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Zur Neuigkeit
Person der Woche: Dekan Alfred Wölfl
Unser personales Angebot ist der wahre Schatz
Landshut/ Regensburg, 06. Juni 2025
Die Pressestelle des Bistums Regensburg sprach mit Dekan Alfred Wölfl darüber, wie er zur Theologie gefunden hat, der Wert der Kirche in einer säkularen Welt und über den Stand der pastoralen Entwicklung 2034 in seinem Dekanat in Landshut. Lesen Sie hier das Interview.
Was hat Sie zur Theologie geführt?
Da muss ich mit meiner Lebensgeschichte anfangen. Ich war in meiner Heimat Ministrant. Dort hatten wie Ordensschwestern, darunter Schwester Consolatrix, die Trösterin. Für mich jungen Ministranten war sie ein großes Geschenk. Sie hat uns Ministranten immer das Gefühl gegeben, dass wir total wichtig sind und gebraucht werden. Ich war von der Schwester und ihrer Art, auf die Menschen und auf uns zuzugehen, fasziniert. Während wir ihr bei allen möglichen Aufgaben – vom Kirchenputzen bis hin zum Umräumen – geholfen haben, sind wir auch immer wieder mit ihr ins Gespräch gekommen, haben uns über Gott und die Welt unterhalten. Diese Gespräche haben einen Einfluss auf mein weiteres Leben genommen. In der Kollegstufe vor dem Abitur in Flockenfeld hatte ich dann den Leistungskurs Religion belegt und dann in Religion Abitur gemacht. Wie einst die Schwester war es während dieser Zeit unser Religionslehrer Pater Hubert, mit dem ich immer wieder ins Gespräch trat, der mich zum Denken über Gott anregte. In diesen vier Semestern Kollegstufe hat sich mein Wunsch, Theologie zu studieren entwickelt – und dieses Studium habe ich dann in Regensburg abgeschlossen
Welches Buch lesen Sie gerade?
Im Heiligen Jahr 2025 habe ich das Buch „Kraftort Rom – Spirituelle Streifzüge“ von Notker Wolf, dem ehemaligen Abtprimas der Benediktiner, der im vergangenen Jahr verstorben ist, und von Corinna Mühlstedt geschrieben, eher zufällig entdeckt. Das Buch stellt Orte in Rom vor, die man so nicht kennt, die nicht so besucht, sondern eher im Abseits der Besucherströme stehen. Wolf untermauert diese Orte mit spirituellen Begleittexten. Für alle, die nur die klassischen Ziele in der Metropole am Tiber kennen, gibt das Buch vielfältige Einblicke.
Synodale Struktur der Kirche: Wo gibt es diese, welche demokratischen Formen existieren?
Dies ist eigentlich klar – es sind die Kirchenverwaltung und der Pfarrgemeinderat. Und da beide gewählte Gremien sind, fungieren sie für den Pfarrer oder die Pfarrgemeinde als Entscheidungsträger, Rückmelder, Multiplikatoren und Netzwerker. Die Entscheidungen geschehen demokratisch, z. B. in der Kirchenverwaltung habe ich wie alle anderen Mitglieder eine Stimme. Die Arbeit im Rahmen beider Gremien empfinde ich als sehr fruchtbringend. Gedanken werden wechselseitig vorgetragen, man steht in einem kontinuierlichen Austausch. Immer wieder bin ich vom ehrenamtlichen Engagement begeistert, ohne dass das kirchliche Leben vor Ort unmöglich wäre. Auf Dekanatsebene haben wir eine ähnliche Struktur. In der Dekanatsversammlung sind alle Pfarrgemeinderatssprecher versammelt. Aus der Dekanatsversammlung können wir dann Bausteine mitnehmen, die für die Arbeit in unseren Pfarreien wichtig sind.
Wie schaffen wir es eine wahrnehmbare Stimme in einer säkularisierten Welt zu werden?
Meine Überzeugung ist, dass wir als Kirche nur wahrgenommen werden, wenn wir stimmig etwas für den Menschen tun, wenn wir im Dienst am Menschen stehen, wenn wir konkret mit den Menschen arbeiten, für sie da sind und sie für eine Zusammenarbeit zwischen Haupt und Ehrenamtlichen in unseren Kirchen oder Pfarrgemeinden gewinnen. Unser personales Angebot – hauptamtlich wie ehrenamtlich – ist der wahre Schatz. Nur wenn wir etwas für die Menschen tun, werden wir wahrgenommen.
Wie ist der Stand bei der pastoralen Planung, wie nehmen Sie den Menschen die Angst davor?
