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Papst em. Benedikt XVI. dankt allen Gratulanten zu seinem 95. Geburtstag

In Regensburg habe ich mich nie allein gefühlt

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Regensburg/Rom, 18.05.2022

Zu seinem 95. Geburtstag hat der emeritierte Papst Benedikt XVI. fast 3.000 Glückwünsche entgegengenommen. Laut der „Tagespost-Stiftung für katholische Publizistik“ gratulierten 2.893 Menschen (Stand 16. Mai 2022) in 24 Sprachen dem großen Denker und Hirten, der maßgebend die Theologie des 20. und 21. Jahrhunderts mit prägte.

Viele sehr persönliche Glückwunsche, geprägt von tiefer Verbundenheit und Dankbarkeit, sind in den vergangenen Wochen und Tagen auf der Online-Seite www.BenedictusXVI.org der „Tagespost-Stiftung“ eingegangen. Am 16. April feierte Papa emerito seinen 95. Geburtstag. Der Nachfolger des Apostels Petri, der an einem Karsamstag, am 16. April 1927 in Marktl am Inn, geboren wurde, hatte Glückwunschschreiben aus der ganzen Welt erhalten.

 

„Innerlich bewegt“

Er sei innerlich bewegt von den vielen Gratulanten teilte sein Sekretär Erzbischof Georg Gänswein mit: „Benedikt XVI. hat mich beauftragt, seinen innigsten Dank an alle weiterzugeben, die auf der Website www.BenedictusXVI.org dem Papa emerito gratuliert haben. Mit großer Freude und innerlich bewegt hat er die vielen herzlichen Worte gelesen, die ihm dort geschenkt wurden.“

Der emeritierte Papst selbst hatte der Tagespoststiftung seinen Dank mit folgenden Worten übermittelt. „Anlässlich meines 95. Geburtstages haben mich zahlreiche Glückwünsche aus der ganzen Welt erreicht. Diese vielen Zeichen der Treue und Verbundenheit haben mich sehr gefreut. Dankbar fühle ich mich mit allen im Gebet verbunden.“

Die vielen Glückwünsche auf der Seite der „Tagespost-Stiftung“ hatte Erzbischof Gänswein dann Benedikt XVI. auf dem Laptop in dessen Domizil im Vatikan-Kloster „Mater Ecclesiae“ gezeigt.

Papst em. Benedikt XVI. dankte allen Gratulanten (Bildnachweis: H Elvir Tabaković).

In Regensburg habe ich mich nie allein gefühlt

Papst Benedikt XVI. (bürgerlich Joseph Ratzinger) hat seine Wurzeln in Bayern. Ob in seinem Geburtsort Marktl oder im oberbayerischen Hufschlag bei Traunstein – die bayerische Mentalität und Lebensweise prägten den Theologen seit seiner Kindheit. Nach Professuren in Bonn, Münster, Tübingen folgte Professor Ratzinger 1969 dem Ruf an die noch junge Universität Regensburg. In der Stadt an Donau und Regen lehrte der damals bereits hochangesehene Professor Dogmatik und Dogmengeschichte.

Doch Regensburg war keineswegs als Durchgangsstation gedacht. Eigentlich wollte der spätere Erzbischof von München und Freising, spätere Kurienkardinal und Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre, der im Konklave am 18. und 19. April 2005 zum 265. Papst gewählt wurde Regensburg zu seinem Alterswohnsitz machen. Dort lebte sein älterer Bruder Prälat Georg Ratzinger als Leiter der weltberühmten Regensburger Domspatzen bereits seit 1963. Wie sehr der Wissenschaftler Ratzinger, dem es in seinem großen theologischen Werk auch um die großen Themen Wissen und Glauben geht, wie Glauben und Wissen zu einander ins Verhältnis zu setzen sind, Regensburg als Mitte seines Lebens begriff, lässt sich auch darin erkennen, dass er sich 1970 ein Einfamilienhaus in Pentling errichten ließ. Mit seinen Geschwistern Maria und Georg hatte er die verstorbenen Eltern vom Friedhof in Traunstein nach Ziegetsdorf, einem Stadtteil von Regensburg, umbetten lassen.

Auch als Ratzinger 1977 zum Erzbischof von München und Freising ernannt wurde, blieben seine familiären Bindungen nach Regensburg lebendig. Am 18. Juni 2020 hatte Papst Benedikt XVI. nochmals Regensburg besucht. Nach 14 Jahren kam er wieder in seine Heimat Bayern – doch aus sehr persönlichen Gründen. Damals nahm er Abschied von seinem schwer erkrankten Bruder. „Es ist vielleicht das letzte Mal, dass sich die beiden Brüder, Georg und Joseph Ratzinger, in dieser Welt sehen“, hieß es damals in einer Mitteilung aus dem Bistum. Bereits im September 2006 war Papst Benedikt XVI. im Rahmen einer dreitägigen Pastoralreise nach Regensburg gekommen, um unter anderem mit zahlreichen Gläubigen die Heilige Messe unter freiem Himmel zu feiern.

Auch wenn Papa emerito seit vielen Jahren in Rom lebt, seine deutsche Heimat und das malerisch-lebendige Regensburg haben sich tief in seiner Seele verankert. Hier hatte er eine geistige Heimat gefunden, hier hat sich der bewundernswerte Weltbürger nie allein gefühlt.

Text: Stefan Groß

Bildnachweis Titelfoto: Uwe Moosburger, altrofoto.

Während seines Pastoralbesuchs 2006 in Regensburg traf der Heilige Vater auch die Regensburger Domspatzen (Bildnachweis: Uwe Moosburger, altrofoto).



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