuntägiges Gebet) der gesamten Pfarrei sowie eine Buswallfahrt. Am unvergessenen 12. September sei man bereits ab 2 Uhr zum Islinger Feld gepilgert, eine Strecke von rund 12 Kilometern. Dietmar Breu: „Das war damals auch eine schöne Pilgergruppe.“ Überhaupt die Pilgerei und Wallfahrten: 1985 wurde die Thalmassinger Fußwallfahrt nach Altötting gegründet. „Sie war und ist in der 40jährigen Zeit immer ein Highlight, jeweils am ersten Donnerstag im Mai.“ 350 Gläubige begeben sich demnach seit Jahrzehnten auf Wallfahrt – bedauerlicherweise allein durch drei Jahre Corona unterbrochen. Hier ist man in einer Kleingruppe von 6 Personen trotzdem gepilgert.

„Kirchenkarriere“ startete er 1975 als Ministrant

Herr Breu arbeitet bei der Spardabank Ostbayern als Bankkaufmann, wo er obendrein Mitglied im Vorstand ist. Es gibt aber auch ein Leben „vor dem Pfarrgemeinderat“, weiß Breu zu berichten. Seine „Kirchenkarriere“ startete er im Jahre 1975 als Ministrant. Dann war er lange Jahre Lektor. In der Jugendzeit war er Vorsitzender der Katholischen Landjugend Thalmassing und hat zu dieser Zeit erlebt, dass die Kirche auch jung sein kann. Er fasst zusammen: „Bei allem, was so läuft, war ich schon mal irgendwo dabei.“

Überhaupt mag Dietmar Breu Wallfahrten und Bittgänge

Für die Zukunft der Kirche wünscht er sich, dass sich wieder mehr Menschen am kirchlichen Leben erfreuen können, Gottsucher werden und wieder Sinn im Glauben finden. Denn die begeisterten Leute in der Pfarrei sind diejenigen, die die Pfarrei nach vorne bringen. Der Glaube kann so viel Halt im Leben geben! Auch erklärt Herr Breu: „Die Liturgie ist bei uns Katholiken am schönsten. Man kann da wirklich schöne und intensive Erlebnisse haben.“ Überhaupt mag Breu gerne Wallfahrten und Bittgänge. Schön sei es, durch die Natur zu gehen und Glaubenserlebnisse zu haben. In vergangenen Jahren hat er viel mit den Franziskanern unternommen, insbesondere mit Schwester Ecclesia. Breu: „Der Naturbezug der Franziskaner hat mir immer besonders gut gefallen.“

Text: Prof. Dr. Veit Neumann

Bilder: D. Breu

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