News Bild Papst Benedikt XVI.: „Ihr vermehrt auch meine Freude im Herzen“ – 55.000 Ministranten bei Generalaudienz am Petersplatz in Rom

Papst Benedikt XVI.: „Ihr vermehrt auch meine Freude im Herzen“ – 55.000 Ministranten bei Generalaudienz am Petersplatz in Rom

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„All das erinnert mich an die Zeit, als ich selbst Ministrant war“ rief Papst Benedikt XVI. den Zehntausenden von Ministranten am Mittwoch bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz zu, als er vom Basler Weihbischof Martin Gächter – Präsident der Internationalen Ministrantenvereinigung – das Wallfahrertuch der Minis erhalten hatte. Das einzige weiße Tuch unter 54.000 Tüchern in 18 verschiedenen Farben der Nationen. Die Papstaudienz war der absolute Höhepunkt der Ministrantenwallfahrt. Nach einem bunten Vorprogramm mit Erklärungen, Musik und Liedern, skandierten die Jugendlichen mit lauten „Benedetto-Rufen“ und schwenkten die mitgebrachten Fahnen. Frenetischer Jubel brach aus, als der Hubschrauber – Papst Benedikt wurde aus seinem Sommersitz Castelcandolfo eingeflogen - über dem Petersplatz eine zweite Ehrenrunde drehte.

„Ich habe beim Anflug die große Zahl von fröhlichen Menschen und bunten Farben hier auf dem Petersplatz gesehen. Ihr vermehrt auch meine Freude im Herzen“ gestand der Heilige Vater. In seiner Ansprache erzählte Papst Benedikt aus der Lebensgeschichte des Heiligen Tarzisius, des Patrons der Ministranten. Das Zeugnis dieses Heiligen und die Überlieferung zeige, welch wertvolles Gut die Heilige Eucharistie ist. „Die Eucharistie ist das größte Geschenk, das Christus uns hinterlassen hat“ schärfte er den Jugendlichen ein. Die Ministranten ermunterte der Heilige Vater, großzügig ihren Dienst zu tun, die Freundschaft mit Jesus zu bewahren und diese Freude mit Altersgefährten zu teilen. Abschließend meinte er, dass nicht jeder ein Märtyrer werden müsse, aber in den kleinen Dingen treu sein soll. Nach einem letzten Dankeschön wünschte der Papst „Gesegnete Tage und eine gute Heimkehr“. Den Dank ihrerseits sprachen verschiedene Bischöfe für die beteiligten Ländergruppen, bevor Papst Benedikt in den Sprachen verschiedener Nationen sein Grußwort sprach. Das gemeinsam gebetete Vaterunser auf lateinisch leitete zum apostolischen Segen über, der auch alle Angehörigen der Pilger miteinschloss. „War das ein Gänsehautfeeling, als der Papst durch die Wege fuhr und alle segnete“ berichteten die Gruppen nach der Audienz immer noch mit strahlenden Augen. Jeder wollte den Papst möglichst nah sehen und so drückten sich alle an die Absperrungsbande. Ein überraschendes und nützliches Geschenk hatten die rund 80.000 Pilger auf dem Petersplatz vom Sicherheitsdienst bekommen: Palettenweise konnte „Aqua minerale“ kostenlos genommen worden Quasi symbolisch zum Motto „Aus der wahren Quelle trinken“.

Einen eifrigen bunten Handel hatten die Jugendlichen untereinander. Die Wallfahrertücher wurden getauscht, wobei die Deutschen durch die Vielzahl von 45.000 Tüchern eindeutig im Nachteil waren. Mit welchem Charme die 15jährige Regina, einem französischem Mini sein blaues Tuch abgewinnen konnte, blieb selbst für sie ein Rätsel. „Alle wollten unsere Hüte von der Diözese Regensburg. Die waren total begehrt“ erzählten die Jugendlichen, die sich allerdings nicht davon trennen wollten, weil die Hüte nicht nur schick, sondern äußerst schattenspendend in der Hitze sind. „Ich bin einfach begeistert von der offenen Art, mit der sich hier die Jugend vieler Nationen begegnet“ meinte die 13jährige Magdalena und lachte über die chaotischen Verständigungsmöglichkeiten, die dennoch irgendwie funktioniert. Ohne Frage bestärke dieses Zusammentreffen auf dem Glaubensweg und bleibe sicher lange in Erinnerung.

Auf den Gassen und Plätzen fand den ganzen Tag über ein frohes Begegnungsfest der internationalen Ministranten statt. Da wurden bereits am frühen Morgen die Fahnen geschwungen und Lieder angestimmt, La-ola-Wellen gemeinsam geprobt und der Fröhlichkeit viel Schwung gelassen. „Die ganze Audienz war wunderschön. Aber ist euch auch aufgefallen, dass unser Bischof Gerhard Ludwig einer der ganz wenigen war, der sein Wallfahrertuch umgehängt hatte und unseren Wallfahrerhut trug, als er unter den Bischöfen ganz nah beim Papst saß?“ fragte der 17jährige Sebastian seine Freunde. „Das fand ich ein ganz cooles und tolles Zeichen, dass er sich voll zu uns bekennt. Es war wie: ich und meine 4500 Ministrantinnen und Ministranten aus der Diözese Regensburg grüßen gemeinsam den Heiligen Vater“.



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