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Palmsonntag im Regensburger Dom St. Peter

Erst bejubelt, dann abgelehnt!

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Regensburg, 2. April 2023

Mit der Palmweihe und der Liturgie am Palmsonntag wurde die Heilige Woche eröffnet. Die feierliche Palmsonntagsliturgie verbindet zwei Erinnerungen: das Gedächtnis des Einzugs Jesu in Jerusalem und seines Leidens und Sterbens. Freude und Trauer liegen nahe beieinander. Wetterbedingt konnte in diesem Jahr die Palmprozession nicht im Freien stattfinden, sondern musste kurzfristig in den Dom Sankt Peter verlegt werden. In der Kathedrale wurden vor dem Ursulaaltar die mitgebrachten Palmzweige und bunt verzierten Palmbuschen der Gläubigen geweiht. In einer Palmprozession zog Bischof Dr. Rudolf Voderholzer mit den beiden Weihbischöfen Reinhard Pappenberger und Dr. Josef Graf sowie dem gesamten Domkapitel durch den Regensburger Dom. Ein hölzerner Palmesel wurde von der Familie Mönch aus Regensburg mitgezogen und anschließend neben dem Vortragekreuz am Fuße des Volksaltars aufgestellt.

Heilige Woche: Zeit der Glaubensstärkung

„Vielleicht haben Sie in den kommenden Tagen Zeit, sich selbst in die Worte des Neuen Testamentes zu vertiefen und die je eigenen Akzente der Evangelienüberlieferung auch in ihrer Komplementarität und jeweiligen Ergänzung zu betrachten“, mit diesen Predigtworten lud Bischof Rudolf Voderholzer alle Gläubigen ein, die Heilige Woche bewusst und intensiv mitzuerleben und sich tiefer mit Jesus Christus und seinem Leiden und Sterben zu verbinden. In der Verkündigung der jeweiligen Evangelien-Abschnitte und der Lesungen in der Palmsonntagsliturgie erlebt man die Dramatik der Heiligen Worte. „Erst der Jubel, das freudige Hosannah über den, der als bescheidener Friedenskönig – nicht hoch zu Ross, sondern auf einem Esel – in seine Stadt Jerusalem hineinzieht, damit die Worte des Propheten Sacharja erfüllend. Dann aber der Umschwung und die Ablehnung bis hin zum ‚Ans Kreuz mit ihm!‘. Eine Erinnerung, eine sehr realistische Darstellung der Verführbarkeit, der Wankelmütigkeit der Masse, und damit auch ernste Mahnung an uns alle, die öffentliche Meinungsbildung kritisch zu verfolgen und gegebenenfalls zu hinterfragen“, gab Bischof Rudolf den Gläubigen mit auf den Weg.

Liturgie und Brauchtum helfen tiefe Verbindung mit Jesus herzustellen

In diesem Jahr wurde die Matthäus-Passion in einer Vertonung vom Domspatzenchorleiter Max Rädlinger vorgetragen. Für Bischof Voderholzer zeigt sich in der Mätthauspassion eindrucksvoll, dass sich im Geschehen der Passion Jesu die Verheißungen des Alten Testamentes erfüllen. Der Evangelist Matthäus beschreibt als Einziger die Bestellung von Grabwächtern. „Dahinter steht die Behauptung, die im Zusammenhang mit der Auffindung des leeren Grabes von gegnerischer Seite aufgestellt wurde, der Leichnam Jesu sei gestohlen worden. Das leere Grab für sich ist noch kein Auferstehungsbeweis“, erklärte Bischof Rudolf. Nicht das leere Grab sei der Beweis, sondern „die Erscheinung des Auferstandenen“, fügte er an. Für den Regensburger Oberhirten spielen in diesen Tagen der Karwoche vor allem die Liturgie und das Brauchtum eine wichtige Rolle, um das Geschehen vom Sterben und der Auferstehung Jesu besser zu verstehen und zu verinnerlichen. Er erwähnte dabei auch den Brauch des Heiligen Grabes, der „in vielen Kirchen auf den Karfreitag hin gepflegt wird“. Für Bischof Rudolf ist der Brauch des Heiligen Grabes, die ältere Schwester der Weihnachtskrippe. Eine besondere Pietà, die kunstvolle Darstellung der Beweinung Christi durch seine Mutter Maria, konnte kurz vor Beginn der Karwoche, der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht werden, erklärte der Regensburger Oberhirte. Die restaurierte Pietà in der Kriegergedächtniskapelle der Niedermünsterkirche in Regensburg, lädt nun wieder zum Verweilen und zum Gebet ein. Ein guter Ort der Trauer und Klage, aber auch ein Ort des Trostes und der Hoffnung.

Bischof lädt ein gemeinsam die Liturgie der Heiligen Woche zu feiern

Am Abend (19 Uhr) geht es weiter mit dem Kreuzweg hinauf auf den Dreifaltigkeitsberg in Regensburg. Bischof Rudolf Voderholzer möchte alle Gläubigen herzlich einladen, die Liturgie der Heiligen Woche mitzufeiern. Am Donnerstagabend wird das Heilige Triduum mit der Feier der Messe vom Heiligen Abendmahl eröffnet. Die Gründonnerstagsliturgie „findet ihre Fortsetzung am Karfreitagnachmittag um die Sterbestunde Jesu um 15 Uhr und mündet schließlich in die Feier der Osternacht mit einer Erwachsenentaufe am Samstagabend um 21 Uhr“. Auch zu den Karmetten am Mittwoch um 17 Uhr und am Karfreitag um 9 Uhr, jeweils getragen von allen Chören der Domspatzen einschließlich der Mädchenkantorei, lädt Bischof Voderholzer alle Gläubigen ganz herzlich in den Regensburger Dom Sankt Peter ein.

Text und Fotos: Christian Beirowski



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