Wir stehen vor neuen Herausforderungen. Die Pfarrgemeinden oder Pfarreiengemeinschaften werden größer. In verschieden Pfarreiengemeinschaften hat der Prozess der Weiterentwicklung schon in ersten Schritten begonnen. Hinzu kommt, dass es zu wenig Priester und zu wenig hauptamtliches kirchliches Personal gibt. In diesen Zeiten ist es wichtig, den Menschen zu vermitteln, dass es wichtig ist, gemeinsam überlegen, wie eine lebendige Kirche dann möglich ist. Wichtig ist dabei zu unterstreichen, dass die Kirche vor Ort agiert, lebt und sich artikuliert, dass die Kirche vor Ort weiterhin Gottesdienste feiert, den Glauben verkündet, Nächstenliebe tut und den Menschen hilft, die Gemeinschaft zu stärken. Dies ist meiner Meinung nach ein wichtiger Grundsatz, den wir bedenken und immer voranstellen müssen: Die Kirche vor Ort, ganz gleich, wo dieser Ort ist, muss auch Kirche vor Ort bleiben.
Welche Angebote machen Sie Jugendlichen?
Wir haben eine große Ministrantengruppe. Wir freuen uns immer, wenn die jungen Menschen nach der Erstkommunion zu uns sagen, dass sie gern Mini werden wollen. Dieser Enthusiasmus ist auch für die Gruppenleiter eine schöne Erfahrung, weil sie wahrgenommen werden. Für mich ist diese große Zahl der Interessierten eine große Freude. Aber natürlich gibt es auch bei den Ministranten Tage, wo es Höhen und Tiefen gibt. Aber ein Gespräch auf Augenhöhe bringt zumeist ein positives Ergebnis. Die Erstkommunion und die Firmvorbereitung sind für uns ganz wichtige Andockpunkte, weil wir mit den jungen Menschen und oft auch mit ihren Eltern arbeiten und ihnen Mut machen können, weiter aktiv das kirchliche Leben mitzugestalten. Wir haben viele Angebote, wo junge Menschen weiterhin für die Gemeinde tätig sein können, sei im Campanile Chor oder im Kinderchor, sei es bei der Gestaltung des Familiengottesdienstes. Das Wichtigste für uns bleibt es, den jungen Menschen zu helfen und ihre Begabungen so zu fördern, dass sie sich gut in unsere Pfarrgemeinde und in die Gesellschaft einbringen können.
Welche großen Feste planen Sie im Heiligen Jahr 2025?
Das Heilige Jahr 2025 steht unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“. Papst Franziskus hat es ausgerufen, um in Zeiten von Kriegen und globalen Krisen eine Zeit der Besinnung und Erneuerung zu schaffen. Christinnen und Christen und alle Menschen guten Willens sollen wieder Hoffnung schöpfen können. Seit vergangenem Jahr habe ich die Werbetrommel gerührt. Unter diesem Motto sind wir im April mit 45 Pilgern zwischen 45 und 80 Jahren nach Südtirol gepilgert. Bei dem vielfältigen Pilgerprogramm haben wir immer wieder Impulse miteinander gestaltet, die uns Anlass zum Nachdenken, aber auch zum Miteinander-Schweigen gegeben haben. Neben dieser Pilgertour ist eine weitere Initiative in Landshut die Nacht der offenen Kirchen, die ganz bewusst auch im Zeichen „Pilger der Hoffnung“ steht. An einem Freitagabend sind alle katholischen und evangelischen Kirchen offen und machen zeitversetzt Angebote. Nach den unterschiedlichen Blöcken gibt es dann um 22.00 Uhr einen gemeinsamen Abschluss. Das Motto des Heiligen Jahres kommt vielen Menschen entgegen, weil es sehr vielseitig gestaltet ist. Ich kann daraus Exerzitien im Alltag, aber ebenso einen Pilgerweg daheim oder eine Reise machen. Ich kann mir über die Hoffnung Gedanken machen und Hoffnungskarten gestalten, wo ich meine Hoffnung aufschreibe, die dann als Impuls im Gottesdienst vorgetragen wird. Darüber hinaus motiviere ich die Gläubigen, sich einen Pilgerpass am Schriftenstand in unserer Kirche mitzunehmen, um Wallfahrtskirche und heilige Kirchen in unserem Bistum und darüber hinaus zu besuchen. Das Thema „Pilger des Glaubens“ eignet sich aber auch wunderbar dazu, Kreuzwege oder Andachten in besonderer Weise zu gestalten. Es gibt so viele Angebote nicht nur im Bistum Regensburg, sondern auch in andern Diözesen in Deutschland, Österreich und Südtirol. Das Motto ist sehr offen und kann sehr vielseitig daher gestaltet werden, was ich persönlich als große Bereicherung empfinde.
Interview und Foto: Stefan Groß
(chb)
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