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Pater Gerhard Lagleder zu Besuch in Regensburg

Energiekrise gefährdet Krankenversorgung

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Regensburg, 20. November 2023

Vergangene Woche besuchte Pater Gerhard Lagleder Bischof Rudolf Voderholzer in Regensburg. Pater Gerhard ist Missionarsbenediktiner der Bruderschaft des Seligen Gerhard, eine Hilfsorganisation des Malteserordens. Sie hat es ich zur Aufgabe gemacht, armen und bedürftigen Menschen in Südafrika zu helfen.

Es ist bereits das zweite Mal in diesem Jahr, dass Pater Gerhard in der Diözese ist. Nach seinem Besuch im Frühjahr hat der Missionarsbenediktiner seiner Heimat im November erneut einen Besuch abgestattet. Im Gespräch mit dem Regensburger Bischof Voderholzer hatte er über die veränderte Lage in Südafrika berichtet. Wie er Bischof Rudolf mitteilte, sei vor allem in der Region Mandeni, in der die Bruderschaft tätig ist, die Stromversorgung ein großes Problem. Bis zu 12 Stunden pro Tag sind die Menschen dort ohne Strom, sofern sie überhaupt über einen Stromanschluss verfügen. Grund für diese unregelmäßige Stromversorgung sind schadhafte Kraftwerke und unsaubere Rohstoffe.

Für eine Gesundheitsstation, wie sie von der Bruderschaft des Seligen Gerhard vor Ort betrieben wird, ist eine derartige Energiekrise eine Katastrophe. Für die arme Bevölkerung in der Region bleibt die Station der einzige Anlaufpunkt bei gesundheitlichen Problemen. Viele von ihnen können sich die Behandlung in den Krankenhäusern schlichtweg nicht leisten. Die ständigen Stromausfälle in der Station, so Pater Lagleder, gefährden die medizinische Grundversorgung. Über 120 Mitarbeiter und die vielen Patienten sind davon stark betroffen. Das Hauptproblem, ohne Strom ist auch die Notversorgung unmöglich.

Um Stabilität im Stromnetz zu garantieren und damit den regelmäßigen Problemen mit der Energieversorgung zu entgehen, plant die Bruderschaft nun die Anschaffung einer Photovoltaikanlage. Derartige Projekte sowie die kostenlose Behandlung der Bedürftigen finanziert die Hilfsorganisation komplett aus Spendengeldern.

Neben medizinischer Hilfe in der Gesundheitsstation, welche nach wie vor viel mit der Behandlung von Aids-Patienten zu tun hat, arbeitet die Einrichtung auch auf den Gebieten von Hospiz und Palliativmedizin, organisiert häusliche Pflege, Nothilfe und betreibt einen Kindergarten und ein Kinderheim. Darüber hinaus sind es die vielen hungernden und unterernährten Kleinkinder, die Hilfe seitens der Missionare bekommen. Für Notleidende werden Spenden gesammelt, für die Ausbildung der Jugendlichen Stipendien finanziert. Bildung, so sagt Pater Gerhard Lagleder, hilft den Menschen vor Ort auch langfristig.

Pater Gerhard übergibt Bischof Rudolf eine kleine Zulu-Krippe aus Südafrika

Über ein Mitbringsel aus Südafrika, das Pater Gerhard speziell für Bischof Rudolf ausgesucht hatte, freut sich der Regensburger Oberhirte besonders: Eine Afrikanische Krippe, in der Josef als Zulukrieger, Maria mit einer Inhloko-Frisur, wie sie verheiratete Frauen in Afrika traditionell tragen, dargestellt ist. Josef, wie auch schon das Jesuskind, sind gekleidet in Leopardenmuster, das den Königen vorbehalten war. Um diese besondere Stellung noch weiter hervorzuheben, sitzt neben der Familie statt Ochs oder Esel ein kleiner Leopard.

Kleine Zulu-Krippe aus Südafrika

Die Bruderschaft des Seligen Gerhard und ihre Arbeit können Sie auf deren Webseite näher kennenlernen und unterstützen.

Text und Bilder: Thomas Oberst



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