Pastoralbesuch von Bischof Gerhard Ludwig in der Region Landshut
(pdr) Der dritte Tag seines Pastoralbesuchs begann für den Regensburger Bischof im Dekanat Eggenfelden. Um 10 Uhr feierte er in der Herbertsfeldener Pfarrkirche St. Emmeram ein Pontifikalamt. Danach ging es weiter nach Eggenfelden, wo sich Bischof Gerhard Ludwig zunächst in das Goldene Buch der Stadt eintrug. In der Franziskanerkirche feierte er mit über 300 Gläubigen eine Gebetsvigil anlässlich des Gebetstags für geistliche Berufungen. Dabei ging Bischof Gerhard Ludwig auf die besondere Bedeutung dieses Tages ein. „Immer wieder ist viel zu hören und zu lesen darüber, wieso die Zahl der Priester in den letzten Jahren zurückgegangen sei. Oft wird dabei übersehen, dass ein wesentlicher Grund in dem generellen Rückgang an religiösem Wissen liegt. Der christliche Grundwasserspiegel in unserer Gesellschaft ist gesunken. Es gilt daher, die Neuevangelisierung Europas voranzutreiben. Wir sollen uns offen zu unserem Christsein bekennen und so denen, die wenig oder gar nichts über Jesus Christus wissen, die Augen öffnen. Zusätzlich sollen wir im Gebet um Berufungen bitten. Möge der Heilige Geist in den jungen Menschen die Freude am Glauben entfachen, so dass sie sich ganz der Kirche, dem Dienst an Jesus, hingeben.“
Im Anschluss besuchte Bischof Gerhard Ludwig die über 600 Jugendlichen, die zu einem Jugendtag zur Wallfahrtskirche Maria Hilf in Vilsbisurg gekommen waren. Bei einer Jugendvesper in der überfüllten Kirche dankte der Bischof den Jugendlichen für ihren Einsatz und ihr Engagement. „Unsere Kirche lebt von all ihren Gliedern. Jeder einzelne von uns trägt auf seine Weise dazu bei, die Kirche Gottes mit Leben zu erfüllen. Dabei dürfen wir uns alle auf die Liebe Gottes verlassen. Das ist die größte Lektion, die wir lernen müssen: Gott liebt die Menschen, jeden einzelnen von uns. Niemand soll an sich selber zweifeln. Natürlich haben wir alle unterschiedliche Fähigkeiten und Neigungen, doch müssen wir uns anderen gegenüber niemals zurückgesetzt oder unterlegen fühlen. Als Christen wissen wir, dass jeder Mensch die gleiche Würde hat, die ihm niemand nehmen kann. Vertrauen wir also auf Gott und freuen wir uns an unseren Nächsten!“
Am Montag, den 18. April, besuchte der Regensburger Bischof die Klosterschule in Niederviehbach. Gemeinsam mit den Schülern der fünften bis achten Klassen betete er zum Schulbeginn in der Klosterkirche. Danach besuchte er zwei Abschlussklassen und stellte sich den Fragen der Schülerinnen und Schüler. Bei einem Besuch der Bayerischen Motorenwerke in Dingolfing informierte sich Bischof Gerhard Ludwig über die Situation des Automobilbauers. In Gesprächen mit der Werksleitung und dem Betriebsratsvorsitzenden betonte er die soziale Verantwortung, die jeder Arbeitgeber gegenüber seinen Angestellten innehabe. Dabei lobte er den guten Effekt, den die Ansiedelung von BMW vor 30 Jahren für die Region nach sich gezogen habe. Während andere Betriebe aus Kostengründen ins Ausland wechselten oder zahlreiche Mitarbeiter entließen, sei in der Region Landshut eine konstruktive Identität entstanden.