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Pastoralbesuch zum Abschluss der Kirchensanierung in Tegernheim

Sonntag ist bester Kundendienst für unsere Kirchen

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Tegernheim, 22. Januar 2023

Anlässlich eines Pastoralbesuches zum Abschluss der Außensanierung der Pfarrkirche Mariä Verkündigung, besuchte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer am dritten Sonntag im Jahreskreis, den 22. Januar 2023, die Pfarrei Mariä Verkündigung in Tegernheim. Nach dem Festgottesdienst feierte er am Nachmittag mit den Gläubigen eine Andacht mit Kindersegnung. Zum Abschluss des Pastoralbesuches machte sich Bischof Rudolf noch auf den Weg in das Seniorendomizil „Haus Urban“ in Tegernheim und feierte mit den dortigen Bewohnerinnen und Bewohnern eine kurze Andacht, besuchte einige Bewohner noch auf ihren Zimmern und spendete den Segen.

Warmherziger Empfang bei eisigen Temperaturen

"Ich hoffe euch sind noch nicht die Finger eingefroren", sagte Bischof Rudolf in Tegernheim, nachdem er von der örtlichen Blaskapelle bei eisigen Temperaturen vor der Pfarrkirche musikalisch begrüßt wurde. Alle Fahnenabordnungen der kirchlichen und weltlichen Vereine kamen zu diesem Festtag und begrüßten gemeinsam mit Pfarrgemeinderatssprecherin Sylvia Meyer und Bürgermeister Max Kollmansberger ihren Bischof. Zu Beginn des Festgottesdienstes zog der Bischof mit dem liturgischen Dienst vor das frisch restaurierte Kreuz an der Nordwand der Kirche. Bischof Rudolf erbat dort den Segen für das Gotteshaus und die ganze Pfarrei und segnete die frisch sanierte Pfarrkirche mit Weihwasser und Weihrauch. Die Kinder des katholischen Schutzengelkindergartens begrüßten Bischof Rudolf anschließend mit einem Blumenstrauß und einem Gedicht am Kirchenportal.

Glaube stiftet Gemeinschaft

In seiner Predigt ging Bischof Voderholzer auf das Tagesevangelium(Mt 4,12-23) ein, dass zum Abschluss der Außensanierung der Pfarrkirche nicht hätte treffender passen können, sagte Bischof Rudolf mit Blick zu Pfarrer Andrzej Kuniszewski. Es handelt von dem Beginn des Wirken Jesu und der Berufung der ersten vier Jünger namens Simon, Andreas, Jakobus und Johannes. Das erste was Jesus tut, ist nicht etwa predigen, sondern er baut eine Kirche, „aber nicht aus Stein, sondern eine Kirche aus lebendigen Gliedern“. Er beruft Jünger und wird somit zum Menschenfischer erklärte Bischof Rudolf. „Hochinteressant wo und wie er das getan hat“, sagte er weiter. Nicht etwa in Jerusalem hat er angefangen seine Jünger zu suchen, sondern in Sebulon und Naftali, dem heidnischen Galiläa sozusagen. Jesus ruft die Jünger in seine Gemeinschaft hinein. „Die vom Herrn zusammengerufene Gemeinschaft“, das ist Kirche, verdeutlichte Bischof Voderholzer.
 

Alle verbindet das Sakrament der Taufe und die Hoffnung in Gott. Wichtig dabei auch, Jesus war kein Einzelkämpfer, sondern er suchte die Gemeinschaft, so wie wir heute die Gemeinschaft in der Kirche suchen sollten. Er baute seine Kirche auf lebendige Ziegelsteine, bevor er für diese Gemeinschaft eine Kirche aus echten Steinen baute, so Bischof Rudolf. Sie brauchten einen Versammlungsort, um sich von Jesus weiter stärken zu lassen und zu versammeln, „wo sich die Apostel auch immer wieder als lebendige Steine aufbauen ließen“. Und dass diese Kirche in Tegernheim aus echten Ziegelsteinen jetzt innen und außen wieder in neuem Glanz erstrahlt, „ist ein Grund, der uns alle mit großer Freude erfüllt und der Anlass für unseren gemeinsamen Gottesdienst“.

