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Pastoralbesuch im Dekanat Donaustauf-Schierling

Wir brauchen Sie alle – für eine lebendige Kirche

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Irl, 28. Juni 2023

„Ein wunderbares Kleinod haben Sie hier in Irl“, sagte Bischof Rudolf Voderholzer während der Frühmesse über die Nebenkirche St. Maria im Regensburger Stadtteil Irl. Dort feierte er zu Beginn seines zweitägigen Pastoralbesuches im neu zusammengelegten Dekanat „Donaustauf-Schierling“ einen Pontifikalgottesdienst in Konzelebration mit Dekan Josef Weindl aus Neutraubling, Pfarrer Stefan Wissel aus Barbing, zu dessen Pfarrei die Kirche in Irl gehört, sowie dem Barbinger Pfarrvikar Reginald Uzoho. Zahlreiche Gläubige und kirchliche Gremienvertreter aus Barbing und Irl kamen in die kleine Kirche um gemeinsam mit ihrem Bischof den Gottesdienst zu feiern.

Jesus Christus ist immer neu

In seiner Predigt ging Bischof Rudolf auf den Heiligen Irenäus von Lyon, dessen Gedenktag am 28. Juni gefeiert wird. Seine Schriften waren in der frühen Entwicklung der christlichen Theologie wegweisend, vor allem seine fünf Bücher „gegen die Häresien“ (adversus haereses). Auf einen Satz von Iräneus ging Bischof Rudolf besonders ein: „Omnem novitatem attulit, semetipsum afferens“ – „(Christus) hat alle Neuheit mit sich gebracht, indem er sich selbst brachte“. Dieser Satz wurde auch mindestens fünfzig Mal von Henri du Lubac zitiert, ein bedeutender französischer Theologe und Jesuit, über den Bischof Rudolf seine Doktorarbeit schrieb. Der Satz des Heiligen Iräneus bezieht sich auf das Neue Testament, so der Regensburger Oberhirte an die Gläubigen. „Das neue am Neuen Testament sind gar nicht neue Lehren, oder irgendwelche neuen Erkenntnisse über Gott, sondern das Gott selber in Jesus Christus unter uns als Mensch in der Einheit von Gott und Mensch in Jesus Christus erschienen ist“, so Bischof Rudolf. Das ist das Neue, seine leibhaftige Gegenwart, deswegen kann man auch sagen: Caro cardo salutis. Übersetzt heißt das: „Das Fleisch ist der Angelpunkt des Heils“.
 

Pastoralbesuch Irl Gläubige Bischof

Das ist das Wunderbare und Überwältigende für Bischof Rudolf am Neuen Testament: „Dass er sich hat anfassen, anschauen lassen, und sich hörbar gemacht hat“. Gott ist voll und ganz Mensch geworden und hat sich unserer Situation angenommen, deshalb dürfen „wir auch erlöst sein auf Hoffnung hin“. Es gäbe noch viel von Iräneus zu erzählen, aber mit dem Blick auf das Besuchsprogramm musste Bischof Voderholzer die Gläubigen auf die Lektüre über Iräneus von Lyon verweisen. Er hat die Kirche vor allem in der frühen Phase geprägt und ihr ein Zeugnis der Friedfertigkeit und des Friedens gegeben. Auf seine Fürsprache erbat Bischof Rudolf dann auch die Bitte „um Frieden in der Kirche und in der ganzen Welt“.

Lebhafte Diskussion über Pastoral der Zukunft

Nach dem gemeinsamen Gottesdienst schloss sich der nächste Termin im Hotel Held in Irl an. Dort wurde bei einem Arbeitsbrunch über die „Zukunft der Pastoral“ diskutiert. Mit dabei waren untere anderem Regionaldekan Prälat Michael Fuchs, zahlreiche Geistliche aus dem Dekanat, Diakon Manuel Hirschberger aus Neutraubling und kirchliche Vertreter der pastoralen Räte aus Barbing und Illkofen. Dekan Josef Weindl wollte im Namen aller Anwesenden wissen, wie sich Bischof Rudolf die Zukunft der Pastoral im Bistum Regensburg vorstellt. Dabei ging es vor allem die pastorale Planung 2034 im Bistum Regensburg, im Zuge derer viele Pfarreien zusammengelegt, bzw. neu strukturiert werden. Bischof Rudolf versteht die Sorgen und Nöte der Geistlichen im Dekanat und die Sorge über die ungewisse Zukunft. Der Regensburger Oberhirte betonte, dass „wir alle nicht genau wissen was in zehn Jahren sein wird“. Doch das Bistum müsse sich zukunftsorientiert aufstellen. Deswegen muss man sich aktuell auf das Wesentliche konzentrieren und der Austausch mit den Verantwortlichen und Gläubigen sei Bischof Rudolf dabei ein großes Herzensanliegen, deswegen „komme ich auch zu ihnen und möchte mit ihnen über diese Dinge konstruktiv diskutieren“. Der Regensburger Oberhirte stellte sich allen kritischen Fragen und versuchte auf die Bedenken und Sorgen der Verantwortlichen einzugehen. Weitere Themenpunkte waren unter anderem die Verwaltungskoordinatoren im Bistum, deren Aufgabe es sei die Verantwortlichen in den Pfarreien zu entlasten, oder auch um das passende Alter für Firmungen von jungen Christen. Die Finanzierung von Kindergärten in den Pfarreien wurde ebenfalls kontrovers diskutiert. Auch die Frage über die Mitwirkung von Ehrenamtlichen, die stärker in die Pfarreien mit eingebunden werden sollen, war allen Beteiligten ein Herzensanliegen. „Ich brauche Sie alle“, sagte Bischof Rudolf zu den Diskussionsteilnehmern. Wir müssen alle an einem Strang ziehen, damit wir die Kirche zukunftsfähig und lebendig gestalten können. Denn das Fazit der Diskussionsrunde war eindeutig: Die Zukunft Kirche Jesu Christi ist allen Beteiligten im Dekanat Donaustauf-Schierling ein großes Herzensanliegen.

Text und Fotos: Christian Beirowski



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