News Bild „Ort für Begegnung und aktives Miteinander“

„Ort für Begegnung und aktives Miteinander“

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Bischof Gerhard Ludwig hat am Samstag, 19. April, das neue Begegnungszentrum der Pfarrei Maria Himmelfahrt in Kelheim gesegnet.

Zunächst feierte der Regensburger Bischof zusammen mit mehreren Hundert Gläubigen ein Pontifikalamt in der Pfarrkirche. Konzelebranten waren Dekan Hans Maier und Bischöflich Geistlicher Rat Johann Bäuml. In seiner Predigt betonte Bischof Gerhard Ludwig die Bedeutung von Begegnungen. „Wenn wir von Begegnung sprechen, dann meinen wir nicht ein flüchtiges Winken zu einem Bekannten, den wir auf der anderen Straßenseite entdecken. Wir meinen auch nicht die vielen Zusammenkünfte von Menschen, die einem bestimmten Zweck geschuldet sind und bei der jeder nur auf seinen persönlichen Vorteil und sein Weiterkommen denkt. Wir sprechen von der tiefen Begegnung, bei der sich etwa Freunde wechselseitig unterstützen und ergänzen, vom Vertrauen, das wir unserem nächsten entgegenbringen. Diese Begegnungen mit andern Menschen guten Willens nehmen uns hinein in die Gemeinschaft mit Gott. Dies ist die tiefste Form der Begegnung für uns Menschen, die in der Eucharistie ihren Ursprung hat. Nach der Wandlung, das ist unser Glaube, ist Jesus wirklich und wahrhaftig gegenwärtig unter uns“.

Durch das Geheimnis des Tabernakels hätten wir die Möglichkeit, auch alleine und außerhalb der Gottesdienstzeiten in die Kirchen zu kommen und Christus zu begegnen.

Nach dem Pontifikalamt, das von den Pius-Singers unter Leitung von Christian Hopfner musikalisch gestaltet wurde, fand ein Festakt im neuen Begegnungszentrum statt. Nach der Segnung der Räumlichkeiten durch Bischof Gerhard Ludwig begrüßte Stadtpfarrer Maier die Gäste. „Nun ist ein lang gehegter Wunschtraum wahr geworden“, so Pfarrer Maier in seiner Begrüßung.

„Lange Jahre der Planung und Vorbereitung liegen hinter uns. Doch all die Mühe hat sich gelohnt. Begegnung gehört zum Wesen der Kirche. Kirche ist und war von Anfang an keine ‚geschlossene Gesellschaft’, die sich ängstlich abschottet, sondern offen für alle: Kirche ist dazu da, dass Menschen Gott begegnen können und dass sie Gemeinschaft untereinander haben.

Pfarrer Maier dankte all den Spendern und Förderern, die den Bau des Zentrums ermöglicht hatten. So wurde die Hälfte der Kosten durch Fördermittel aus dem Programm LEADER+ der Europäischen Union bestritten. Einen weiteren Großteil finanzierte die Diözese Regensburg. Auch die Stadt Kelheim, mehrere Firmen aus dem Landkreis sowie zahlreiche Einzelpersonen hatten das Projekt finanziell unterstützt. „Ein herzliches Vergelt’s Gott darf ich den verantwortlichen Gremien unserer Pfarrgemeinde sagen, den Mitgliedern der Kirchenverwaltung und des Pfarrgemeinderates“.

Landrat Dr. Hubert Faltermeier unterstrich, dass das Begegnungszentrum sich hervorragend in die Kelheimer Altstadt einfüge. „Der Weg zum Begegnungszentrum war ein langer- man könnte fast von einer Pilgerschaft sprechen, aber er hat sich gelohnt“, so der Landrat. Tatsächlich musste die Kirchenstiftung Maria Himmelfahrt bei vielen Veranstaltungen nach Behelfslösungen suchen, da keine geeigneten Räumlichkeiten vorhanden waren. Ziel der neuen Begegnungsstätte solle es sein, vor allem auch im religiösen Bereich die gegenseitige Toleranz weiter zu fördern. „Das Zentrum wird neuer zentraler sozial-religiöser Treffpunkt inmitten von Kelheim, wo sich Jung und Alt, heimisch und fremd, mit und ohne Behinderung, unterschiedlichster Herkunft begegnen und kennen lernen können und ihre Persönlichkeit weiter entwickeln werden.“, so Landrat Dr. Faltermeier.

Ministerialdirigent Maximilian Geierhos aus dem Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten überbrachte die Grüße des Landwirtschaftsministers, der sich wegen einer Dienstreise im Ausland aufhielt. „Aktives Miteinander ist ein unverzichtbarer Bestandteil einer toleranten und weltoffenen Gesellschaft. Es fördert die Bereitschaft zu guter Nachbarschaft und zu friedlichem, sich gegenseitig unterstützendem Zusammenleben von uns allen. Durch dieses beispielhafte Projekt kann und soll das Verständnis zwischen den Generationen sowie zwischen unterschiedlichen Religionen und Herkünften gestärkt werden“. Die Förderung des Baus durch EU-Mittel habe gezeigt, dass die Europäische Union nicht nur eine ferne Bürokratie sei, sondern auch konkret etwa für die Entwicklung im ländlichen Raum viel bewirke.

Für die Stadt Kelheim überbrachte Alois Beckstein die Grüße und Wünsche des Bürgermeisters und des Stadtrates. „Dieses Haus soll Menschen zusammenführen. Der heutige Tag ist ein markanter Meilenstein in unserer Stadtgeschichte. Der evangelische Pfarrer Thomas Brandl sprach die Glückwünsche seiner Gemeinde.

Stichwort: LEADER+
LEADER+“ ist ein spezielles Programm der Europäischen Union zur Förderung innovativer Projekte im ländlichen Raum. Im Rahmen eines Wettbewerbs wurde der Landkreis Kelheim im Jahr 2002 als LEADER+- Region ausgewählt und hatte somit Zugang zu diesem EU-Förderprogramm, das über das Bayerische Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten abgewickelt wird. Nach Abstimmungsgesprächen mit dem Bistum, dem LEADER+ -Manager sowie dem Landwirtschaftsministerium und der Kommune konnte sodann im März 2006 der fertige Förderantrag eingereicht werden, welcher im April 2006 bewilligt wurde.



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