Jesus ist unser Kompasspunkt

Er erklärte den Gläubigen, das die Kirchen aus Stein uns viele Hinweise auf unseren Ursprung des Glaubens geben. Ihn freute es, vor vier Jahren im Rahmen der Altarweihe nach der Innensanierung, dass „sie hier in Tegernheim so schöne Apostelleuchter bekommen haben“. Die 12 Kerzen stehen für die 12 Apostel Jesu. Auch die wunderbare Apostelgruppe auf dem Hochaltar fiel Bischof Rudolf sofort ins Auge und für den Oberhirten ist sie ein „wunderbares Ensemble in der Mitte mit Jesus dargestellt, einfach großartig“.  Er warf auch einen Blick auf die Bauweisen der Kirchen, die fast alle nach Osten ausgerichtet sind, „um uns daran zu erinnern, dass Jesus wie die aufgehende Sonne ist. Die größte irdisch erfahrbare Lichtquelle ist das Symbol für Jesus den Herrn. Auf ihn hin richten wir uns aus, auf ihn hin sind wir orientiert“. Und der Kirchturm der während der Sanierungsphase lange Zeit eingerüstet war ist für Bischof Rudolf wie „ein Zeigefinger nach oben“. Er erinnert uns daran, dass wir nicht aufgehen sollten in den Sorgen dieser Welt, sondern dass man mit seinen Sorgen und Nöten in die Kirche kommen soll um sich dort stärken zu lassen. Sich aufbauen lassen und Kraft geben lassen durch die Gemeinschaft der Kirche, für den oft so schweren und mühsamen Alltag, so Bischof Rudolf zu den Gläubigen.
 

Kirche aus lebendigen Steinen braucht ebenfalls Sanierung

Nicht nur die Kirchengebäude, sondern auch die Kirche aus lebendigen Steinen braucht immer wieder Sanierung, braucht ständig Renovierung, sagte Bischof Voderholzer.  Denn mit dem „Christ sein, ist man nie fertig. Mit dem Aufbau der Freundschaft zu Jesus ist man ein Leben lang beschäftigt“. Für Bischof Rudolf sei der „beste Kundendienst der Sonntag“. In der Gemeinschaft der Kirche kann man spüren: „Wer glaubt ist nie allein“. Diese Worte wurden uns vom verstorbenen Papst Benedikt XVI. mitgegeben. Bischof Voderholzer wünscht sich, dass die Gläubigen mit Freude am Sonntag zum Gottesdienst gehen und gemeinsam mit den Pfarrangehörigen die Fackel des Glaubensfeuers gemeinsam weitertragen.

Am Ende wollte er denen noch ein „herzliches Vergelt’s Gott“ aussprechen, die sich um den Erhalt der Kirche mühen. „Ich sagen denen ein Dankeschön, die die Kirche putzen und denen, die die Kerzen und die Altarwäsche sauberhalten“, so Bischof Rudolf und richtete auch Dankesworte an alle liturgischen Dienste und an Pfarrer Andrzej Kuniszewski und seinen Pfarrvikar Basil Iruthayasamy für ihren pastoralen Dienst. Ein Herzensanliegen ist dem Regensburger Bischof auch die Hauskirche, die durch das Gebet der Eltern und der Großeltern mit ihren Kindern gelebt wird. „Sie sind die ersten Missionare und Apostel im Leben ihrer Kinder und Enkel“, sagte er in Richtung der Gläubigen. „Wir haben viele Baustellen aktuell in der Kirche, aber ich zähle auf sie, dass nicht nur die Pfarrkirche von außen und innen in neuem Glanz erstrahlt, sondern auch die Kirche aus den lebendigen Steinen“. Mit dieser Bitte und einem Gruß an die Gottesmutter Maria schloss er seine Predigt.

Fast 900.000 € Gesamtkosten für die Außensanierung

Zum Abschluss des Festgottesdienstes bedankte sich Kirchenpfleger Karl Appl im Namen der Pfarrgemeinde bei allen beteiligten Firmen der Sanierungsmaßnahme und freute sich über das „neu erstrahlende Tegernheimer Schmuckkästchen“. Auch die neue Pfarrerin der evangelischen Lukasgemeinde in Tegernheim, Sibylle Thümel, sprach ein Grußwort. Am Nachmittag feierte Bischof Rudolf noch eine Andacht mit Kindersegnung in der Pfarrkirche und besuchte anschließend das Seniorendomizil „Haus Urban“ in Tegernheim. Mit der versammelten Bewohnergemeinschaft feierte er eine kurze Andacht und segnete einige Bewohnerinnen und Bewohner auf ihren Pflegezimmern.

Text und Fotos: Christian Beirowski/jas



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