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Person der Woche: KDFB-Frau Cäcilia Plohmann

Sorge-Arbeit muss anderen Stellenwert in Gesellschaft erhalten

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Regensburg, 8. März 2024

Cäcilia Plohmann, unsere Person der Woche, ist engagierte Katholikin. Pfarrgemeinderatssprecherin, Bildungsratsmitglied der KEB und KDFB-Frau. Im Interview spricht sie über den Weltfrauentag und darüber, was sich für Frauen ändern muss.

Frau Plohmann, Sie sind in verschiedenen Gremien aktiv. Erzählen Sie ein wenig von sich.
Mein Name ist Cäcilia Plohmann, bin verheiratet und habe drei erwachsene Kinder. Ich bin PGR-Sprecherin der Dompfarreiengemeinschaft St. Emmeram/St. Ulrich, im Bildungsrat der Katholischen Erwachsenenbildung Regensburg Stadt und überzeugte KDFB-Frau. Für mich war es immer schon wichtig, mich ehrenamtlich zu engagieren und dies unseren Kindern vorzuleben. Als unsere Kinder klein waren, habe ich immer zwischen 25 und 30 Stunden gearbeitet. Das war mir wichtig und ich habe das frei und ohne Zwang entschieden. Allerdings denke ich jetzt in der Rückschau: Ich hätte gerade die Zeit mit meinen Kindern mehr genießen sollen. Das war gar nicht so einfach, denn obwohl mich mein Mann unterstützt hat, habe ich die Hauptlast in Erziehung und Haushalt getragen, so wie jetzt die meisten Frauen auch. So ist das nun mal: Wir Frauen schauen zuerst darauf, dass es unseren Lieben gut geht und dann erst auf uns. Später kam dann noch die Pflege meiner Mutter dazu.

Was muss sich für Frauen ändern?
Ich wünsche mir, dass die Sorge-Arbeit, also Erziehung, Haushalt und Pflege, die nach wie vor überwiegend von den Frauen geleistet wird, einen anderen Stellenwert in der Gesellschaft bekommt und auch entsprechend vom Staat entlohnt wird. Um alles schaffen zu können, arbeiten Frauen überwiegend in Teilzeit, werden im Vergleich zu Männern oft schlechter entlohnt und werden dann noch mit einer geringeren Rente "bestraft". Frauen sollten frei entscheiden können, ob und wann sie arbeiten wollen, wenn sie sich für Kinder entscheiden. Ich sehe mit Sorge, dass viele Frauen aufgrund der finanziellen Belastung durch die hohen Mieten und Lebenshaltungskosten keine Wahl haben, zuhause zu bleiben, z.B. wenn die Kinder klein sind. Von der Kirche wünsche ich mir, dass Männer und Frauen gleichberechtigt Verantwortung übernehmen können. Dazu zählt für mich, dass Frauen zunächst in einem ersten Schritt als Diakoninnen und dann auch als Priesterinnen zugelassen werden. 

Warum ist der Weltfrauentag wichtig und warum sollten wir ihn weiterhin feiern?
Ziel des Weltfrauentags ist für mich, dass sich die Gleichstellung von Mann und Frau nicht nur im Bewusstsein der Menschen abspielt, sondern durch konkrete Taten umgesetzt wird. Daran appelliert der Weltfrauentag.

Was brauchen Mädchen, um zu starken Persönlichkeiten zu werden?
Mädchen benötigen bedingungslose Liebe von den Eltern, eine sichere Bindung zu den Eltern, Wertschätzung und Anerkennung, außerdem Ermutigung, Unterstützung und Vertrauen, wenn sie ihren persönlichen Weg gehen. Wir Erwachsene müssen ihnen zugestehen, sich abgrenzen zu dürfen. Und wir müssen Vorbilder sein und ihnen unsere Werte und unseren Glauben vorleben.

Interview: Silke Schötz

(SSC)



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