Papst Leo, Mar Awa III.

Papst Leo XIV. hofft auf neue Formen der Einheit

Konzil von Nizäa als kirchlicher Impuls


Rom / Regensburg, 29. OKtober 2025

Papst Leo XIV. hat bei einer Begegnung mit Mar Awa III., dem Katholikos-Patriarchen der Assyrischen Kirche des Ostens, die Bedeutung des theologischen Dialogs zwischen den beiden Kirchen hervorgehoben. Nach wichtigen Fortschritten in den vergangenen 30 Jahren bestehe die nächste Etappe nun darin, ein Modell voller kirchlicher Gemeinschaft zu entwickeln, das vom ersten Jahrtausend inspiriert und an den Erfordernissen der heutigen Zeit orientiert sei, so Papst Leo.

Die Methodik des Dialogs beruhe auf einer 1994 unterzeichneten Erklärung zwischen Johannes Paul II. und dem damaligen Patriarchen Mar Dinka IV., erinnerte Papst Leo in seiner Ansprache bei der Audienz für Mar Awa III., der auch von den Mitgliedern der gemeinsamen Kommission für den theologischen Dialog zwischen der katholischen Kirche und der assyrischen Kirche des Ostens begleitet wurde: „Um voll und ganz zu sein, setzt die Gemeinschaft Übereinstimmung im Inhalt des Glaubens, in den Sakramenten und in der Verfassung der Kirche voraus.“

Wichtig ist Papst Leo XIV. dabei offenbar die Übereinkunft, in der die mittlerweile erzielte Einigung in der Christologie bis zur gegenseitigen Anerkennung der Sakramente gewürdigt und anerkanntr werden. Das nun als nächste Etappe identifizierte Ziel ist demanch ein vom ersten Jahrtausend inspiriertes Modell voller kirchlicher Gemeinschaft, inspiriert von den Erfahrungen der frühen, ungeteilten Kirche im Geist der Spätantike, aber „zugleich mit den Herausforderungen unserer Zeit in Einklang“ stehend.

Keine Assimiliation, sondern Austausch

Der Papst betonte, dass eine solche Einheit nicht durch Überordnung oder Assimilation, sondern durch den Austausch von Gaben und das Wirken des Heiligen Geistes entstehen müsse. Als zentralen Weg dorthin bezeichnete Leo XIV. die Synodalität, die auch im ökumenischen Dialog eine Schlüsselrolle spiele: Der synodale Weg der katholischen Kirche müsse zugleich ökumenisch sein – so wie der ökumenische Weg synodal sei, so Leo mit Bezug auf das Abschlussdokument der Synode zur Synodalität.

Im Hinblick auf das 1700-jährige Jubiläum des Konzils von Nizäa im Jahr 2025 rief er dazu auf, konkrete Formen „synodaler Zusammenarbeit zwischen Christen aller Traditionen“ zu entwickeln. Dieses Jubiläum, so der Papst, solle auch zu einem Impuls für neue ökumenisch-synodale Praktiken werden – im Dienst der sichtbaren Einheit der Christen und ihres gemeinsamen Zeugnisses für Christus, mit dem erstrebten Ziel, „gemeinsam am selben Altar“ zu feiern, „teilhabend an demselben Leib und Blut unseres Erlösers“.

Text: Vatican News

(sig)



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