Pürkwang / Regensburg, 23. März 2025
Ein großer Festtag war für die Pfarrei St. Andreas der Pastoralbesuch von Bischof Dr. Rudolf Voderholzer am Sonntagvormittag auf dem Kirchberg in Pürkwang. Die Kommunionkinder begrüßten ihren Oberhirten bevor er mit Pfarrer BGR Dr. Benjamin Kasole Ka-Mungu und den Gläubigen die Heilige Messe feierte.
Bischof Rudolf eröffnete seine Predigt mit dem urbayerischen Ausdruck „In Gods Nam“, womit man dem Gegenüber sein Einverständnis signalisiert. Im ‚Vater unser‘ beten wir „… geheiligt werde Dein Name“ und das zweite Gebot sagt: „Du sollst den Namen des Herrn, Deines Gottes, nicht missbrauchen“. Was hat es mit dem Namen Gottes auf sich, fragte Bischof Voderholzer in die Runde der Gläubigen. Der Name, so der Bischof, ist wie ein zweites Ich. Wird beispielsweise ein neuer Papst gewählt, muss er sich einen neuen programmatischen Namen geben. So wurde aus Jorge Mario Bergoglio Papst Franziskus I., an den wir heute am Tag seiner Krankenhausentlassung im Gebet besonders denken. In zahlreichen Ordensgemeinschaften erhalten die Mönche oder Schwestern bei der Aufnahme einen neuen Ordensnamen als Zeichen ihres neuen Status. Der Name ist es, so der Bischof, der uns identifizierbar macht. Der Name als „zweites Ich“ spielt in der biblischen Überlieferung eine besondere Rolle. Im Alten Testament findet man verschiedene Namen, mit denen das Volk Gott bezeichnet (Elohim, Zebaoth). Die Bedeutung der ersten Lesung des Tages (Ex 3,1–8a.10.13–15) besteht darin, dass Gott selbst dem Mose im brennenden Dornbusch erscheint und ihm seinen Namen offenbart: „Jahwe“. Diese Namensoffenbarung, so Bischof Voderholzer, ist vielleicht der wichtigste Text im Alten Testament. Trotz aller Deutungen von Aussprache und Variationen dieses Namens lässt sich festhalten, dass sich Gott selbst benenn- und anrufbar macht.
Die neue Einheitsübersetzung des Buches Exodus überträgt die Antwort Gottes an Mose mit „Ich bin, der ich bin“. Bei der Vielzahl philosophischer Auslegungen, so der Bischof, haben vielleicht die Philosophen recht, die sagen, die Offenbarung des Namens Gottes ist zugleich Offenbarung und Verhüllung und Verkündigung. „Das Geheimnis Gottes ist größer, als es jeder Name zum Ausdruck bringen kann. Gott teilt uns seinen Namen mit, er macht sich ansprechbar. Wir dürfen ihn kennen - er öffnet uns sein Herz. Als Christen dürfen wir glauben, dass Jesus Christus die Verheißung ist, die in diesem Namen steckt“, erklärt Bischof Dr. Rudolf Voderholzer.
Deswegen sendet Jesus nach seinem Tod und seiner Auferstehung die Apostel in die ganze Welt hinaus mit dem Auftrag: „Tauft sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes!“ Der Name, den Gott Moses mitteilt, erfüllt sich in Jesus. Seither dürfen wir wissen, dass Gottes Name ist: Vater, Sohn und Heiliger Geist. In der Taufe dürfen wir auf seinen Namen hineingetauft werden in die Lebensfülle des dreifaltigen Gottes. „Dieser dreifaltige Gott hat ein großes Herz, ist Geist, Fülle und kennt uns alle beim Namen und vergisst uns nicht. Das ist die große Botschaft, die uns aus dem heutigen Evangelium immer wieder neu zugesprochen wird, erklärte Bischof Rudolf Voderholzer abschließend.
Eintrag in das goldene Buch und Begegnung
Bischof Rudolf dankte Pfarrer BGR Dr. Benjamin Kasole Ka-Mungu für seinen seelsorglichen Dienst in der Pfarreiengemeinschaft und lobte auch ein Buch aus seiner Feder, in dem er über die Erfahrungen eines Priesters aus der Weltkirche berichtet. Im Anschluss an den Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Andreas dankten die Pfarrgemeinderatssprecherin Ingrid Ferch und Bürgermeister Winfried Roßbauer von der Gemeinde Wildenberg bei einem Empfang dem Bischof für seinen Besuch. Der Diözesanbischof nahm sich viel Zeit für die Begegnung mit den Pfarrangehörigen unter denen sich auch der in der Pfarrei beheimatete Europaparlamentarier MdEP Manfred Weber einfand. Anschließend trug sich Bischof Rudolf in das goldene Buch der Gemeinde Wildenberg ein.
Text und Fotos: Martin Haltmayer
(jas)